Land unter

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Done
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Land unter

Beitrag von Done »

Das SZ-Magazin hat nun schon zum zweiten Mal (nach 2006) einen Blick auf Italien geworfen. Einen Blick, dem man ansieht, daß sich hier jemand echte Sorgen um ein Land macht, das er liebt http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/28153

Done
Bisogna sfuggire due categorie di persone: quelle che non sanno niente e quelle che sanno tutto (Giuseppe Tornatore)
milano
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Re: Land unter

Beitrag von milano »

Povera Italia ..., :(
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Todd

Re: Land unter

Beitrag von Todd »

milano hat geschrieben:Povera Italia ..., :(
Nun ja,

das ist eben leider relativ.


Der Artikel lügt bestimmt nicht,

übertreibt imho in den Konsequenzen aber masslos,

und begeht v.a. den (schweren) Fehler, Analogien und Vergleiche herzustellen, die so abgefahren wie unproduktiv sind.

Natürlich ist Berlusconi eine Schande (aber auch die Zerstrittenheit und Selbstverliebtheit der linken Mitte), Grillo wäre hingegen eine wahre Katastrophe;

sicherlich dauern Verfahren in Italien endlos lang, und die Mühlen der Gerechtigkeit und des Verwaltungsapparates mahlen langsam; zumal dann, wenn ich als Vergleich Dänemark heranziehe (wobei man zurückgehen muss bis in die Vorrenaissancezeit, besser noch bis auf die Antike, um eine Situation zu schaffen, in der es Italien besser ging als ausgerechnet Skandinavien),

und klar hat die ital. Wirtschaft Probleme, die sie in den letzten 40 Jahre so nicht kannte.


Allerdings ist das keineswegs eine Situation, die in anderen westlichen Staaten unbekannt wäre.

Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise pfiffen die Spatzen vor mittlerweile mehr als einem Jahr (da hatten wir z.B. auch hier im Forum eine Anfrage bez. der Mietpreise in Italien, und damals schon hab' ich was ähnliches geantwortet) von den Dächern herunter,

aber auch in Staaten wie D, die USA, F, GB, von dem skandinavischen Island gar nicht zu sprechen, tat man von der unfähig-tranigen Merkel über den Hypo-Sarkozy bis zu Dubya Duck nix bis null, um Schaden abzuwenden.

Und die Sch***, in der man sich jetzt deswegen befindet (von Stories wie Irakkrieg und unendlichem Prestigeverlust, wie im Fall der USA, mal ganz abgesehen), ist ungleich gefährlicher als die, die Berlusconi bisher angerichtet hat.

Also gerade im Vergleich steht Italien nicht gerade als Fanal zur Rettung der westlichen Zivilisation da, aber auch nicht, im Gegensatz zu anderen, als deren Totengräber.


LG
milano
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Re: Land unter

Beitrag von milano »

Tranquillo, Todd, :zwinker: ...

Tanti saluti,
milano
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Done
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Re: Land unter

Beitrag von Done »

Hallo Todd,

gleicher Artikel, unterschiedliche Interpretation :zwinker:
Ich lese vor allem viele Beispiele für ein (in meinen Augen) unseriöses und schreckliches Verhalten eines Herrn B. und eine interessante These, warum das so akzeptiert wird.
Es wäre sicherlich einfach gewesen, die Situation mit den klassischen Vorurteilen zu bedienen, gerade das wird aber (so gut wie) vermieden.

Done
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Todd

Re: Land unter

Beitrag von Todd »

milano hat geschrieben:Tranquillo, Todd, :zwinker: ...

Tanti saluti,
milano
Sono tranquillissimo :mrgreen:

Done hat geschrieben:Hallo Todd,

gleicher Artikel, unterschiedliche Interpretation :zwinker:
Ich lese vor allem viele Beispiele für ein (in meinen Augen) unseriöses und schreckliches Verhalten eines Herrn B. und eine interessante These, warum das so akzeptiert wird.
Es wäre sicherlich einfach gewesen, die Situation mit den klassischen Vorurteilen zu bedienen, gerade das wird aber (so gut wie) vermieden.

Done
Also,

ich finde nicht, dass der Artikel Begründungen liefert;

im Gegenteil, der fällt sogar in den Chor derer ein, die entgegen aller Statistiken maulen: "Buähh, mit dem Euro ist alles teurer geworden!", bzw. die Voodoo-Theorie vorbringen: "Berlusconi wird als Wunderheiler angesehen.", oder die Hercule Poirot imitieren könnten: "Berlusconi besitzt aber viele Medien." (echt?) ....

Journalismus ist für mich etwas anderes.

Billig bíllig; würd' ich kein Geld ausgeben für so einen Artikel....


LG
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lanonna
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Re: Land unter

Beitrag von lanonna »

Jeder Artikel stammt aus dem Kopf eines Menschen mit ganz persönlichen Ansichten. Selbst der beste Journalismus ist immer noch persönlich gefärbt. Und leider ist manchmal die Färbung vorgegeben.

In den langen Jahren in einer Redaktion habe ich gelernt, Schriftstücke zu lesen und für mich zu interpretiern, zu versuchen, die Einstellung des Schreibers und des Auftraggebers zu erkennen.

Wenn die das gelingt, kannst du meist einen ganzen Schuhladen aufmachen, weil jede Seite ein anderes Paar ergibt.

So sehe ich auch diesen Artikel.

Danke, dass du ihn verlinkt hast. Er ist auf jeden Fall jede Diskussion wert. Bloß - ich bin noch nicht fit genug dafür! :zwinker:

Herzlichst

Lanonna :flag: :flag: :flag:
Freunde wirst du viele lieben, wie es Muscheln gibt am Meer,
doch die Schalen, die dort liegen, sind gewöhnlich alle leer.
Autor unbekannt
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