Onlinetagebuch von DiscoverRome

Piemonte
DiscoverRome
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Beitrag von DiscoverRome »

Tag der Republik

Während im Mai in Deutschland vor lauter Feiertagen eigentlich keiner gearbeitet hat, gönnen wir uns heute Mal den Tag der Republik.
Das Wetter ist schön, es ist ruhig (Viele haben morgen Urlaub und sind daher weggefahren). Heute morgen fand ein Orchesterkonzert auf dem Platz statt, welchem wir am Fenster beigewohnt haben. So gefällt mir Vercelli!

Wünsche frohes Schaffen!
Torsten
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Beitrag von DiscoverRome »

Ein geruhsames Wochenende

Letztes Wochenende war wirklich geruhsam.... und zwar folgendermaßen:

Freitag
19.30 Uhr Ich komme von der Arbeit heim, packe und dusche
20.45 Uhr Abfahrt Zug nach Mailand, dort umsteigen in Nachtzug nach Rom. Nacht ist eher ungemütlich, da sehr ruckelig und heiß.

Samstag
04.51 Uhr Ankunft Roma Tiburtina, Umsteigen in Zug nach Claudias Heimatort
06.10 Uhr Ankunft, Transfer zu Claudia nach Hause, frühstücken und duschen
08.30 Uhr Abreise (Pkw) nach Campobasso
11.00 Uhr Ankunft vor der Kirche (Trauung), eine Minute später kommt die Braut an
11.00 Uhr Trauung, bis 12 Uhr
13.00 Uhr Nach dem Transfer ins Restaurant Essen und Feiern, bis 19 Uhr!!!!!!!!
19.30 Uhr Abreise nach Heimatort Claudia, Ankunft gegen 22 Uhr

Sonntag
08.00 Uhr Aufstehen, frühstücken, packen
10.33 Uhr Abfahrt Zug nach Vercelli über Rom und Mailand. In Bologna zieht ein Scherzkeks die Notbremse, Ankunft Vercelli 19.45 statt 18.45 Uhr. Sitze im Eurostar sind megaunbequem, habe immer noch Kreuzschmerzen!
22.00 Uhr Tot ins Bett fallen. Am Montag muss man ja früh raus....

Aber die Hochzeit war sehr schön, vor allem magenfüllend! :D

Gruß,
Torsten
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Beitrag von DiscoverRome »

Man muss ja auch mal Vorteile haben....

...wenn man in Italien lebt! Und so bin ich heute nach der Arbeit mal noch kurz an den Lago Maggiore gefahren und habe mein erstes Bad der Saison genommen. War recht frisch, bin auch auf moosglattem Gestein voll auf die Schnauze geflogen, aber schön war's trotzdem.

Nicht neidisch werden!

:D :D :D :D :D

Liebe Grüße aus dem heißen und schwül-feuchten Norditalien
Torsten
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Beitrag von DiscoverRome »

"C'est l'Italie"

Manchmal muss man mal raus. Der Job stresst, man ist müde, man will mal was anderes sehen. Wir haben Glück, Vercelli ist zwar unbekannt, aber ein Knotenpunkt: in weniger als einer Stunde erreicht man Mailand und Turin, in 1,5 Stunden Genua (Meer) und die Schweiz (Berge), in 2 Stunden sogar Frankreich (Baguette).

Und so ging es diesen Samstag nach Frankreich.
Der Frejus-Tunnel ist ja noch gesperrt, also ging es über den Monte Ginevre - wo man auf den Brand im Tunnel leider nicht vorbereitet war :D Daher ging es zum Schluss kurz vor der französischen Grenze nur einspurig voran - Chaos nicht eingeplant.
Es war so viel Verkehr, dass sich die Autos nicht nur zwischen den Ampeln, sondern auch im einspurigen Bereich stauten - was es für den Gegenverkehr nicht gerade einfach machte, dort durchzukommen. So standen wir praktisch bis zur Grenze hoch, ließen uns dann aber von den Alpen verzaubern!
Der Ausblick war herrlich, die Straße einfach traumhaft. Bis kurz vor Grenoble kamen wir aus dem Staunen nicht heraus, die Alpen präsentierten sich von ihrer besten Seite. Die Route National 91 ist sicherlich eine der schönsten Straßen, die der alte Kontinent bietet.

In Grenoble haben wir gezeltet - der Geruch des Zeltes lies Erinnerungen und den Wunsch nach Urlaub aufkommen. Am Sonntag morgen wäre ich am liebsten nach Lyon oder Marseille weitergefahren, musste aber leider wieder nach Vercelli zurück...

Zwischenstop auf dem Rückweg machten wir in Briancon, einer hübschen Kleinstadt kurz vor Italien. Lohnenswert.

Schade, dass heute schon wieder ein stressiger Tag im Büro war....

Kleine Geschmacksprobe:

Bild

Bild

Bonne soirée,
Torstèn

Ach ja, der Titel...
Im Stau auf dem Pass kam ich mit einem Franzosen ins Gespräch, der sein Heimatland gerade verlassen hatte. Zum Chaos meinte er eben nur "C'est l'Italie".... das ist Italien! Ich lachte, meine Freundin war beleidigt. Wo er hinfuhr? "Je vais a Praghe." Nach Prag.
Hoffen wir, dass es dort weniger chaotisch zugeht.
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Beitrag von DiscoverRome »

Wieder ein bewegter Sommer

Letztes Jahr um diese Zeit war viel los - ich habe in einem fremden Land mit fremder Kultur gelebt (Zypern) und mich an meinem Arbeitsplatz lange Stunden mit den (hohen) Ansprüchen italienischer Touristen herumgeschlagen. Ich musste mich an ein neues Umfeld gewöhnen, nur um dann, als dies halbwegs geschehen war, wieder nach Italien in die Arbeitslosigkeit zurückzukehren.

