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Piemonte
DiscoverRome
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Beitrag von DiscoverRome »

Casa nuova casa - Heim, neues Heim

Wie ja schon mehrfach erwähnt, sind wir zwischen Weihnachten und Neujahr umgezogen. Da ich ja "nebenbei" auch noch durch Krankheit geschwächt war und auch vom Job Erholung gebraucht hätte, war der ganze Aufwand nicht der optimale Zeitvertreib...

An Heilig Abend saß ich im Chaos, zwischen Umzugskartons vor einem eher mageren, meinem Magen angepassten, Mahl. Geschenke hatten wir schon zum Geburtstag ausgepackt, Baum gab es auch keinen. Nicht sehr weihnachtlich.
Dies änderte sich, als wir am 25. bei meinen Eltern in Deutschland eintrafen. Wie immer war das Haus sehr weihnachtlich, die Stimmung ebenfalls.
Am 26.12. haben wir Umzugskartons und das Auto gepackt, am 27. ging es dann zusammen mit meinem Bruder nach Vercelli. Nach 7 Stunden Fahrt mussten wir zuerst eine Genehmigung der Polizei einholen - wir wohnen mitten in der Stadt in einer verkehrsberuhigten Zone. Nachdem der Wagen ausgepackt war - Möbel und Inhalte - ging es zurück nach Magenta.
Am 28. klapperten wir verschiedene Läden ab, kauften weitere Möbel und brachten diese nach Vercelli.
Am 29. fand dann der eigentliche Umzug von Magenta nach Vercelli statt. Mein Bruder leistete Schwerstarbeit - er lief 32 mal vom 4. Stock aus ins Erdgeschoss und zurück. Rechnerisch lief er somit einmal das World Trade Center hoch und runter, oder 3 Mal das Ulmer Münster! Zum Schluss konnte er keine Treppen mehr sehen!
Erstaunlich war, was in eine 1-Zimmer-Wohnung so reinpasst! Dementsprechend kaputt waren wir abends, als das Auto in Vercelli ausgeladen war.

Wir wohnen jetzt an der Piazza Cavour, dem Hauptplatz der Altstadt. Verkehrsberuhigt, ohne Kneipen vor der Haustür, ist es (bis jetzt) deutlich ruhiger als in unserer alten Wohnung in Magenta. Und deutlich größer!
Das Gebäude kann man getrost als historisch betrachten, es stammt aus dem 14. Jahrhundert! Die Wohnung liegt im ersten Stock, um dort hin zu kommen, muss man in einem Jahrhunderte alten Turm nach oben steigen, über einen Balkon kommt man dann zu unserer Wohnung. Herrlich!

Es regiert allerdings noch das Chaos, da noch nicht alle Möbel da sind, oder noch nicht aufgebaut. Der Job kostet Zeit und Kraft, da kann ich leider nicht noch das ganze Wochenende Möbel aufschlagen und einräumen. Etwas Entspannung muss sein, sonst leidet der Job darunter, was in der Probezeit eher schlecht ist. Zumal Arbeitszeiten von rund 10 Stunden auch nicht ohne sind. Und ab Morgen bin ich eh unter der Woche in Bologna.

Mittlerweile habe ich auch beantragt, meinen Wohnsitz nach Vercelli verlegen zu dürfen. Dies ist aus verschiedenen Gründen notwendig:
- Ohne Wohnsitz in Vercelli kann ich mich nicht richtig beim Sanitätsdienst registrieren und bin dann effektiv ohne Krankenversicherung.
- Wenn ich den Wohnsitz hier habe, müssen wir nochmals zum Energie-, Wasser- und Stromversorger und bekommen dann günstigere Tarife.
- Hinzu kommen alle anderen Verwaltungsschritte, wie Wahlen und vieles mehr, was es noch zu entdecken gibt.
Meinen Führerschein muss ich auch eintauschen, was mir nicht gefällt: In Italien muss dieser alle 4 Jahre erneuert werden. Dabei legt mein keine neue Prüfung ab, sondern muss halt aufs Amt und Kohle rüberschieben. Das ist der ganze Sinn der Angelegenheit... Und in Zukunft habe ich dann keine Angst mehr vor Flensburg, sondern vor den italienischen Polizisten, die mir Punkte von meinem Führerschein abziehen wollen.

