Onlinetagebuch von DiscoverRome

Piemonte
DiscoverRome
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Ferragosto

Ferragosto - bei uns als Mariä Himmelfahrt bekannt, ist der hochheiligste italienische Feiertag. Und das ist heute, 15. August.
Alle sind im Urlaub, es ist wunderbar ruhig in Vercelli und sogar das Wetter war bis 16 Uhr traumhaft: blauer Himmel, Sonnenschein. Nur ist es für Mitte August etwas kühl - 25 Grad reißen keinen vom Hocker im wärmsten Monat des Jahres. Wer jetzt im Badeurlaub ist, wird nicht gerade begeistert sein!

Gestern war ich in Cegni, einem kleinen, gut restaurierten Ort im Appennin. Dort fand abends eine Messe zu Ehren Marias statt, danach wurde in feierlicher Prozession eine Marienstatue durch den für den Anlass bunt beleuchteten Ort getragen. Und danach gab es porchetta für alle!

Nachmittags war ich in Varzi, einer kleinen Gemeinde südlich von Voghera, ebenfalls im Appennin. Sehr schöne Altstadt, sehr unbekannt. Keine Touristen, aber alles gut hergerichtet. Werde das nächste Mal die Kamera mitnehmen und dann ein paar Fotos zu Varzi ins Netz stellen.

Wünsche noch einen frohen Feiertag (wenigstens haben wir in Italien auch mal einen!)
Torsten
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Zurück aus dem Urlaub

Hier bin ich wieder, nach zwei Wochen weg vom Schuss, des Relaxens, Erforschens, Lesens, Reisens.... kurz, ich war im Urlaub, habe abgeschaltet und die Zeit weit weg vom Alltag genossen.

Der Urlaub war wunderschön, das Wetter hätte besser sein können, wobei wir echt Glück hatten, denn es hat eigentlich nur geregnet, wenn wir sowieso nicht draußen gewesen wären.
Dieses Jahr war eine Mischung aus Massen- und Individualurlaub angesagt. Massentourismus, weil die Unterkunft in Lloret de Mar stand - der Preis war einfach unschlagbar! Individualtourismus, weil alles selbst organisiert und die wenigste Zeit in Lloret verbracht. Lloret haben wir übrigens in Llas Vegas umgetauft - es leuchtete doch sehr viel nachts.

Auf dem Weg nach Lloret haben wir drei Nächte in der Camargue verbracht, was sich sehr gelohnt hat. Einerseits ist die Camargue ein landschaftliches Highlight - das Rhonedelta ist zwar sehr flach, bietet aber die unterschiedlichsten Vegetationen, von der Steppe über die Reisfelder (welche doch ein wenig an Vercelli erinnerten!) bis zu fast unberührter Natur. Salzseen und Salzabbau. Und natürlich weiße Pferde, schwarze Stiere und rosa Flamingos.

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Wir haben Aigues-Mortes besucht, ein wirkliches Kleinod: die Stadt ist quasi noch in ihrer mittelalterlichen Form erhalten, inklusive der beeindruckenden Stadtmauern, über welche man einmal rund um die Stadt laufen kann. Sehr, sehr schön.
Und der Himmel immer blau, mit Wolken und sehr windig.
Auch in Arles waren wir, welches zufälligerweise auch die Partnerstadt von Vercelli ist. Einst Heimat von van Gogh, hat die Stadt Einiges zu bieten: Ein Amphitheater, ein Theater (Arles ist eine römische Stadtgründung - hier wäre dann auch die Verbindung zu diesem Forum), ein mittelalterliches Zentrum, kuriose Kebabkreationen (in Baguette und mit Pommes, aber ohne Salat).

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Das Amphitheater von Arles, in welchem heute noch Stierkämpfe stattfinden.

In Llas Vegas angekommen, wollten wir Katalonien genauer unter die Lupe nehmen. Letzten Endes haben wir aber doch "nur" den Nordosten der Region angeschaut, da unser Wohnstandort zu dezentral war. Gelohnt hat es sich aber auch so!
Zuerst ging es ein wenig an der Costa Brava entlang - Tossa de Mar, wenn auch sehr touristisch, ist unbedingt zu empfehlen. Der Ort ist sehr gepflegt und bietet ein hübsches Stadtzentrum. Höhepunkt ist der sehr gut erhalten Stadtkern, noch von den alten Stadtmauern umschlossen.
Die Küstenstraße von Tossa nach S. Feliu kann als katalonischer "Highway No. 1" gelten, hoch über der Küste, sehr kurvig, mit tollen Ausblicken auf die "wilde Küste".

Nach Barcelona ging es gleich zweimal - die Stadt ist einfach zu faszinierend. Und das Angebot zu groß.
Beim ersten Besuch ging es in die Altstadt, zur Kathedrale, über die Rambles an den Hafen, wo wir Christoph Columbus (Italiener!) grüßten. Über die Rambles zurück in die Stadt, an Gaudìs Prachtbauten vorbei, zum Höhepunkt des Tages: Die Sagrada Familia, noch immer
unbeendetes Meisterwerk des Architekten Gaudì. Eintritt stolze 8 Euro, völlig überlaufen.

