Du hast vollkommen recht, auch ich hab da selbstverstaendlich meine Erfahrungen. Natuerlich glaube ich, dass es doch einen riesigen Unterschied gibt zwischen der im Grunde gut funktionierenden Verwaltung im deutschsprachigen Raum und dem allgemeinen Chaos in der italienischen Verwaltung. Die "deutschen" Beamten kennen doch normalerweise die fuer ihren Bereich geltenden Gesetze und Kompetenzen, die ueber Jahrzehnte gleich bleiben und wird irgendwann einmal ein Komma geaendert bedeutet das schon eine "grosse" Gesetzesreform.Das kenne ich haargenau so aus Italien. (Da gab's Vorfälle, die hätte man in der Tat filmen und als Satire verkaufen können... nur wär's dann umgekehrt gewesen, niemand hätte geglaubt, dass es wahr ist ).
In Italien dagegen kommt mit jeder neuen Regierung die totale Veraenderung vieler Normen, oft rueckwirkend, sich widersprechend, schlecht vorbereitet und vorzeitig eingefuehrt, ohne dass sich die Buerger ueberhaupt darauf einstellen koennen. Zusaetzlich sind die Beamten schlecht ausgebildet, aendern oft freiwillig oder unfreiwillig ihren Zustaendigkeitsbereich und kennen die jeweils geltenden Gesetze kaum. Der Buerger wird zusaetzlich von der Rechtssprechung absolut im Stich gelassen.
Wenn man dann vor einem "deutschen" Beamten steht (was dank Internet immer seltener der Fall ist), sollte man sich bewusst sein, dass er meist ein mieser Sadist ist, wenn er den Buerger schlecht behandelt. Bei italienischen Beamten ist es dagegen haeufig nur Inkompetenz, die unsichere Rechtslage oder einfach die Angst, etwas falsch zu machen. Da ist es doch am besten, sich auf nichts festzulegen und die Partei woanders hinzuschicken oder einfach alles aufzuschieben, vielleicht wird es dann irgend jemand anderer richten.