Italien in Not

Hintergründe, Vertiefungen, Streitgespräche. Gern auch über die italienische Politik!
Marea
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Re: Italien in Not

Beitrag von Marea »

Ja stimmt, diese verfallenen Gehöfte sieht man im Norden häufig (zum Teil auch von der Autobahn aus).

Manchmal, wenn man genau hinsieht, flattert dann irgendwo im Hof die Wäsche... offenbar sind manche davon noch bewohnt, auch wenn's auf den ersten, zweiten oder dritten Blick nicht danach aussieht.

Aber viele sind wirklich verlassen und fallen langsam in sich zusammen.

Ich könnte mir vorstellen, dass sehr oft irgendwelche Streitereien um Erbschaften dahinterstecken. In vielen italienischen Familien gibt es mindestens eine Immobilie, die jahrzehntelang leersteht, weil sich die Erben nicht einig weden. Wenn einer nicht verkaufen will, dann kann man nichts machen. Gehen die Streitereien vor Gericht, dauert's Jahrzehnte... versucht man sich untereinander zu einigen, dauert's mindestens ebenso lange. :zwinker:

Und in der Zwischenzeit entsteht eine Ruine, aus deren eingefallenem Dach die Bäume wachsen...
anse
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Re: Italien in Not

Beitrag von anse »

Oft ist die transozeanische Auswanderung der Grund, als zwischen 1870 und 1960 rund 20 Mio. Italiener nach den „beiden Amerikas“ und nach Australien ausgewandert sind.
Ein Beispiel: in Belvedere Marittimo (Cosenza) leben heute so viele Menschen wie Nachfahren der Emigranten nach Argentinien allein in der Umgebung von Buenos Aires.
Zwischen Belvedere M.mo, seinen von dieser Auswanderung ebenso stark betroffenen Nachbarorten Sangineto, San Sosti, San Donato di Ninea, Cetraro und Fagnano Castello und Argentinien bestehen bis heute sehr enge Beziehungen. Wohl auch, weil immer noch Auswanderer in der 3. und mehr Generation in Abständen von Jahren zur Wallfahrt zur Madonna di Pettoruto bei San Sosti und zum Fest von San Ciriaco Abate in Buonvicino kommen.

Aber, es sind unendlich viele, die einfach spurlos verschwunden sind, ihr neues Leben und Glück gefunden haben (und „weiße Witwen“ in Italien zurückließen) oder ganz einfach spurlos verschwunden sind, irgendwo in der Pampa oder im Outback.
Sie haben Häuser, Gehöfte, meist elende Hütten irgendwo in den Bergen hinterlassen, wo die Flucht über den Ozean und später über die Alpen der bessere Ausweg war. Heute zerbröselnde Mauern.

Etwas anders war die Geschichte in Norditalien, in der Ebene. Großgrundbesitz und miserable Pachtbedingungen und noch miserablere Lebensbedingungen für die Tagelöhner, oft Wanderarbeiter (Bitter Reis von Giuseppe De Santis und Novecento von Bertolucci sind reales Abbild der Padania rurale vor 1960) haben die Menschen zur Flucht in die Industriemetropolen im Dreieck MI-GE-TO nicht lange überreden müssen.
Die Mechanisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft nach 1960 hat dann das Wohnen mitten in den Feldern nicht mehr nötig gemacht. Die in der Landwirtschaft Tätigen vom Grundbesitzer bis zum Landarbeiter zogen in die Dörfer und Kleinstädte mit Bar, Kino, Nachbarn und fuhren mit der Limousine oder Vespa auf den Hof.

Weil die Bassa nicht so idyllisch ist, klimatisch sich zwischen Tropenhitze und kaltem Nebel im Winter bewegt, gibt es keine Lombardia- oder Emiliafraktion, die alte Landhäuser wieder belebt. Zudem, - um die verfallenden Häusern und Gütern ist kein Quadratmeter ungenützt, wachsen Pfirsich- und Birnenspaliere, Mais und Soja, soweit das Auge reicht, und stinken die Massenquartiere von Hühnern, Schweinen und Rindern.
j.l.
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Re: Italien in Not

Beitrag von j.l. »

Messaggiodi Neretino il lunedì, 18.07.2011, 21:48
Ich rege mich im Gegenteil sehr auf. Ich musste im Radio heute hören, dass "Italien nach Griechenland" das Land mit der höchsten Bedrohung für "uns Deutschen" sei... Was soll das?