Um auf die Türme zu kommen, musste man Schlange stehen. Leider auch im Turm, sodass sich dort eine Mischung aus Klaustrophobie und Höhenangst ausbreiten kann. Aber die Aussicht, vor allem auf Barcelona, lohnt sich!

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Die Spitze eines der 100 Meter hohen Türme der Sagrada Familia.

Das zweite Mal ging es in den Park Güell - Gaudì hat der Stadt wirklich seinen Stempel aufgedrückt. Der Park ist sehr schön, natürlich ebenfalls sehr überlaufen und bietet einen tollen Blick auf die Stadt. Dafür ist er umsonst.
Danach ging es zurück in die Stadt, mit dem Auto sind wir dann noch um die olympischen Sportanlagen geeiert und dann am Meer entlang zurück in die Unterkunft.

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Der Eingang zum Park Güell.

Abwechslung muss sein, daher haben wir auch den Naturpark des Montseny (allerdings bei schlechtem Wetter) und den Naturpark der Vulkane besucht. Durch letzteren haben wir eine schöne Wanderung unternommen, welche uns durch herrliche Wälder und einen
Vulkankrater führten. Die Landschaft ist komplett durch die ehemaligen Vulkane geprägt, was man sowohl an der Natur als auch an den Böden/Gesteinen sehen kann.

Die katalanische Provinzhauptstadt Girona haben wir natürlich ebenfalls nicht links liegen lassen. Das wäre auch zu Schade gewesen!
Am Riu Ter gelegen, hängen die Altstadtgebäude quasi über den Fluss, während sich der Rest der Altstadt den Hang hinaufzieht. Wer die Stadt erkunden möchte, sollte Treppen lieben!
Die Kathedrale ist sicherlich der Höhepunkt: das größte gothische Kirchengewölbe der Welt, ganz ohne Seitenschiffe. Und zum Schluss lädt auch hier die Stadtmauer zu einem schönen Spaziergang ein.

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Treppen in Girona.

Aber auch Kunst muss sein! Und einer der bekanntesten Künstler aus Katalonien heißt.... Salvador Dalì. Der hat sich auch gleich sein eigenes Museum zu Lebzeiten eingerichtet, in Figueres. Es war nicht ganz so wild, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber doch sehr interessant. Nur leider viel zu voll und mit 10 Euro auch nicht ganz günstig. Kunst kostet halt!

Und nochmals Natur: Das Cap de Creus ist der südöstlichste Zipfel Spaniens. Und auch bei eher rauhem Wetter sehr lohnenswert.

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Am Ende der Welt... bzw. Spaniens: Das Cap de Creus.

Und dann ging es auch schon wieder nach Hause, 950km lang.

Liebe Grüße,
Torsten
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Nebel

Es ist Ende Oktober, eigentlich Anfang November und die Nebelsaison hat begonnen. Es ist grau, wird nicht Tag, man weiß nicht ob es schon/noch regnet oder ob die Feuchte einfach nur so in der Gegend rumhängt.
Eklig!
In Süddeutschland ist blauer Himmel, Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad und in Norditalien....?!
Vergessen wir's!

Passt aber wohl zu Halloween - das ist dieses Jahr anscheinend voll, in Italien. Schon das ganze Wochenende waren lauter meterhohe "Schreckensgestalten" in elterlicher Begleitung unterwegs. Teilweise richtig süß!

Und jetzt ab vor die Glotze: Pinocchio mit Roberto Benigni!

Ciao!
Torsten
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Neuer Rekord

7 Uhr aus dem Haus, 8.30 Uhr im Büro. 21.30 Uhr aus dem Büro, 23 Uhr zu Hause.

Gute Nacht!
Torsten
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Winter

In halb Italien schneit es, Florenz und Mailand ersticken im Schnee, es ist eisig kalt. Zweiteres auch in Vercelli - nur vom Schnee nicht eine Spur.
Um also mal ne zünftige Schneeballschlacht veranstalten zu können (und einen würdigen Gegner zu haben), mussten wir in die Berge fahren, in eine kleines, hübsches Bergdorf, in welchem Verwandte meiner Freundin ein kleines Haus haben.

Dort haben wir, im tiefsten Winter, Silvester gefeiert, zusammen mit dem halben Dorf im Orts-Restaurant. Gegessen haben wir genug, der Alkohol floss, um Mitternacht wurden die Böller losgelassen, danach gingen zu unserer Verwunderung alle nach Hause....

Heute kam dann endlich die Schneeballschlacht in Gange (gegen den 9-jährigen Sohn unserer Gastgeber!), wir haben uns vergnügt und endlich mal einen richtigen Wintertag genossen. Leider kam die Sonne nicht raus, so dass wir uns mit Sommerreifen auf etwas rutschiger Straße auf den Weg machen mussten.
Aber die Erfahrung der letzten Jahre und die nötige Vorsicht haben uns heil wieder in Vercelli ankommen lassen.

Wo es immer noch ar***kalt ist, aber der Schnee immer noch auf sich warten lässt!

Ich wünsche Allen ein frohes und erfolgreiches Jahr 2006!

Liebe Grüße,
Torsten
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