Welch schönes Land...

[smart]

Welch schönes Land…

Ich sitze im Zug nach Hause.
Ich habe die schöne Toskana gesehen.
Blühende Zitronen,
Wolken in wilden Formen,
Sterne, die am tiefschwarzen Himmel funkelten.

Ich bin Wege gefahren,
die mit Zypressen geschmückt waren,
war in einem abgelegenen Ort,
der vollkommen von seinen Bewohnern verlassen
im Nirgends lag –
bis ihn Deutsche entdeckten und wieder belebten.

Welch schönes Land!
Welch schönes Land, in dem ich lebe.
Io amo l’Italia.
Ti amo, Italia!

(Martin Schröer, 30. März 2005)

[DJ]

Mein Kompliment zu diesen schönen Worten; eine echte Frühlingspoesie. Jeder, der unser "gelobtes Land" je im Frühjahr sah, wird diese Gedanken nachempfinden können. Nur vielleicht nicht so schön schreiben...

[SK65]

schön...! da bekommt man ja gleich fernweh!
(es wird wirklich langsam mal wieder zeit, dass ich nach bella italia fahre, war schon 5 monate nicht mehr dort )

[Beatrice]

(Vorsicht sehr lang! Daher heute nur ein DRITTEL!! Der Rest folgt, falls jemand noch Gefallen an dieses alte Gedicht findet)

LODOVICO ARIOSTO
EDLE STADT
1513

Anmut'ge Stadt, die stolzem Fels entstiegen-
Mit Ärger sieht er jetzt vielleicht dich ligen-
Hier unten deine Mauern hast gereiht!
Toskanas bestes Teil ist schon dein eigen:
Solltest als Herrin dich des Ganzen zeigen!
Denn es verdiente deine Herrlichkeit.
Wo fänden sich gezimend hohe Weisen,
Ein Stil, der würdig wäre, dich zu preisen?
Wer kann ermessen deines Ruhmes Feld?
Deinem Mugnon, wenn ihm die Wasser fehlen,
Könn' ich viel eher alle Steine zählen
Als künden, was bei dir uns staunend hält.
Wie du im Tale lieblich bist gelegen,
Wie fruchtbar dein Gebiet dem Meer entgegen
In Au'n und grünen Hügeln sich erstreckt;
Wie es des Arno Wogen fröhlich teilen,
Wie tausend frische Bäche zu ihm eilen,
Die alle unterwegs sein Flügel deckt.
Sieht man den Plan von Villen übergossen,
So scheinen sie vom Grund emporzusprossen,
Wie nur ein Reis, ein Zweiglein sprossen kann.
Wäre der Schlösser Zahl in einem Rahmen
Gespannt, mit einer Mauer, einem Namen,
So reicht' ein doppelt Rom wohl nicht daran.

Alles Liebe soweit, Beatrice

[smart]

Mcih würde auch der Rest interessieren...

[Beatrice]

Ach, das motiviert zum weiterschreiben lieber Smart!

...
Eins kann sich nicht mit dir in Wettstreit finden,
Mußt auch von dir wohl damals schon verschwinden,
Als noch die Bauten standen unverbrannt
Von jener Wut der Goten und Vandalen,
Die Gott aus Nordens Frost zu unsern Qualen
Als unsres Rostes Feile hat gesandt,
Wo sind so viele Tempel noch gewesen,
Im Innern und auch draußen, auserlesen
Durch Kunst und hehren Bau, an Opfern reich?
Wer schildert wohl, wie deine Großen bauen,
Wie Hof und Hallen herrlich sind zu schauen
Wie deine Obern wohnen Fürsten gleich.
Kein Winterschmutz vermag in dich zu dringen,
Weil deine Berge selbst dir Pflaster bringen:
Sackgassen selber sind so blank und fein.
Und Plätze, Märkte, Mamorstraßen, Brücken!
Und alles großer Maler Werke schmücken,
Skulpturen, Stiche, Guß und Schnitzerei'n;
Das große Volk, der Ahnen großer Zeiten
Ruhmvolle Sprossen, Schätze, Herrlichkeiten
Der Kunst, die Studien, Sitten schön und frei,
Der Frau'n und Mädchen Schönheit, Anstand, Adel,
Voll Reiz, doch edler Art und ohne Tadel-
Die Zucht und Tugend leiden nicht dabei-
Und andre Zier, die ich im Herzen trage,
Jedoch verschweige. Sang vom niedren Schlage
Bescheidener Flöte passet dort nicht hin.

... Fortsetzung folgt! Zuviel des Guten auf einmal, kann sonst zuviel werden. die Quellenangabe folgt natürlich auch. Dieses erhabene Gedicht ist aus meinem LIEBLINGS-Florenz-Buch! "Lieblingsbücher" !!! Wäre doch auch ein spannendes neues Thema in diesem Forum.

Ganz liebe Grüße
Beatrice

[smart]

„In Florenz kostet ein Eis mit drei Kugeln und Sahne sechs Euro. In Neapel hingegen kostet ein Eis mit drei Kugeln und Sahne nur fünf Euro. Der Unterschied ist: In Neapel ist kein Eis unter der Sahne.“

(Jan Weiler, „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“)