Papst Johannes Paul II. ist verstorben.

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Papst Johannes Paul II. ist verstorben.

Beitrag von NEWS »

Papst Johannes Paul II. ist am Samstag um 21.37 Uhr verstorben.

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Italien ist voll von Trauer. Staatsoberhaupt Carlo Azeglio Ciampi konnte in seiner Fernsehansprache die Tränen schwer zurückhalten. Kirchenglocken im ganzen Land läuteten stundenlang.

Auch, wer nicht an Gott und Kirche glauben mag, wird verstehen, dass eine große Persönlichkeit verstorben ist. Ein Staatsoberhaupt, der Bischof von Rom, Oberhaupt der katholischen Kirche. Ein Mensch, der viel für die Menschen getan hat, ein Mensch, der seinem Heimatland zur Demokratisierung half, ein Mensch, der als Erster um Vergebung für das bat, was die katholischen Christen Juden und anderen Nicht-Christen angetan haben. Ein Mensch, der sich entschieden gegen den Irak-Krieg aussprach. Ein Mensch, der Hoffnung gab, Menschlichkeit.




In Gedenken an Karol Józef Wojtyła
18. Mai 1920 - 02. April 2005
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Beitrag von NEWS »

Nachfolge
Wie der neue Papst gewählt wird


02. April 2005: Weiterleitung zum Artikel auf SPIEGEL ONLINE
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roberto
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Beitrag von roberto »

Es gibt auch kritische Stimmen über das Wirken des Papstes, hier ein Beitrag von Küng (Drewermann argumentiert ähnlich):

Hamburg - Der Schweizer Theologe Hans Küng hat eine negative Bilanz des Pontifikats von Papst Johannes Paul II. gezogen. Der Papst habe mit seiner "reformfeindlichen Amtszeit die Kirche in eine epochale Glaubwürdigkeitskrise gestürzt", schreibt Küng in einem Beitrag für das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Für ihn sei Karol Wojtyla "nicht der größte, wohl aber der widersprüchlichste Papst des 20. Jahrhunderts".

Seine "Außenpolitik" verlange von aller Welt Bekehrung, Reform und Dialog. Im "krassen Widerspruch" dazu stünde jedoch die "Innenpolitik" des Papstes. Diese ziele auf "Reformverhinderung, Verweigerung des innerkirchlichen Dialogs und absolute römische Herrschaft" ab, schreibt Küng. Er anerkenne "ausdrücklich" die positiven Seiten dieses Pontifikats, doch würde dies ja von offizieller Seite bereits "zur Genüge" getan.

"Die neun wesentlichsten Widersprüche"

In seinem Beitrag nennt Küng "die neun wesentlichsten Widersprüche", die seiner Ansicht nach die Amtszeit des Papstes kennzeichnen. Beim Thema Menschenrechte etwa vertrete der Papst diese "nach außen", verweigere sie aber nach innen "Bischöfen, Theologen, den Frauen vor allem". Mit Blick auf die Sexualmoral schrieb Küng, der Papst predige gegen Massenarmut und Elend in der Welt, mache sich aber zugleich "mit seiner Einstellung zur Geburtenregelung und Bevölkerungsexplosion an diesem Elend mitschuldig".

Dem Papstkritiker Küng wurde 1979 vom Vatikan die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen, weil er wiederholt Zweifel am 1870 durch das I. Vatikanischen Konzil verkündeten Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit geäußert hatte. Die Unfehlbarkeit des Papstes bedeutet, dass die Verkündung eines kirchlichen Dogmas (Glaubenswahrheit) durch den Papst auf eine bestimmte feierliche Art und Weise ("ex cathedra") sicher im Einklang mit der kirchlichen Lehre (Magisterium) und Tradition steht. Bisher sind zwei Dogmen ex cathedra durch den Papst verkündet worden: die Unbefleckte Empfängnis Mariens im Jahr 1854 durch Pius IX. und die Aufnahme Mariens in den Himmel 1950 durch Pius XII.

Bis zu seiner Emeritierung 1995 lehrte der gebürtige Schweizer Küng an der deutschen Universität Tübingen ökumenische Theologie. (APA/AFP)

ciao
roberto
Italien ohne Sizilien......., hier liegt erst der Schlüssel zu allem (Goethe ital. Reise)
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