Flüchtlinge Umgebung Manduria

Puglia
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Müüsli
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Flüchtlinge Umgebung Manduria

Beitrag von Müüsli »

Was hat sich "Signor Berlusconi" eigentlich dabei gedacht die Flüchtlinge von Lampedusa nach Manduria zu schicken ? Es würde mich interessieren wie andere Forenmitglieder darüber denken.

Apulien ist schon so arm und es tut dem Tourismus sicher nicht gut, ist sogar gefährdet. Wenn man von Manduria nach Oria fährt, bei einer alten Masseria, wurde ein grosses blaues Zeltlager errichtet und doppelt umzäunt. Die Strasse ist von dunkelhäutigen Menschen gesäumt welche in alle Richtungen laufen und Autostop machen.
Puglia selber hat schon ein grosses Abfallproblem aber jetzt ist es noch viel schlimmer geworden. Oria gleicht einer Geisterstadt. Vor den Bars stehen keine Tische mehr und die Leute haben sich in ihren Häusern verschanzt. Die Angst ist all gegenwärtig. Wir wohnen zwar 20 Autominuten von dem Ort entfernt aber Carabiniere, Polizia etc. sind zu Land, Wasser und Luft immer present.
Wie lange dieser Zustand noch anhält weiss keiner. Bleibt nur zu hoffen, dass sich gewisse Urlauber nicht abschrecken lassen und diesen Abschnitt trotzdem besuchen.

Müüsli
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Es liegt in der menschlichen Natur, vernünftig zu denken und unvernünftig zu handeln.
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lanonna
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Re: Umgebung Manduria

Beitrag von lanonna »

O mein Gott!!!!! Ich bin froh, dass wir unserHaus verkauft haben!!!!

Müüsli, wir kommen dennoch. Es dauert nicht mehr lange.

Aber ganz ehrlich, ich weiß auch nicht, wie man dieses Problem in den Griff kriegt!!!

Herzlichst

Lanonna :flag: :flag:
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Cyrano
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Re: Umgebung Manduria

Beitrag von Cyrano »

Auch ich finde diese Entwicklung ganz schlecht für Puglia.
Bis jetzt wurde mir von meinen Freunden und Bekannten immer versichert, dass diese Flüchtlinge nur das Ziel hätten, möglichst rasch in Richtung Frankreich zu verschwinden. Aber dem scheint leider nicht mehr so.
Das hält uns jedoch nicht davon ab, am 15. Mai wieder runterzugurken und wir freuen uns schon sehr auf den Frühsommer ohne allzuviele Touris und hoffentlich auch ohne .....

Gruss aus dem kalten und regnerischen Garmisch.

Urs
Neretino
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Re: Umgebung Manduria

Beitrag von Neretino »

Müüsli hat geschrieben:Was hat sich "Signor Berlusconi" eigentlich dabei gedacht die Flüchtlinge von Lampedusa nach Manduria zu schicken ? Es würde mich interessieren wie andere Forenmitglieder darüber denken.

Apulien ist schon so arm und es tut dem Tourismus sicher nicht gut, ist sogar gefährdet. Wenn man von Manduria nach Oria fährt, bei einer alten Masseria, wurde ein grosses blaues Zeltlager errichtet und doppelt umzäunt. Die Strasse ist von dunkelhäutigen Menschen gesäumt welche in alle Richtungen laufen und Autostop machen.
Puglia selber hat schon ein grosses Abfallproblem aber jetzt ist es noch viel schlimmer geworden. Oria gleicht einer Geisterstadt. Vor den Bars stehen keine Tische mehr und die Leute haben sich in ihren Häusern verschanzt. Die Angst ist all gegenwärtig. Wir wohnen zwar 20 Autominuten von dem Ort entfernt aber Carabiniere, Polizia etc. sind zu Land, Wasser und Luft immer present.
Wie lange dieser Zustand noch anhält weiss keiner. Bleibt nur zu hoffen, dass sich gewisse Urlauber nicht abschrecken lassen und diesen Abschnitt trotzdem besuchen.

