Migrantenkinder in Externenklasse

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castelvecchio
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Re: Migrantenkinder in Externenklasse

Beitrag von castelvecchio »

Ich kann Euch nur von meinem Ort berichten und will nichts verallgemeinern.

In den staatlichen Kindergärten wurde Italienisch-Unterricht für die Fünfjährigen eingeführt, um sie besser auf die Grundschule vorzubereiten.
Gleichzeitig gibt es kostenlosen Italienischunterricht mit Kinderbetreuung für ausländische Frauen.
In der Grundschule bleibt leider viel an den Lehrern liegen, da es zwar für behinderte Kinder (die in Italien in den normalen Schulalltag integriert sind) eine Unterstützungslehrerin gibt, die finanziellen Mittel für ausländische Kinder aber fehlen.

Getrennte Klassen wären bei uns nicht möglich, da z.B. in einer Klasse die 7 ausländischen Kindern aus 5 Nationen kommen. Auch sind die Grundschulen zu klein, um zu trennen. In vielen Schulen gibt es nur eine Klasse pro Jahrgang.

Ich bin generell gegen eine Trennung, da die Schule eine der wenigen Möglichkeiten zur Integration ist. Wenn man sieht, wie schnell gerade Kinder bei entsprechender Unterstützung eine Fremdsprache lernen, dann ist das für mich der beste Wg zur Integration und gegenseitiger Toleranz.
Durch getrennte Klassen werden meiner Meinung nach zu stark Vorurteile geschürt und das Zusammen erschwert.
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Re: Migrantenkinder in Externenklasse

Beitrag von Done »

"Integration ist die beste Migration". Das sehe ich auch so. Und gemeinsamer Unterricht ist dazu ein geeignetes und wichtiges Mittel.

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lanonna
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Re: Migrantenkinder in Externenklasse

Beitrag von lanonna »

Richtig, auch wenn es unendlich viele Probleme für beide Seiten mit sich bringt, was das Lernen und den Lehrstoff angeht.

Wenn ich als deutsche Nachhilfelehrerin und eigentlich nur zuständig für die deutsche Sprache zusätzlich italienische Literatur, Geographie und Geschichte vermitteln muss, wird es verdammt hart.

Wir, die wir hier in unserer Stadt an der Integration nicht nur der Italiener arbeiten, haben feststellen müssen, dass die zweite Generation der sogenannten Migranten integrierter war, als es ihre Kinder, also die dritte Generation, sind.

Warum das so ist, habe ich mir selbst noch nicht erklären können.

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Re: Migrantenkinder in Externenklasse

Beitrag von BO »

lanonna hat geschrieben:Warum das so ist, habe ich mir selbst noch nicht erklären können.
Vielleicht einfach nur Rebellion gegen die eigenen Eltern, die sich "angepasst" haben (kommt mir irgendwie bekannt vor :lol: ).

Saluti
BO
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Re: Migrantenkinder in Externenklasse

Beitrag von lanonna »

Lass uns bloß nicht über den Nachwuchs reden!!!!! :|

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Re: Migrantenkinder in Externenklasse

Beitrag von milano »

Konnte ich, ehrlich gesagt, nicht feststellen: Warum sollte sich die "dritte" Generation in D'land nicht anpassen, wenn die "zweite", also in dem Fall die Eltern der "dritten", sich bereits angepasst hat oder sogar in D'land geboren ist (mit Ausnahme vielleicht von Türken, wobei hier bereits die "zweite" Generation sich vereinzelt noch nicht angepasst hat, ich spreche nicht von allen, aber leider von vielen noch immer)?
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Re: Migrantenkinder in Externenklasse

Beitrag von lanonna »

Es sind nie alle, Milano, und es ist nie alles gleich. Aber es sind sehr viele. Ich habe da leider hier keine so netten Erfahrungen.

Aber wie gesagt, es ist sehr unterschiedlich, wenn man auch glaubt, einen Trend wahrnehmen zu können.

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