Rom - Meine zweite Heimat

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Caterina
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Re: Rom - Meine zweite Heimat

Beitrag von Caterina »

Das ist nicht gemein, sondern typisch.
Leute, die sich nicht die geringste Mühe geben, die örtliche Sprache wenigstens ansatzweise zu lernen, werden benachteiligt. In Italien ist alles kein Problem wenn du
:flag: die Sprache (noch besser den Dialekt) kannst
:flag: Geduld hast
:flag: die richtigen Leute kennst

Bei amerikanischen Touristen, die das Gefühl haben Englisch sei alles, jeder müsse Englisch verstehen und jeder sei verpflichtet ihnen eine englische Auskunft zu geben (so richtig überheblich insomma und nicht mal zu einem grazie fähig), vergesse ich manchmal plötzlich wo Buslinie 40 hinfährt und kann ihnen leeeeider nicht weiterhelfen.
Einer Chinesin, die mit einem Büchlein(überlebenswichtiges Italienisch mit chinesischer Übersetzung) auf mich zukam und mir die Frage vorgelesen hat, habe ich hingegen ein Taxi bestellt und noch ein paar gute Shoppingadressen verraten. :mrgreen:

Würdest du nicht genauso reagieren?
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BO
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Re: Rom - Meine zweite Heimat

Beitrag von BO »

Caterina hat geschrieben:Würdest du nicht genauso reagieren?
Bei arroganten Personen sicherlich! Da kann ich auch auf einmal kein Deutsch und kein Englisch mehr! :D

Saluti
BO
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Caterina
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Re: Rom - Meine zweite Heimat

Beitrag von Caterina »

Es ist schon seltsam, wie schnell man etwas vergisst oder wie schnell man plötzlich glaubt, aus einer andern Stadt zu kommen ...
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lanonna
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Re: Rom - Meine zweite Heimat

Beitrag von lanonna »

In gewissen Fällen habe ich, ich muss es gestehen, nicht anders gehandelt. Überheblichkeit und Besserwisserei ist mir zuwider.

In Monte Cassino wollte man mich nicht einlassen, weil ich einen roten Strohhut trug. Ich habe mich erfolgreich zur Wehr gesetzt, war schließlich ordnungsgemäß gekleidet und habe versprochen, in der Kirche, den Hut abzunehmen, was für mich eigentlich selbstverständlich war.

Auf der unendlich langen Treppe wurde mir schlecht. Es war die Hitze und mein miserabler Gesundheitszustand. Also setzte ich mich auf die Treppe und trank einen Schluck Wasser, was einfach lebensnotwendig war. Ein Geistlicher forderte mich auf, mich umgehend von dem geheiligten Boden zu erheben. Mein Benehmen sei frevelhaft. Meine Antwort: Non credo che il nostro Signore vuole che io muoro qui, perchè Lei mi ha vietato sedermi un attimo. Penso che il nostri Signore è molto rabiato con Lei, se non mi lascia fare una pausa per arrivare dopo in chiesa! Mi hanno detto che il nostro Signore ha un cuore per i malati.

Ob mein Italienisch so perfekt war - sicher nicht! Aber derMann zog sich sofort zurück und ließ mich sitzen, hat mir auch nicht mehr das Trinken verboten. Ich war die einzige, die sich diesen Frevel erlaubt hat.

Meine Erinnerungen an diesen Tag bleiben unvergesslich. Ich weiß nicht, ob ich noch einmal dahin komme. Ich weiß nur, dass ich auch heute diese Treppe nicht schaffe.

Übrigens habe ich mich schon vor vielen Jahren in der Sixtinischen Kapelle auf den Boden gesetzt, weil ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Auch da hat niemand gewagt, mich zu vertreiben.

Lanonna
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Caterina
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Re: Rom - Meine zweite Heimat

Beitrag von Caterina »

Ich bin auch für eine ordnungsgemässe Kleidung in der Kirche, finde es aber übertrieben, Leute mit Hut nicht einzulassen. Leider gibt es zahlreiche respektlose Touristen (Wie findet ihr es zum Beispiel, wenn jemand eine Jacke mit Satanssymbolen trägt und so eine christliche Kirche betritt?) und deshalb kann es auch einmal zu einer unangenehmen Situation kommen, die sich allerdings meistens klären lässt.

Du hattest in diesem Zusammenhang ein unschönes Erlebnis- das tut mir leid. Es gibt halt auch unter den Geistlichen freundliche und weniger freundliche Personen...
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Re: Rom - Meine zweite Heimat

Beitrag von BO »

Es ist doch wirklich nicht schwer, Kirchen und jüdische Tempel nur in ordnungsgemäßer Kleidung zu betreten und vor dem Betreten von Moscheen und buddhistischen Tempeln auch die Schuhe auszuziehen.

Das ist doch einfach eine Sache von Respekt!

Saluti
BO
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lanonna
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Re: Rom - Meine zweite Heimat

Beitrag von lanonna »

Ich fand das Erlebnis eher kurios als unangenehm und die Sache mit dem Hut lachhaft. Es ist einfach eine Überreaktion gewesen. Also abgehakt.

Die Satanssymbole finde ich persönlich überall unangenehm. In der Kirche haben sie sicher gar nichts zu suchen.

Die Frage des Respekts hatten wir ja schon öfter an verschiedenen Stellen. Mir ist aufgefallen, dass immer mehr Menschen anderen respektlos gegenüber sind.

Für mich ist es selbstverständlich, wenn ich in kleinen Dorfkirchen ein Tuch über den kopf lege (meine Kleidung stimmt sowieso). Ich habe keine Probleme, in buddhistischen Tempeln oder in einer Moschee die Schuhe auszuziehen.

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