Wo bleibt denn da Irland, Island, Portugal, Spanien? Und was ist das für ne Bedrohung?!

Wer ist denn im G7, im G8, wer ist in jedem noch so unwichtigem Treffen dabei? Man vergisst wohl schnell, dass Italien Mitbegründer der europäischen Union (damals WG) und weiter wichtiger Abkommen/Staatenbündnisse war/ist.

Der Deutsche, im Merkel-Elend, möchte nur so gerne von eigenen Problemen abweichen, verdrängen und auf Gleichgesinnte schlecht einreden. Anstatt Gleichberechtigte, Kollegen auf gleicher Augenhöhe auch als solche anzusehen.
HAHAHA :lol: :lol: :lol:

Italien ist nicht mehr gleichberechtigt, Italien hat seine Glaubwuerdigkeit einfach verspielt. Berlusconi und seine Waehler sind eine Schande fuer Italien und die Italiener. Wie soll denn auch ein Politiker ernst genommen werden, der sich wie ein typischer Italomacho in Wort und Tat verhaelt.
Seine Kollegin Mussolini hat heute erklaert, was sie an der Merkel am meisten stoert, naemlich die schrecklichen Jacken stile ante caduta del muro. Man sollte ihr und den uebrigen Italienern dringend klarmachen, dass die Merkel sich diese Jacken von ihrem Gehalt leisten kann, ohne irgendwo einstecken zu muessen, und dass es ueberhaupt nicht darauf ankommt, wie alt bzw. wie haesslich sie sind, es kommt einfach nur auf die Effizienz der Politik an und auf sonst gar nichts.
Leute wie Neretino werden das wohl nie verstehen und deswegen gibt es keine Hoffnung fuer Italien.
j.l.
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Re: Italien in Not

Beitrag von j.l. »

Politica Italia
Mussolini, la nipote: “Sarkozy ubriaco, la Merkel una vajassa”

ROMA, 25 OTT – ''Una scena pietosa. Sembravano Gianni e Pinotto. Una gag di terz'ordine''. Cosi' Alessandra Mussolini, deputata del Pdl alla Zanzara su Radio 24 commenta le risate del Presidente francese e del Cancelliere tedesco.

''Sarkozy? Ma chi, quello che sta con chi suona la chitarrina? E ci siamo dimenticati che e' andato a fare una conferenza stampa da ubriaco? E la Merkel? ''Una vajassa, porta delle giacche terrificanti, e' rimasta alla Germania comunista. Il muro per lei non e' ancora caduto''.

Sul nome della figlia di Carla Bruni, la Mussolini prosegue: ''Il nome italiano della figlia? Una paraculata di Carla Bruni, che vuole tenere il piede in due staffe. Se lui la caccia, lei torna in Italia. E poi suona canzoni orribili, sono un purgante. Ha una voce patetica''.
Marea
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Re: Italien in Not

Beitrag von Marea »

Eine Stilikone wie Alessandra Mussolini hat natürlich die nötige Kompetenz, um über andere zu urteilen. :roll:

Dass gerade sie Probleme mit "kommunistischen Jacken" hat, ist klar. Und natürlich auch mit "schrecklichen Liedern", musikalisch wie sie nun mal ist... http://www.youtube.com/watch?v=VQTtphPJxgM
j.l.
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Re: Italien in Not

Beitrag von j.l. »

«Vajassa», «serva» o «domestica» nel significato dialettale, «prostituta» per i napoletani di fine ’800 , «donna che vive nei bassi» per i partenopei di oggi. Quale che sia l’accezione che aveva in mente, il ministro non ha certo voluto fare un complimento alla collega, ancora per poco, di partito.
da "filoglotta" dialetti
http://www.youtube.com/watch?v=wr_NzefuGdg
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