Müüsli
Ich möchte doch noch ganz kurz auf die Ursprungsfrage zurück kommen.

1. Lampedusa ist nicht arg viel reicher und wohlhabender als Apulien
2. Lampedusa hat/hatte kein Platz mehr für die Flüchtlinge und Sig. B. konnte...
3. die Flüchtlinge nach EU-Recht nicht einfach wieder nachhause schicken
4. Apulien war halt so doof unter den kommunistischen Präsidenten, Nicchi Vendola um diese Leute "aufzunehmen".
5. Manduria ist geografisch, wie auch seeverkehrstechnisch die günstigste Stelle.
6. Ein weiterer Grund für Apulien war, dass so gut wie alle anderen Regionen (ab Mittelitalien nach oben) klar abgewiesen haben und nichts von den Flüchtlingen hören/sehen wollten.
7. Die für mich einzig richtige Lösung, ist, diese Menschen gleich bei Ankunft wieder auf die Schiffe und ab zurück nachhause. Sonst wird daraus ein europäisches, italienisches, französisches Problem. Meine Meinung ruht auf folgende Argumentation: Ausschließlich kommen diese Leute aus Tunesien. Dort herrscht und herrschte nach UNO-Charta und nach NATO-Richtlinien und nach sonstigen Völkerrechten NIE Krieg. Es sind somit keine Kriegsflüchtlinge!

Ich möchte noch ein Wort zu unserer motivierten Forums-Mitarbeiterin, lanonna sagen: Du bist doch die erste, die bei überwiegend, größerer Abweichung zum Thema, das Forum splittet und zwei Themen daraus macht.
Frage: Wieso hast du das jetzt nicht auch hier so gemacht?
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lanonna
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Re: Umgebung Manduria

Beitrag von lanonna »

Ciao, Neretino,

ich gebe dir nicht in allen Punkten Recht, bin aber auch deiner Meinung, dass man die sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge zurückschicken müsste. Wer sollte das betroffene Land - Tunesien - wieder aufbauen, wenn nicht die Tunesier selbst?

Ich bin sehr für Hilfe zur Selbsthilfe. Aber die geschieht nicht in Lampedusa oder im übrigen Europa sondern nur vor Ort.

Und deine Frage, weshalb ich den "Fehltritt" habe stehen lassen: Ich fand es gut, dass sich gerade an dieser Stelle ein paar Leute -auch ich - sich positiv zu Manduria geäußert haben. Es ist wichtig, sich nicht von solchen Horrormeldungen abhalten zu lassen.

Aber ich danke dir, dass du zum Thema zurückgefunden hast.

Lanonna :flag: :flag:
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Todd

Re: Umgebung Manduria

Beitrag von Todd »

Ich finde es peinlich bis unwürdig, aus dem gemachten Nest heraus anderen, denen es nicht so gut geht wie einem selbst, das von einem selbst in Anspruch genommene Recht zu verweigern, sich dort eine Existenz aufzubauen, wo man sich bessere Ueberlebenschancen verspricht.

Was wäre D heute ohne Hugenotten und Türken, I ohne Griechen und Kelten, die USA ohne Deutsche (grösste Einwanderungsgruppe dort überhaupt)?



LG
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Re: Umgebung Manduria

Beitrag von Neretino »

Der Türke, der Italiener, die in den 60ern nach D kamen, hatten schon einen Arbeitsvertrag in der Hand und haben gleich am Anreisetag die Nachtschicht in den Gießereien übernommen.
Die meisten haben bis zur Rente nie eine Arbeitsagentur von innen gesehen (außer sie müssten die Kinder dort hinbegleiten).

Davon abgesehen: Der tunesische Bürger steht nicht vor dem Aussterben! Stichwort "Überlebenschancen... "
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