Witziges aus der WG
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Heute: Helen reist morgen ab
Heute: Helen reist morgen ab
Unser "Leonardo-Ersatz für den Sommer"* zieht morgen wieder aus. Beth hat sich wohl während der letzten Wochen nicht besonders gut mir ihr verstanden und ist am Donnerstag vorsichtshalber einmal für fünf Tage "auf Reisen" gegangen: Bologna - Venedig - Bologna. Sie kommt morgen Nachmittag wieder, wenn Helen morgens abgereist ist. Aber das soll nicht das Problem sein.
Helen nutzt Leonardos Computer. Nutzte. Denn seit gestern funktioniert er nicht mehr. Und Helen hat Panik. Hatte. Bis ich ihr sagte, dass es am Netzteil liegen muss - und so etwas nicht teuer ist. Mal sehen, ob ich bis morgen eins auftreiben kann. Denn ab dann steigt täglich das Risiko, dass Leo wiederkommt.
Leonardo ist drei Monate in den USA, hat sein Zimmer in dieser Zeit an die Britin Helen vermietet.
Unser "Leonardo-Ersatz für den Sommer"* zieht morgen wieder aus. Beth hat sich wohl während der letzten Wochen nicht besonders gut mir ihr verstanden und ist am Donnerstag vorsichtshalber einmal für fünf Tage "auf Reisen" gegangen: Bologna - Venedig - Bologna. Sie kommt morgen Nachmittag wieder, wenn Helen morgens abgereist ist. Aber das soll nicht das Problem sein.
Helen nutzt Leonardos Computer. Nutzte. Denn seit gestern funktioniert er nicht mehr. Und Helen hat Panik. Hatte. Bis ich ihr sagte, dass es am Netzteil liegen muss - und so etwas nicht teuer ist. Mal sehen, ob ich bis morgen eins auftreiben kann. Denn ab dann steigt täglich das Risiko, dass Leo wiederkommt.
Leonardo ist drei Monate in den USA, hat sein Zimmer in dieser Zeit an die Britin Helen vermietet.
Zuletzt geändert von smart am Sonntag, 11.09.2005, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Heute: ZI AM POST
Heute: ZI AM POST!
Das Netzteil für Leonardos Computer konnte ich auftreiben - aber es passt nicht. Vielmehr passen die Kabel nicht, denn Leos Computer scheint so alt zu sein, dass mir selbst der witzige Typ im Laden gesagt hat, da müsse er sich erst einmal was einfallen lassen, wie man da noch drankommen könnte. Aber der Typ ist eine andere Geschichte...
Jedenfalls habe ich Helen gebeten, Leo doch wenigstens per eMail vorzuwarnen, bevor er seinen zerlegten Computer sieht. Und sie hat ihm eine eMail geschrieben. Ohne Leos Einverständnis veröffentliche ich hier seine eMail.
Nachtrag: Leonardo hat mir gerade noch eine eMail geschrieben. Sie endete mit "aufidersen"...
Das Netzteil für Leonardos Computer konnte ich auftreiben - aber es passt nicht. Vielmehr passen die Kabel nicht, denn Leos Computer scheint so alt zu sein, dass mir selbst der witzige Typ im Laden gesagt hat, da müsse er sich erst einmal was einfallen lassen, wie man da noch drankommen könnte. Aber der Typ ist eine andere Geschichte...
Jedenfalls habe ich Helen gebeten, Leo doch wenigstens per eMail vorzuwarnen, bevor er seinen zerlegten Computer sieht. Und sie hat ihm eine eMail geschrieben. Ohne Leos Einverständnis veröffentliche ich hier seine eMail.

ZI AM POST? Zu Recht haben Sie sich wohl gefragt, was das bedeuten mag! Als Gag habe ich mir den "Sie haben Post"-Klang von AOL herunter geladen und so eingestellt, dass er beim Epfang von eMails erklingt. Und Leonardo hat das wohl irgendwann einmal aufgeschnappt. Wo soll ich ziehen? ZI AM POST!Leonardo hat geschrieben:Betreff: ZI AM POST!
...spero che sia scritto bene! Ciao Martin! Tutto a posto? Helen mi ha
mandato un'e-mail: mi ha detto che ha dipinto di verde le pareti della
mia stanza, i vetri delle finestre sono rotti, non c'e' piu' la
corrente elettrica, un tubo rotto ha allagato la stanza e infine un
incendio l'ha distrutta completamente...ma dopo tutto questo spero che
almeno il computer si sia salvato!!! Scherzi a parte, le ho gia'
scritto di non preoccuparsi per quello che e' successo al computer e lo
dico anche a te, non stare ad ammattire a cercare un nuovo
alimentatore, il computer era vecchio, non vale nemmeno la pena di
spenderci soldi... Lascia tutto in sospeso gli daremo un'occhiata
insieme al mio ritorno. Arrivero' in Italia venerdi' prossimo, il 16...
Saro' da voi di sicuro tra sabato e domenica, non so ancora di preciso
quando pero'. Se intanto volete utilizzarla per ospitare dei vostri
amici o per qualsiasi altra occasione fatelo tranquillamente, vi chiedo
solo di fare attenzione...occhei? Spero che abbiate trascorso
quest'estate nel migliore dei modi, tra una settimana ci vediamo e mi
racconterete. Ciao ciao Martin, un saluto ed un abbraccio a tutti voi e
a presto! Ciao!
Nachtrag: Leonardo hat mir gerade noch eine eMail geschrieben. Sie endete mit "aufidersen"...

