Italienisch lernen, Erfahrungen und Empfehlungen
Verfasst: Donnerstag, 05.04.2012, 20:16
Jeder ordentliche Bericht hat eine Einleitung...
Buona lettura e buon divertimento!
Eigentlich wollte ich nie, nie, nie Italienisch lernen, denn ich wollte keine Kopie meiner Mutter sein, die nämlich mit Anfang 50 begonnen hatte, diese Sprache zu lernen. Aber erstens kommt es anders...
Meine Tochter hatte sich auf ihrer Abi-Abschlussfahrt nach Rom in la città eterna verliebt und zwei Jahre später ihren Plan "ich werde eines Tages in Rom leben" umgesetzt. Die Zeit als AuPair war "eigentlich" hinsichtlich der Sprache wenig erfolgreich, da in der Familie unbedingt deutsch gesprochen werden sollte! Am regelmäßigen Besuch der Sprachschule wurde sie zeitweise gehindert, da gerade dann die Kinder betreut werden sollten. So hatte sie zu den beiden Intensivkursen an unserer VHS nur wenig hinzu gelernt, als Francesco in ihr Leben trat.
Im Nullkommanichts hatte sie sich die Sprache angeeignet! Als ich ihn kennen lernte, unterhielten wir beide uns auf Englisch, wobei ich auch einige italienische Sätze problemlos verstand. Auch manches Gedruckte, wie z.B. die im Autobus aushängenden Tarife und Beförderungsbedingungen machten mir keine Probleme. Ich hatte selbstverständlich nur den Sinn erfasst und nicht alle Sätze. Aber es zeigte sich, dass es von Vorteil sein kann, bereits andere Sprachen gelernt zu haben.
Allerdings war und ist meine Schulzeit über dreißig Jahre her und ich dachte, ich hätte alles vergessen. Dass dem nicht wirklich so war, sollte sich bald zeigen: Im Herbst 2008 fragte mich meine Cousine, ob wir beide nicht einen Italienischkurs besuchen wollten - damit rannte sie bei mir offene Türen ein! (Sie wollte die Sprache lernen, um "geistig fit" zu bleiben, mit Anfang 50 müsse man schließlich etwas fürs Gehirn tun...)
So fanden wir uns im Abendkurs ein:
"Lei come si chiama? (Io) mi chiamo..., lavoro ad Amburgo, parlo tedesco, mangio spaghetti, bevo vino." Das Ganze dann kreuz und quer durch den Raum zu beliebigen Mit-Lernenden.
Parlo-parli-parla... italiano, tedesco, cinese, inglese, studiare-mangiare-lavorare.
Ab sofort öffenten sich sozusagen meine Schubladen im Gehirn und ließen andauernd irgendetwas frei, was nur das Etikett "Sprache-romanisch" trug. Das war in den ersten Wochen sehr verwirrend! (Inzwischen empfinde ich das allerdings als hilfreich, weil sich mitunter auf diese Weise Vokabeln konstruieren lassen, die es häufig genug im Italienischen tatsächlich gibt!)
Als Lehrbuch "verordnete" uns die VHS "Allegro 1" - ein Lehrwerk, dass mir oft genug Grund zur Verärgerung gab. Ja, ich bin alt... ich habe als Schülerin mit Büchern gelernt, die am Beginn einer Lektion einen Text hatten, fortfuhren mit Verständnisfragen zum Text, dann die Grammatik erklärten, danach kamen die Übungen. Dieses Allegro folgt "natürlich" modernen Standards: Bildergeschichten mit Sprechblasen, kurze Dialoge, ein paar Grammatikübungen, etwas zur Aussprache. Am Ende jeder Lektion eine Zusammenfassung der Grammatik. Nach größeren Abschnitten auch mal ein "Ripasso", meist in Form eines Spiels. Übungen finden sich im hinteren Teil des Buches.
Zu diesem Buch gibt es ein separates Übungsbuch, das nicht nur den Grammatikteil der jeweiligen Lektion vertiefen kann sondern hier auch mit komplexen Texten aufwartet, die zu bearbeiten sind. Ohne dieses Übungsbuch wäre ich mir sehr verloren vorgekommen.
Was ein gutes Lehrbuch ist, kommt heute mit CD im Gepäck, so auch dieses. Ärgerlich für mich, dass die Stimmen überwiegend unsympathisch klingen.
Wir hatten einen außerordentlich guten italienischen Lehrer, der uns seine Sprache, seine Kultur,übrigens auch seine Musik, mit viel Erfahrung und Freude vermittelte. So manches Mal haben wir gelacht, und es war überhaupt kein Drama, Fehler gemacht zu haben!
Wenn Ihr Lust habt, mich weiter auf meiner "Sprachexpedition" zu begleiten, schreibe ich gerne weiter - da wird es dann auch um Bücher, CDs und mehr gehen. Aber auch um einen "Katastrophenkurs"
Flora
Buona lettura e buon divertimento!
