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j.l.
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von j.l. »

@bo
Was hat deine Dissertation über chinesische Immigration mit dem Thema " Als EU-Buerger in Italien leben" zu tun?
sehr viel, ich bin taeglich damit konfrontiert. und zwar, weil ich in italien lebe, und zwar nicht von deutscher sozialhilfe.
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gise
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von gise »

Wenn ich deine Beiträge lese j.l. bin ich doch ein wenig erstaunt....Du beschwerst Dich darüber, das die "Chinesen" sich in Italien eine mehr oder weniger "goldene" Nase verdienen...hast Du eigentlich auch schon mal daran gedacht, das die "Verbraucher" dieses Unterstützen, indem Sie diese hergestellten Dinge der Chinesen kaufen :?: Es ist sehr einfach, egal im welchem Land, einfach den Politikern die Schuld zu geben...es sind eben nicht nur die Politiker sondern auch die "Verbraucher" sprich...jeder einzelne von uns...die dieses bewußt oder unbewußt unterstützen.

Also lautet das Fazit - solange nicht jeder kritisch einkauft, kann man an dieser Situation nichts ändern...

Und übrigens j.l., es hat niemand behauptet, das Du von dt. Sozialhilfe in Italien lebst...

@Neretino, hast Recht, die Kirche sollte man wirklich im Dorf lassen :zwinker:


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luigina
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von luigina »

Gisele hat recht, wenn die Verbraucher diese Billig-Waren aus China nicht kaufen, dann werden sie irgendwann wieder gehen. Wenn ich aber sehe, wieviele Leute dieses Kriegsspielzeug am Straßenrand kauft, muss ich mir schon meine Gedanken machen.

Ich für meinen Teil versuche, Ware aus China z. B. nicht zu kaufen (auch aus anderen Ländern in denen Kinderarbeit usw. an der Tagesordnung sind). Wenn ich mir Klamotten kaufen will und ich sehe, da steht "made in China" drauf, kauf ich sie nicht. Auch, weil ich schon allergisch reagiert habe auf diese Sachen. (Wie gesagt, es geht mir aber nicht nur um "made-in-China"!) Ich sage das auch offen den Verkäuferinnen. Gut ok, ich habe auch "Made-in-China" zuhause (Digicam), aber ich achte schon sehr darauf. Solange aber die Italiener ihre "Bling-Bling-Beleuchtung" für Weihnachten im 1-Euro-Shop kaufen, wird sich nix ändern. Ich für meinen Teil frage mich halt immer, wie ein Chinese z. B. in Venedig "überleben" kann mit einem 1-Euro-Laden. Ich denke mal, daß da im "Hintergrund" noch anderes läuft.
Thank you very much,
Englisch isch n Quatsch.
Hochdeutsch isch it gscheider
drum schwätz mer schwäbisch weider
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gise
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von gise »

Genau Luigina, dieses probiere ich auch, kein billigzeug aus Ländern zu kaufen, wo Kinder dieses herstellen...jedoch ist dieses nicht gerade das, was man einfach nennen kann...aber mit Mühe nicht unmöglich.
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lanonna
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von lanonna »

Vielleicht können wir wieder zum Tjema "EU-Bürger in Italien" kommen. Da gibt es sicher viele Fragen zu klären - die nichts mit den Chinesen und chinesischen Waren ect. zu tun haben.

Durch dieses zu weite Abschweifen traut sich ja keiner mehr, seine Fragen zu stellen.

Und ich bin allen Antwortern sehr dankbar, wenn eben die anstehenden Fragen präzise und knapp beantwortet werden.

Herzlichst

Lanonna :flag: :flag: :flag:
Freunde wirst du viele lieben, wie es Muscheln gibt am Meer,
doch die Schalen, die dort liegen, sind gewöhnlich alle leer.
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von papili »

papili hat geschrieben:
... wer will, dass die gesetze eingehalten werden, brauchte und braucht nur die tuer einer beliebigen fabrikshalle von chinesen oeffnen und schon haette er arbeit im ueberfluss.
J.L.
was möchtest Du uns denn mit dieser Aussage mitteilen?
Ich bitte um Aufklärung.
Papili
Ich warte immer noch auf Antwort J.L.!

papili
Ich bin zwar nicht deiner Meinung, aber ich werde alles tun damit du deine Meinung frei sagen kannst. (Voltaire)
j.l.
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Re: Als EU-Buerger in Italien leben

Beitrag von j.l. »

ich wiederhole!
@ papili
jeder italiener weis, dass es in den chinesischen fabriken in italien gesetzesverstoesse (kinderarbeit, sklavenarbeit, fehlende genehmigungen,usw) gibt. nur die politik sieht und hoert nichts. waere es politischer wille, koennte diesem treiben sofort einhalt geboten werden. in nur einem einzigen tag wurden 110 firmen kontrolliert, eine flaechendeckende kontrolle waere ohne weiteres moeglich (nur unter vorgehaltener hand heist es dann: meglio lasciar fare, sai, hanno amici a roma).
... wer will, dass die gesetze eingehalten werden, brauchte und braucht nur die tuer einer beliebigen fabrikshalle von chinesen (in italien!) oeffnen und schon haette er arbeit im ueberfluss (kontrollen und strafen durch die italienische finanz, vigili urbani, feuerpolizei, inps, einwanderungsbehoerde, inail, nas, usw.).
es ist der politische wille einfach nicht existent, diesem treiben einhalt zu gebieten. besonders in den roten regionen breitet sich die chinesische illegalitaet aus.

was das einkaufsverhalten der eu buerger im allgemeinen, und der italienischen "1000" euro generation im besonderen anbelangt, kann es hoechstens individuell zur gewissensberuhigung beitragen, aber in ziffern gegossen ist es ein tropfen auf dem heissen stein (im sinne des sprichwortes: rettest du ein menschenleben, rettest du die ganze welt).

dass die chinesen immer nur minderwertige ware produzieren werden, ist eine von europaeischer ueberheblichkeit strotzende fehlmeinung. durch die hintertuer der billigwaren erobern sie die maerkte, sobald sie dann unsere industrie und unsere arbeitsplaetze vernichtet haben werden, werden sie ihre preise und vielleicht auch ihre qualitaet verbessern.
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