Literatur-Übersetzungen

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Neretino
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Literatur-Übersetzungen

Beitrag von Neretino »

anse hat geschrieben:Zitat Neretino
„Ich wusste garnicht, dass es auch eine deutsche Übersetzung davon gibt. Ich bezweifle aber, dass die wirklich gut ist.“
Ich weiß nicht, ob es Ignoranz oder Arroganz ist oder beides gegenüber wenigstens 250 Jahren kulturellem, künstlerischem und intellektuellem Austausch zwischen unseren beiden Nationen.
Es zeugt von mangelnder Bildung.
anse
Da muss ich mal ganz kurz off topic gehen und mal das populistische Getue von anse etwas dämpfen:

- Schonmal ein Hollywood-Film in Originalsprache gesehen und dann synchronisiert?
- Schonmal eine Serie in Originalsprache und dann synchronisiert gesehen?
- Um beim Buch zu bleiben: Schonmal das Vergnügen gehabt ein Buch auf französisch, englisch oder eben italienisch zu lesen und dann das gleiche in der Übersetzung.

Es ist das normalste der Welt, dass die Übersetzungen nicht besonders gut sind. Wenige Ausnahmen okay. Gerade kommt Simpsons auf deutsch. Die amerikanische Version ist deutlich lustiger.

Um mal deine Ignoranz zu verstärken, anse: Du hast wahrscheinlich die göttliche Kömodie noch nicht gelesen... Dante hatte ein fast eigene, anekdotenreiche Sprache... mit vielen Akzenten und eigener Denkweise... Man kann sehr schlecht so etwas auf die deutsche Sprache übertragen. Ich muss mir mal den Spaß machen und eine Übersetzung kaufen, ich ahne jedoch, was ich schon geschrieben habe.

Und nun kannst du mir vielleicht noch die 250 Jahre des Austausches an Kultur und Literatur zwischen Italien und Deutschland erklären. Sind das nun fortlaufende 250 Jahre? Oder seit Christi Geburt zusammengezählt? :D

Ich entschuldige mich nun bei allen für diese Ausschweifung.
anse
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Re: LIEBLINGSBÜCHER

Beitrag von anse »

Ich bin nicht Muttersprachler des Toskanischen/ Florentinischen der Zeit um 1300, also ganz sicher noch mehr als Italiener von heute nicht in der Lage, die allerletzten Finessen dieses 700 Jahre alten Textes zu verstehen und zu genießen. Vielleicht können das nur ganz sensible Spezielisten wie Umberto Eco, der sich für das Schreiben von Der Name der Rose mehrere Jahre lang ins Mittelalter eingelebt hat.Das Buch ist eines meiner Lieblingsbücher und der Film ist auch großartig.
Normale Leser, zu denen ich mich zähle, sind auf Übersetzer angewiesen. Und da gibt es auch gute, geniale: Philaletes für die Divina Commedia, Burkhard Kröber für den Name der Rose als Beispiele.
Oder um Italien außen vor zu lassen: die Prosaübersetzung der Ilias und Odyssee von Wolfgang Schadewaldt und die der Bibel (AT und NT) von Dr. Martin Luther.
Übersetzer sind Kommunikatoren zwischen Kulturen, Generationen und Epochen.
anse
j.l.
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Re: LIEBLINGSBÜCHER

Beitrag von j.l. »

@neretino
Und nun kannst du mir vielleicht noch die 250 Jahre des Austausches an Kultur und Literatur zwischen Italien und Deutschland erklären. Sind das nun fortlaufende 250 Jahre? Oder seit Christi Geburt zusammengezählt?

Ich entschuldige mich nun bei allen für diese Ausschweifung.
bei mir brauchst du dich nicht zu entschuldigen, deine "ausschweifung" ist im gegenteil sehr aufschlussreich. wenn man englische, franzoesische, italienische literatur und womoeglich auch noch deutsche literatur im orginal lesen kann, verdient das unser aller hochachtung!
j.l.
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Re: LIEBLINGSBÜCHER

Beitrag von j.l. »

ohne experte zu sein, glaube ich, dass auf intelektueller ebene dieser austauch genau seit 2011 jahren seit christi geburt stattgefunden hat. es gibt allerdings unter meinen bekannten, italiener bzw. nichtitaliener, sicherlich den gleich hohen %satz von "nationalisten", die nichts mit dem jeweils anderen land und deren einwohnern anfangen koennen.
Neretino
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Re: LIEBLINGSBÜCHER

Beitrag von Neretino »

Jaaa, j.l. dazu gehöre ich ganz bestimmt. Ich bin ja einer dieser süditalienischen Bauern, die im Leben noch nie geflogen oder mehr als 50km gefahren sind und alles ist nur in meiner Heimat wunderschön. So kennt mich ja auch in den italienischen Foren, stimmts? (Ironie off).
j.l.
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Re: LIEBLINGSBÜCHER

Beitrag von j.l. »

@neretino
ob einer mit dem flugzeug fliegt oder nicht, ist bei ryan air u.a. absolut kein kriterium. meistens sind die sueditalienischen bauern diejenigen, die am weitesten weg von zu hause arbeiten, mittelitalienische auswanderer gab es wohl eher selten. was ich aber bei vielen rueckwanderern beobachten durfte, ist die tatsache, dass die ehefrauen in deutschland nur heim und familie hatten und sich deswegen kaum integrierten, ihre maenner sich sehr wohl im job engagierten und sich wohl deshalb integrieren konnten. mit der ausbildung hatte das allerdings sehr wenig zu tun.
Neretino
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Re: Literatur-Übersetzungen

Beitrag von Neretino »

j.l.
Nein, da hast du mich falsch verstanden...

Es ging bei meinem letzten Beitrag um dein Zitat:

es gibt allerdings unter meinen bekannten, italiener bzw. nichtitaliener, sicherlich den gleich hohen %satz von "nationalisten", die nichts mit dem jeweils anderen land und deren einwohnern anfangen koennen.

Und da habe ich gedacht, du hast mich mit einbezogen. Und dagegen habe ich dann dieses vielleicht nicht ganz exakte Beispiel gegeben. Im Übrigen: Ein Großteil der Süditaliener sind nicht im Norden, sondern schon im Süden geblieben. Dass mit dem Flugzeug, war eine etwas saloppe Argumentation von mir... Ich glaube aber, dass Du so intelligent bist und verstanden hast, was ich sagen wollte?

Ansonsten sag mir ruhig Bescheid, dann versuche ich mit anderen Worten mich zu verstehen zu geben.
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