Immerhin, so langsam werde ich "Italiener" :) Italienisch Autofahren kann ich ja schon :wink:

Liebe Grüße,
Torsten
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Beitrag von DiscoverRome »

Schaffe schaffe, Häusle baue....

...unter diesen Worten lassen sich die letzten zwei Wochen sehr gut zusammenfassen. Von Montag bis Freitag bin ich in Bologna und arbeite. Am Wochenende bin ich in Vercelli und versuche, mehr Ordnung in die Wohnung zu bekommen, die letzten Möbel zu kaufen und mich dabei auch noch zu entspannen....

Arbeit:
Montags ist Bürotag. Da werden Unterlagen gewälzt, Besprechungen durchgeführt, Strategien entwickelt. Ich lerne.
Dienstags bis Freitags bin ich mit einem Kollegen unterwegs, der mich in die hohe Kunst der Expansion einweiht. Das ist sehr interessant, sehr abwechselnd und sehr lehrreich. Aber auch etwas stressig, 12 Stunden am Tag sind wir schon unterwegs. Ist aber in Ordnung so. Macht ja Spaß!

Wohnung:
Der Kleiderschrank ist bestellt, das Büro nimmt immer konkretere Züge an und die Anzahl der herumstehenden Umzugskartons nimmt ab. Sehr gut. Allerdings müssen noch dutzende Löcher gebort werden, um die verschiedenen Schränkchen aufzuhängen und das ein oder andere Regal an der Wand zu befestigen. Es gibt viel zu tun, ruhen wir uns aus!

Am 10. Januar war ich abends essen - rauchfrei! An jenem Tag trat ja das Rauchverbot in öffentlichen Räumen in Italien in Kraft. Herrlich, zum ersten Mal in meinem Leben kam ich aus einem Restaurant, ohne nach Zigarettenqualm zu stinken.
Am Abend drauf ein einer Bar diesselbe Erfahrung.

Mittlerweile habe ich mir auch mal abends Bologna angeschaut: Die Stadt ist einen Besuch wert! Herrliches mittelalterliches Stadtzentrum, abseits der Hauptstraßen sehr ruhig und gemütlich. Wie schön, dass ich mir solche Sehenswürdigkeiten nach Feierabend anschauen kann und dafür nicht in den Urlaub fahren muss.

Und jetzt noch ein wenig ausruhen, essen und Arbeitswoche vorbereiten.

Bis bald,

Torsten
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Beitrag von DiscoverRome »

So langsam wird's was

Gestern haben wir massenhaft Löcher gebort, Regale angebracht und endlich die Küchenmöbel aufgehängt. Die Wohnung nimmt langsam immer konkretere Gestalt an und wir fühlen uns immer wohler darin. Nur schade, dass ich so selten daheim bin....

Es war wieder eine interessante Arbeitswoche. Ich habe gelernt, dass die Romagnoli gerne mein Auto knacken - zum zweiten Mal innerhalb von 2 Wochen!!! :x Warum sie es nicht gleich mitgenommen haben, verstehe ich nicht. Gefunden haben sie nämlich nichts im Auto.
Aber es ist langsam nervig, alle 1-2 Wochen bei den Carabinieri Anzeige erstatten zu müssen, in der Werkstatt abzuhängen und wertvolle Arbeitszeit zu verlieren. Sollen sie die Karre doch klauen, dann bekomm ich wenigstens eine neue! Aber bitte nicht Freitags, wenn ich den Koffer im Auto habe....
Trotz allem macht die Arbeit Spaß und ich fühle mich nicht mehr so verloren neben meinem Kollegen, der natürlich Alles im Griff hat. Es gibt zwar noch viel zu Lernen, aber es ist schon Halbzeit. Mir bleibt noch der Februar, ab März werde ich alleine auf die Menschheit losgelassen. Ich freu mich schon drauf! Auch, weil ich dann öfter im eigenen Bett schlafen werde :)

Es ist sehr kalt in Italien. Im Süden schneit es wie verrückt, die Autofahrer treffen sich zu mehrtägigen Happenings im Schnee auf der Autobahn. Winterreifen sind unbekannt, Schneeketten hat man oder hat man nicht. Und wer hört schon auf den Wetterbericht?!
Auch an der Adriaküste hat es geschneit, vor allem zwischen Cesenatico und Cattolica. Rimini war komplett weiß am Freitag, nachmittags war der Spuk aber schon wieder vorrüber. Was blieb, war der eisige Wind.

