Note meridionali
Gestern Abend: Konzert im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe (hier in Hamburg), Mario di Leo und seine Compagnia musicale haben ihre neue CD vorgestellt.
Zunächst fiel mir positiv auf, dass das Publikum - im Gegensatz zum früheren Konzert im selben Saal - angenehm "normal" war, keine hohen Diplomaten, kein "Zickenalarm". Dafür ein froh gestimmter Mario di Leo samt Kindern und Compagnia. Schade, dass er weit fort von Hamburg gezogen ist, irgend etwas hat ihn in den Süden getrieben (?) - deshalb doppelt schön, dass er sich hier die Ehre gegeben hat.
Bedauerlicherweise ließ die Technik ein wenig zu wünschen übrig: In der ersten Hälfte hatte ich den Eindruck, dass der Sound zu basslastig war - die Worte gingen häufig im Dröhnen unter. In der zweiten Hälfte (es gab 20/30 Minuten Pause) war für mich alles deutlich angenehmer. Aber, seltsam... M.d.L. stellte irgendeinen Defekt der Anlage fest und beschloss, "unplugged" weiter zu machen. Eine gute Idee, nur leider fand dann alles unterhalb der Bühne statt, so dass ich keinen der Musicisti mehr so recht sehen konnte...
Musikalisch - bitte bedenkt, ich bin kein professioneller Musikkritiker! - fand ich diese neuen Lieder ganz hervorragend, geradezu locker, leicht, fröhlich. Und das, obwohl das alte italienische Liedgut nur so strotzt von tragischen Geschichten der unerfüllten Liebe, Flucht, Verfolgung!
Bisher waren alle beiden vorherigen Konzerte (die ich erlebt hatte) Motto-Veranstaltungen und daher etwas "schwerere Kost" - dieser Abend war eindeutig der mit dem größten Spaßfaktor!
Stella di Leo ist erwachsen geworden, das hört man ihr an! Und Luca hat Talent, beherrscht mehrere Instrumente und singt auch gut. Aber: Er hat nicht diese angenehme, sonore Stimme seines Vaters. Nicht oder noch nicht, non lo so. Trotzdem hat er sein Solo gut gemeistert ("ma tu vai" - glaube ich zu erinnern).
In der zweiten Hälfte des Konzertes, und ich hatte mich schon gefragt, wie er mit zwölf neuen Titeln einen ganzen Abend bestreiten wollte, gab es einige altbekannte Titel! (Che bellezza, la fantella, un caffè all'imbrunire) Manche davon höre ich alltags so oft.... - ich kenne jede Silbe, jeden Ton... So war es ganz spannend für mich, sie live variiert zu hören. Manches von Stella gesungen oder im Duett. Trotzdem so vertraut, dass ich am liebsten mitgesungen hätte. Ich konnte mich zusammenreißen, zum Glück für das Publikum!
Diesen Artikel habe ich eben für mein Blog verfasst und glaube, er passt auch gut hier hin.
Buona serata
Flora
