Als EU-Buerger in Italien leben

Hintergründe, Vertiefungen, Streitgespräche. Gern auch über die italienische Politik!
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Ondina
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von Ondina »

Lory hat geschrieben:Ps: Ein Junky wäre auch damit einverstanden...ich ziehe Spaghetti ai frutti di mare vor! :lol:
Die kann man auch rauchen? Wusste ich gar nicht. :lol:
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lanonna
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von lanonna »

Ich kann nirmit entzückenden Schafen dienen!

Und im Anschluss an fröhlich Spiele - Hasch mich, ich bin der Frühling!!! - koche ich auch gern Spaghetti ohne Vongole, aber mit viel duftendem Aglio!

Lanonna
Freunde wirst du viele lieben, wie es Muscheln gibt am Meer,
doch die Schalen, die dort liegen, sind gewöhnlich alle leer.
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solemar
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von solemar »

Ein wichtiges und interessantes Thema, das man vielleicht doch nicht aus den Augen verlieren und noch vertiefen sollte. Ich lebe nun schon seit vielen Jahren in Sizilien und habe fast alle Verwaltungshuerden durchlaufen. Grundsaetzlich ist eine gehoerige Portion Toleranz und Liebe notwendig, um manchmal nicht zu verzweifeln. Aber es gibt IMMER einen Ausweg. Und nicht selten habe ich mich mit dem Beamten nach einem heftigen Disput an der Bar einen Cafè schluerfen sehen. Wir haben unsere Kinder die Schule durchlaufen sehen, wir haben Haeuser gekauft und verkauft, wir hatten Krankheiten in der Familie, wir haben alle unsere Versicherungen nach Italien verlegt - kurzum, wir haben kennen die Realitaet. Es geht insgesamt alles doch recht gut, man muss grundsaetzlich gut informiert sein und moeglichst viele Freunde haben. Ist zwar schwierig zu verstehen, aber diese zwischenmenschliche Komponente ist ganz wichtig.
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lanonna
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von lanonna »

Ich finde es sehr gut, dass du das Thema noch mal aufgegriffen hast. Du bist sicher auch für viele hier ein guter Ansprechpartner für Fragen "des täglichen Bürokratenlebens".

Wir werden bestimmt noch mit der ein oder anderen Frage auf dich zukommen.

Und du hast völlig recht, man muss ein gewisses Maß an Liebe, Geduld und vielleicht auch Nachsicht mitbringen, um irgendwann ein wenig mehr von der Mentalität und der Lebensart im Süden zu verstehen.

Herzlichst

Lanonna
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angie
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von angie »

Oh, liebe Leute ueber ital. Behoerden koennte ich Romane schreiben...
Ich war die ganze letzte Woche unterwegs um Dokumente zu besorgen, nur um meine Adresse zu aendern.
Die Gemeinde, bei der ich mich neu anmelden wollte, forderte ein Attest " Soggiorno permanente in Italia", das ich mir bei meiner alten Gemeinde abholen sollte. Ok, dachte ich, kann ja nicht so schwer sein. Ich also nach Chieti gefahren und bat um dieses Dokument. Die gute Frau schaute mich ganz unglaeubig an und meinte, dass es ein solches Attest gar nicht gaebe, sie koennte mir nur ein "Stato di famiglia" ausstellen. Gut, wenn das zur Ummeldung der Anschrift reicht, fragte ich nach. "Si Si con questo poi andare tranquilla"..
Ich also wieder zur anderen Gemeinde und legte "Stato di famiglia" vor und sagte auch, dass die Gemeinde Chieti das von Euch geforderte Attest gar nicht kennt. Da lachte der Mitarbeiter nur und meinte, dass Chieti nicht mehr alle Tassen im Schrank haette und zeigte mir auch ein solches Formular. Ich also wieder nach Chieti, man hat ja sonst nix zu tun, siehe da, nach 2 Stunden und um 30 Euro erleichtert, hielt ich das Papier in meinen Haenden. Gut, dachte ich, endlich kann ich mich umelden. Falsch gedacht, diese Bescheinigung benoetigten auch meine Kinder, was mir vorher natuerlich niemand gesagt hatte. Wieder auf nach Chieti, die Beamten schauten schon bitterboese, als sie mich sahen.
Auch fuer die Kids wollten sie mit der Bescheinigung erst nicht so recht rausruecken, erst als ich drohte mich beim Buergermeister zu beschweren, wurde eifrig geschrieben..
Und so kam es, dass ich seit gestern nun entgueltig ein Einwohner Cepagattis bin!!
Hallejuja!! :flag:
Und das ist nur eine kleine Episode aus meinem ital. "Behoerdenleben"
Bei aller Liebe und Nachsicht, mir reicht es allmaehlich, koennt Ihr mir glauben!! :evil:
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lanonna
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von lanonna »

Auf uns kommen erst noch viiiiele Behördengänge zu! Und wenn ich ehrlich bin, verlasse ich mich da ganz auf meine Freunde. Damit bin ich bisher in allen Belangen gut gefahren.

Ich hoffe sehr, dass ich keine stundenlangen und schwer verständlichen Erfahrungen machen muss.

Angie, denk daran, du hast es jetzt geschafft: Puoi vivere tranquilla! :D

Salutoni

Lanonna :shakehands:
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Done
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von Done »

Manchmal träume ich davon, wie es wäre, in Italien zu leben. Darum suche ich auch immer wieder mal entsprechende Informationen und Erfahrungsberichte.
Und immer wieder kann man zwischen den Zeilen oder auch ganz direkt lesen: Die Bürokratie in Italien kann um ein vielfaches schlimmer sein als in Deutschland. Auch wenn man als EU-Bürger eigentlich keine Aufenthaltsgenehmigung (permesso di soggiorno) braucht - ohne kriegt man möglicherweise einfach keine Steuernummer (Codice fiscale) und ohne die kein Libretto di lavoro. Und so weiter.
Man kann aber auch immer wieder lesen, daß man bei aller Bürokratie auf mehr Verständnis und Unterstützung treffen kann, als man es aus Deutschland vielleicht gewohnt ist. Man braucht mehr Zeit, mehr Geduld - und mehr Nerven.

Und dann ertappe ich mich dabei, daß das doch nur die konkreten Seiten von Eigenschaften sind, die den Italienern oft so pauschal nachgesagt werden. Und um die wir sie manchmal vielleicht sogar beneiden. Nur halt dann nicht, wenn wir was brauchen :zwinker:

Aber weil es (noch) beim Träumen bleibt, kann ich darüber (noch) schmunzeln. Ich hoffe, jeder der in Praxis entsprechende Erlebnisse hatte, sieht mir das nach :floet:

Done
Bisogna sfuggire due categorie di persone: quelle che non sanno niente e quelle che sanno tutto (Giuseppe Tornatore)
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