Mittlerweile ist mir die komplette romagnolische Riviera bekannt, ich kenne alle Orte zwischen Milano Marittima und Cattolica. Abgesehen von Rimini sind diese allerdings relativ tot - fast alle Hotels und die Zweitwohnungen sind geschlossen, herabgelassenen Rolläden charakterisieren die Häuser. Die Lidi von Ravenna sind komplette Geisterstädte, ohne Menschen und Autos auf den Straßen. Sie werden erst wieder im Sommer zu Leben erwachen und sich in Städte mit 20.000 oder mehr Einwohnern verwandeln.

Un bacio e una buona settimana lavorativa,
Torsten
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Beitrag von DiscoverRome »

Wie vor 25 Jahren

Als ich klein war, bin ich gerne im Matsch der Äcker, die neben unserem Haus lagen, rum"marschiert" und habe mich an den Dreckbollen, die sich an den Schuhen ansammelten und immer größer und schwerer wurden, erfreut. Meine Mama weniger.
Am Freitag morgen ist diese Tradition wieder aufgelebt - nur, dass ich diesmal Anzug und Krawatte und gute Schuhe trug! Wir mussten ein Grundstück vermessen - leider war der Acker nicht mehr gefroren und wir stoltzen wie die Störche darüber, um möglichst sauber zu bleiben. Die Schuhe haben jedenfalls sehr gelitten, der Anzug etwas weniger. Mein Kollege meinte nur, solch ein Aktion wäre ihm bis jetzt noch nicht untergekommen :) Man lern halt nie aus!

Die letzte Woche war sehr intensiv - fast 40 Fieber vergällen einem die Lust an der Arbeit :x
Bin aber wieder auf dem Damm und habe ja immerhin 2 Tage gearbeitet.

Die Wohnung macht nur kleine Fortschritte, als Kranker bohrt man eher wenige Löcher in die Wände.....

Heute geht es nach Mailand, zur Borsa Internazionale del Turismo, zur Tourismusmesse. Dort werde ich meine Freunde von der zypriotischen Tourismuszentrale treffen und vermutlich sogar meinen Chef aus Zypern. Freu mich drauf, zumal ich mich mit reichlich Infos über Italien und manch anderes Land eindecken will - muss ja langsam meinen Sommerurlaub planen :)

Wünsche eine schöne Woche!

Torsten
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Beitrag von DiscoverRome »

Endlich!

Der Kleiderschrank steht! 3 Meter lang, 2,36 Meter hoch. Was ein Glück, dass wir hohe Decken haben (ca. 3,30m). Dabei sind sie schon abgehängt... War ne ordentliche Anstrengung, das Monster zusammenzusetzen, aber jetzt ist es geschafft. Somit hat das Schlafzimmer seine endgültige Form bekommen.

Es war eine "bewegte" Woche - ich habe 2000 km zurückgelegt, alles für die Firma. Abends bin ich relativ gerädert aus dem Auto gestiegen. Die Provinz Ferrara kenne ich jetzt! In Imola ist jeder Parkplatz des Formel-1-Kurses ausgeschildert, aber nicht der Sitz der Stadtverwaltung....
Vermutlich bis Ende März werde ich noch im Hotel in Bologna wohnen und dort an meiner Ausbildung feilen. Es gibt noch viel zu lernen, wenn ich ab 1. März eigenverantwortlich arbeiten müsste, würde das garantiert in die Hose gehen. So gesehen bin ich froh, noch in Bologna bleiben zu dürfen. Auch wenn ich gerne mal mehr Zeit in meiner Wohnung in Vercelli verbringen würde.

Morgen früh um 5.30 Uhr flüchte ich wieder nach Bologna - vor der "Schwiegermutter", welche gestern nachmittag angekommen ist :)

Liebe Grüße aus Vercelli,
Torsten
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Beitrag von DiscoverRome »

I’m dreaming of a white....

…Poebene!

Schnee wohin das Auge schaut! Alles weis und die Autobahnen versinken im Chaos.