Dieses Jahr dachte ich, würde etwas ruhiger. Gut, der Job würde mich auf Trab halten, Urlaub ist ja erst für Oktober geplant. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt....

Und deshalb bin ich jetzt froh, wieder in Freiheit zu sein!
Keine Angst, ich war nicht im Knast, habe aber 5 Tage im Krankenhaus von Vercelli verbracht, im Einzelzimmer, welches ich nicht verlassen durfte. Mittlerweile bin ich wieder halbwegs hergestellt, nehme noch Antibiotika zu mir und bin noch krank geschrieben, hoffe aber, am Montag wieder zur Arbeit zu können.
Es war nicht so tragisch, wie ich mir ein italienisches Krankenhaus vorgestellt habe, aber meine Abteilung ist auch erst vor kurzem renoviert worden. Andere Teile des Gebäudes sehen wirklich traurig aus. Aber die Ärzte und Krankenschwestern waren in Ordnung, das Essen genießbar (zum Großteil) und Claudia hatte mich auch daran erinnert, Klopapier mitzunehmen. Das wird einem im Krankenhaus nämlich nicht gestellt! Denkt daran! :D

Meine größte Herausforderung besteht im Moment darin, die italienische Ausgabe von "Die Pfeiler der Erde" von Ken Follet durchzulesen, ich habe es aber fast geschafft!
Ansonsten versuche ich, mich nicht anzustrengen und wieder auf die Beine zu kommen.

Mal schauen, welche Überraschung als nächtes ansteht.... So richtig sommerlich ist das Wetter ja auch nicht, es ist zwar warm, aber nicht so sonnig, wie ich es aus dem Süden gewohnt bin. Der Himmel ist oftmals grau-blau, Wolken verdecken die Sonne und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch.

So weit, so gut, macht's gut!
Torsten
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Beitrag von DiscoverRome »

Kranksein in Italien

Wer arbeitet, wird auch mal krank.
Und dann?

Dann geht er zum Arzt, welcher ihn krankschreibt. Die Krankschreibung besteht aus zwei Seiten - Seite 2 wird an die Firma geschickt, Seite 1 ans INPS (Istituto Nazionale della Prevedenza Sociale), welches so eine Art Krankenkasse für das staatliche Gesundheitsystem darstellt.
Beide Blätter müssen innerhalb von 48 Stunden per Einschreiben abgeschickt werden.

Dazu muss man auf die Post. Später mehr dazu.

Meine Firma möchte per Fax innerhalb von 24 Stunden eine Kopie der Krankschreibung. Dazu braucht man ein Fax. Da der Tabacchi keins hat, geht man zur Post. Da muss man ja sowieso hin.

Bei der Post muss man Nummern ziehen - entweder für die Postbank oder die "eigentlichen" Postdienstleistungen. Man zieht die Nummer für zweiteres, es befinden sich ca. 25 Leute vor einem. Bei drei offenen Schaltern kein allzu großes Problem.
Natürlich stürzen Terminale ab, die Nummerntafel funktioniert nicht richtig, die Leute in der Schlange haben 50 Briefe unterm Arm...

Nach einer halben Stunde heftigen Schwitzens (man ist ja krank und es ist sehr warm), ist man endlich dran.

Und?
Das Faxgerät funktioniert seit gestern nicht.
Leider kann man den Brief an die Firma nicht schicken, bevor man ihn gefaxt hat.
Also: Raus aus der Post, Faxgerät suchen, faxen, nach Hause gehen, und morgen wieder zur Post.

Auf ein Neues!

Torsten
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Chiuso per ferie

Die vergangene Woche und die, die noch vor uns steht, sind die zwei Kern-Urlaubswochen der Italiener. Es sind die zwei Wochen rund um Maria Himmelfahrt (15. August), welches in Italien als ferragosto bekannt ist.
Jeder der kann, liegt in diesen zwei Wochen am Strand, wandert durch die Berge, oder ist im Ausland, wo er eine dieser beiden Urlaubsarten praktiziert. Italien ist in dieser Zeit tatsächlich im "Urlaub", da fast alle Geschäfte geschlossen sind, wie auch viele Firmen. Chiuso per ferie - wegen Urlaubs geschlossen - steht an den Türen der meisten Geschäfte. Am Freitag habe ich versucht, 15 Leute anzurufen - es hat mir keiner geantwortet.
Erst im September wird Italien wieder zum Leben erwachen.

Da die Italiener ja 3 Monate Sommerferien haben, ist der Sommer, und vor allem ferragosto, wichtiger im "persönlichen Kalender" als Silvester und Neujahr. Für viele Italiener fängt das neue Jahr nach dem Urlaub an, man nimmt sich vor, Vieles zu ändern, sich besser zu benehmen....
Das führt oftmals zu Verständigungsproblemen: Mancheiner sagt "erinnerst du dich an den warmen Frühling letztes Jahr?" wenn er den Frühling 2005 meint. Für mich war das definitiv dieses Jahr!

Liebe Grüße
Torsten
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