Eigentlich wollte ich nie, nie, nie Italienisch lernen, denn ich wollte keine Kopie meiner Mutter sein, die nämlich mit Anfang 50 begonnen hatte, diese Sprache zu lernen. Aber erstens kommt es anders...
Meine Tochter hatte sich auf ihrer Abi-Abschlussfahrt nach Rom in la città eterna verliebt und zwei Jahre später ihren Plan "ich werde eines Tages in Rom leben" umgesetzt. Die Zeit als AuPair war "eigentlich" hinsichtlich der Sprache wenig erfolgreich, da in der Familie unbedingt deutsch gesprochen werden sollte! Am regelmäßigen Besuch der Sprachschule wurde sie zeitweise gehindert, da gerade dann die Kinder betreut werden sollten. So hatte sie zu den beiden Intensivkursen an unserer VHS nur wenig hinzu gelernt, als Francesco in ihr Leben trat.
Im Nullkommanichts hatte sie sich die Sprache angeeignet! Als ich ihn kennen lernte, unterhielten wir beide uns auf Englisch, wobei ich auch einige italienische Sätze problemlos verstand. Auch manches Gedruckte, wie z.B. die im Autobus aushängenden Tarife und Beförderungsbedingungen machten mir keine Probleme. Ich hatte selbstverständlich nur den Sinn erfasst und nicht alle Sätze. Aber es zeigte sich, dass es von Vorteil sein kann, bereits andere Sprachen gelernt zu haben.
Allerdings war und ist meine Schulzeit über dreißig Jahre her und ich dachte, ich hätte alles vergessen. Dass dem nicht wirklich so war, sollte sich bald zeigen: Im Herbst 2008 fragte mich meine Cousine, ob wir beide nicht einen Italienischkurs besuchen wollten - damit rannte sie bei mir offene Türen ein! (Sie wollte die Sprache lernen, um "geistig fit" zu bleiben, mit Anfang 50 müsse man schließlich etwas fürs Gehirn tun...)
So fanden wir uns im Abendkurs ein:
"Lei come si chiama? (Io) mi chiamo..., lavoro ad Amburgo, parlo tedesco, mangio spaghetti, bevo vino." Das Ganze dann kreuz und quer durch den Raum zu beliebigen Mit-Lernenden.
Parlo-parli-parla... italiano, tedesco, cinese, inglese, studiare-mangiare-lavorare.
Ab sofort öffenten sich sozusagen meine Schubladen im Gehirn und ließen andauernd irgendetwas frei, was nur das Etikett "Sprache-romanisch" trug. Das war in den ersten Wochen sehr verwirrend! (Inzwischen empfinde ich das allerdings als hilfreich, weil sich mitunter auf diese Weise Vokabeln konstruieren lassen, die es häufig genug im Italienischen tatsächlich gibt!)
Als Lehrbuch "verordnete" uns die VHS "Allegro 1" - ein Lehrwerk, dass mir oft genug Grund zur Verärgerung gab. Ja, ich bin alt... ich habe als Schülerin mit Büchern gelernt, die am Beginn einer Lektion einen Text hatten, fortfuhren mit Verständnisfragen zum Text, dann die Grammatik erklärten, danach kamen die Übungen. Dieses Allegro folgt "natürlich" modernen Standards: Bildergeschichten mit Sprechblasen, kurze Dialoge, ein paar Grammatikübungen, etwas zur Aussprache. Am Ende jeder Lektion eine Zusammenfassung der Grammatik. Nach größeren Abschnitten auch mal ein "Ripasso", meist in Form eines Spiels. Übungen finden sich im hinteren Teil des Buches.
Zu diesem Buch gibt es ein separates Übungsbuch, das nicht nur den Grammatikteil der jeweiligen Lektion vertiefen kann sondern hier auch mit komplexen Texten aufwartet, die zu bearbeiten sind. Ohne dieses Übungsbuch wäre ich mir sehr verloren vorgekommen.
Was ein gutes Lehrbuch ist, kommt heute mit CD im Gepäck, so auch dieses. Ärgerlich für mich, dass die Stimmen überwiegend unsympathisch klingen.
Wir hatten einen außerordentlich guten italienischen Lehrer, der uns seine Sprache, seine Kultur,übrigens auch seine Musik, mit viel Erfahrung und Freude vermittelte. So manches Mal haben wir gelacht, und es war überhaupt kein Drama, Fehler gemacht zu haben!
Wenn Ihr Lust habt, mich weiter auf meiner "Sprachexpedition" zu begleiten, schreibe ich gerne weiter - da wird es dann auch um Bücher, CDs und mehr gehen. Aber auch um einen "Katastrophenkurs"
Flora