Montag morgen fahre ich in Vercelli bei normalen Wetterbedingungen los. Direkt außerhalb der Stadt liegt Schnee. Kurz darauf fängt es an zu schneien und hört bis Bologna nicht mehr auf. Dort liegen immerhin 30 cm Neuschnee! Die Fahrt verläuft langsam, aber ruhig – ich brauche 4 ½ Stunden für die 300 km. Letzte Woche habe ich für dieselbe Strecke noch 2 ½ Stunden gebraucht.
Der Clou kommt am Ende der Fahrt: Ich bleibe auf unserem Parkplatz stecken und brauche 10 Minuten, bis das Auto halbwegs anständig in einer Parklücke steht!

Der Dienstag ist ruhig.

Dann kam der Mittwoch.... Morgens schneit es leicht. In Imola treffe ich mich mit meinem Kollegen und steige in sein Auto um. Auf dem Weg nach Ravenna nimmt das Schneetreiben zu, die Straßen werden immer weißer. Schneepflüge müssen wir uns allerdings erträumen – zu sehen sind nämlich keine.
An einer Kreuzung geschieht es dann: Beim Bremsen kommen wir ins Rutschen und rammen ein vorbeifahrendes Auto. Ein wenig Blechschaden am Opel, ein paar Kratzer an unserem Audi, sonst nix. Protokoll aufnehmen, und fertig.
Es schneit weiter und immer kräftiger. Langsam machen wir uns auf den Weg Richtung Cervia und Rimini. Auf den Straßen geht immer noch fast nix. Nur die Schneedecke wird immer dicker. 30 cm Schnee in Italien! In der Poebene!! In Rimini!!! Am Meer!!!! Ich traue meinen Augen kaum. Auch auf Grund der Tatsache, dass es einfach keine Räumfahrzeuge gibt! Einen einzigen Schneepflug haben wir den ganzen Tag gesehen!
Die Wetterbedingungen werden so widrig, dass Einkaufszentren und andere Geschäfte schon am frühen Nachmittag schließen, Schneeketten sind quasi ausverkauft. Da Nachmittags wirklich nichts mehr geht, beschließen wir, uns auf den Rückweg nach Bologna zu machen. Um 16.15 fahren wir in Riccione auf die Autobahnauf. Es sind knapp 100 km nach Bologna, unter normalen Bedingungen rund eine Stunde. Nach einer Stunde sind wir aber erst knapp 10 km gefahren! Nach 3 Stunden 21 km. Den Rest der Strecke schaffen wir dann in 1,5 Stunden. 4,5 Stunden für 100 km – nicht schlecht!
Die Autobahn ist fast komplett dicht, aber wir wissen nicht warum. Unfall? Sperrung? Oder Kontrolle, ob Schneeketten an Bord sind? Keiner weiß es, keiner sagt uns was.
In Italien gibt es Isoradio 103,3, ein Sender, der eigentlich nur Verkehrsnachrichten bringt. Dort wird ausführlich über das Schnee- und Verkehrschaos berichtet, nur wenn man über die A14 (auf welcher wir uns befinden) berichtet, wird man seltsam ungenau. „Es schneit zwischen Bologna und Rimini“ (was nach einer Stunde nicht mehr stimmt, aber weiterhin gemeldet wird), „Staus in Richtung Süden“ (der Stillstand in Richtung Norden, in welchem wir uns befinden, wird nicht erwähnt) usw. usf. Am besten ist der Vertreter der Staatspolizei, welcher schlichtweg behauptet, es würde kaum Staus und keinen Stillstand auf der Autobahn geben. Es wäre Alles unter Kontrolle. Wir schauen uns nur groß an, lachen und schimpfen über den Polizisten, der offensichtlich keine Ahnung hatte, wovon er spricht. Er wird auch nur eine Viertelstunde später vom Chef der Autobahngesellschaft sehr dezent als Pappnase hingestellt, allerdings will auch dieser Herr keine genauen Aussagen über den Zustand auf der A14 machen. Alle, aber, raten davon ab, sich Richtung Rimini/Ancona (also nach Süden) auf die Reise zu begeben. Mehrere Auffahrten sind in dieser Richtung sogar gesperrt, „wegen Schnee“.
Die Wahrheit ist eine andere, wie wir später feststellen: Zwischen Faenza und Cesena ist die Autobahn komplett dicht. Über 20 km hinweg stauen sich LKWs und Autos! Es ist einfach kein Platz mehr für andere da, deswegen sind die Auffahrten gesperrt! Es schneit nämlich schon längst nicht mehr.
Ach ja, offizieller Grund für die Staus sind „Räumfahrzeuge, die natürlich nur 30 km/h schnell fahren und daher für Staus sorgen.“ Komisch, auf unserer Seite sind keine unterwegs. Die würden wir ja sehen. Und Schnee dürfte dann auch keiner mehr auf der Fahrbahn liegen dürfen.

Ich kann nur sagen, dass ich zutiefst von dieser Informationspolitik enttäuscht bin, und leider Gottes alle meine (und Claudias) Erfahrungen und Vorurteile über Italien bestätigt wurden. Und das ärgert mich maßlos! Wie sagt man so schön: Tutti quanti i responsabili hanno fatto una figura di ♥♥♥♥! Inwieweit ich Isoradio 103,3 noch trauen kann, muss sich in der Zukunft erweisen.

Aber trotz allem: Auch Italien ist unter einer geschlossenen Schneedecke sehr schön! Und welcher deutsche Tourist hat den Teutonengrill der italienischen Riviera schon mal „ganz in weis“ gesehen?

Donnerstag verbringe ich den ganzen Tag in Bologna im Büro – bei strahlendem Sonnenschein. Ach ja – die A14 ist immer noch vollgesperrt...

Und logischerweise kehrt am Freitag der Schnee zurück, aber nur für ein paar Stunden. Die Arbeit und die Heimfahrt nach Vercelli werden nicht beeinträchtigt. Ich bin sogar zum ersten Mal vor 21 Uhr zu Hause! Welch Luxus!

Die Arbeitswoche war sehr durchwachsen. Ein Bauunternehmer, der uns ein Grundstück angeboten hatte, hat den Preis plötzlich von Euro in Lire verwandelt, somit hat sich der Preis des Projektes verdoppelt. Und wird wohl nicht mehr realisiert – eine Niederlage für uns.
Ein anderer Unternehmer glaubt, im rüstigen Alter von 82 noch fit fürs Immobiliengeschäft zu sein. Nach 5 Wochen Verhandlungen mussten wir aber feststellen, dass er überhaupt nicht verstanden hat, was wir von ihm wollen... Dazu haben wir 1,5 Tage durch schlechtes Wetter und Werkstattaufenthalte verloren. 55 Stunden waren wir aber trotzdem unterwegs, diese Woche. C’est la vie.

Der Samstag steht wieder im Zeichen der Wohnungseinrichtung. Es geht vorwärts, aber es handelt sich jetzt nur noch um „kleinere“ Arbeiten, welche aber trotzdem viel Zeit und Energie kosten. Und morgen haben wir Gäste. Die „Schwiegermutter“ ist schon seit einer Woche hier, morgen kommt ihre Schwester mit Familie. Wo kann ich mich verstecken?!?

Müde Grüße aus Vercelli,
Torsten
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So langsam reicht's mit dem Schnee!

Montag Morgen Schneetreiben in und um Vercelli, Rutschpartie, null Sicht. Donnerstag Abend dasselbe, nur zwischen Imola und Bologna. 2 Stunden für 50 km, so langsam reicht es! Ich bin in Italien! Ich will Sonne! Keinen Schnee (mehr) :x
Freitag Abend dachte ich, ich wäre im falschen Film: Während man keinen Schneepflug sieht, wenn es schneit, wurde auf der nicht mal ansatzweise feuchten A26 zwischen Alessandria und Vercelli Salz gestreut...

Die Arbeitswoche war okay, wenn auch sehr anstrengend. Dieses Wochenende habe ich fast nichts gemacht, außer "Schwiegermutter" nach Alessandria zum Bahnhof zu fahren und der Tour durch das Cavanese, die Landschaft nördlich von Turin. Sehr nett da, die Hügel sind eine tolle Abwechslung zur Poebene hier bei uns. Die Dörfer malerisch, mit einigen Überraschungen, wie z.B. das Castello di Agliè.

Wünsche eine angenehme Woche!
Gruß
Torsten
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