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Heute: Cola abgeschoben
Heute: Cola abgeschoben
Leonardo ist ein ganz süßer. Er trinkt am Tag locker einen Liter Cola. Aber nur das Original. Vermutlich kommt es daher, dass er ein Jahr in Amerika war.
Heute finde ich in unserem Kühlschrank seine Cola-Flasche. Dran klebt ein PostIt: "Sono in attesa del rimpatrio!"
Ich verstehe nur nur Bahnhof. Die Flasche wartet auf Abschiebung? Dann schmeiße ich einen Blick in den anderen Kühlschrank, dort, wo Leos Flasche stehen sollte.
"Per me in frigo non c'era più posto, ho chiesto asilo politico.
by Coca Cola"
Leonardo ist ein ganz süßer. Er trinkt am Tag locker einen Liter Cola. Aber nur das Original. Vermutlich kommt es daher, dass er ein Jahr in Amerika war.
Heute finde ich in unserem Kühlschrank seine Cola-Flasche. Dran klebt ein PostIt: "Sono in attesa del rimpatrio!"
Ich verstehe nur nur Bahnhof. Die Flasche wartet auf Abschiebung? Dann schmeiße ich einen Blick in den anderen Kühlschrank, dort, wo Leos Flasche stehen sollte.
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Heute: Besseres Wetter für registrierte User
Heute: Besseres Wetter für registrierte User
Das Wetter ist im Moment recht wechselhaft. Auch auf der Website des italienischen Wetterdienstes Eurometeo. Die Aussichten als "normaler" User sind bescheiden: Nachts ein bisschen Nebel, vormittags Sonne, nachmittags Bewölkung.

Vor ein paar Wochen wollte ich einen Dienst der Seite nutzen, für den man sich registrieren muss. Und heute habe ich entdeckt: Für registrierte Nutzer gibt es auch besseres Wetter! Da scheint in Florenz die Sonne von 0 bis 21 Uhr, der Nebel ist verschwunden, schlagartig haben wir im Schnitt fünf Grad mehr.

Herrlich! Hätte ich das nur gewusst. Ich hätte mich schon vor einem Jahr registriert...
Das Wetter ist im Moment recht wechselhaft. Auch auf der Website des italienischen Wetterdienstes Eurometeo. Die Aussichten als "normaler" User sind bescheiden: Nachts ein bisschen Nebel, vormittags Sonne, nachmittags Bewölkung.

Vor ein paar Wochen wollte ich einen Dienst der Seite nutzen, für den man sich registrieren muss. Und heute habe ich entdeckt: Für registrierte Nutzer gibt es auch besseres Wetter! Da scheint in Florenz die Sonne von 0 bis 21 Uhr, der Nebel ist verschwunden, schlagartig haben wir im Schnitt fünf Grad mehr.

Herrlich! Hätte ich das nur gewusst. Ich hätte mich schon vor einem Jahr registriert...
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Heute: Es ist Halloween
Heute: Es ist Halloween
Es ist Halloween, acht Uhr abends. Alle in der WG wollen heute Abend "was machen", haben aber noch keine genauen Pläne. "Nur nicht so lange", sagt Dario. Unsere Vermieterin Francesca ist zwar im 7. Monat schwanger, will aber auch "raus".
Es ist kurz nach 21 Uhr. Alle sitzen in der Küche, essen und gucken sich italienischen Schrott im Fernsehen an. Auf Rai 1 läuft "La vita è bella" mit Roberto Beningni, aber mein Vorschlag, den Sender zu wechseln, wird schlicht überhört. An der Abendgestaltung will sich niemand gestalten. Zu interessant ist die dämliche Parodie einer mittelalterlich gekleideten Person, die mit schrecklicher Stimme zu Darth Vader aus Star Wars spricht. Ich verziehe mich.
23 Uhr. Ich überrede Dario, gemeinsam einen Cocktail zu mixen.
23.30 Uhr. Auch Cecilia* will einen Cocktail. Langsam scheint der Abend gerettet zu sein. Francesca ruft mich auf dem Handy an, fragt, was wir denn noch vorhaben. Mein Aufruf, doch mal kurz zu überlegen, was man noch machen könnte, wird ignoriert. Dario sagt nur: "Aber höchstens 'ne Stunde."
Mitternacht. Ich zwinge meine Mitbewohner zur Entscheidung. Dario: "Jetzt ist doch eh nichts mehr los." Draußen strömen minütlich hunderte von Leuten an unserem Haus vorbei. Nix mehr los, klar. Antonella liegt schon im Bett, Leonardo geht generell abends nicht gerne weg, Francesca ist es schon zu spät. Gute Aussichten, heute Abend noch etwas zu machen.
0.30 Uhr. Ich habe es geschafft! Antonella war nur kurz wach, weil eine Mücke ihren Schlaf störte, hat sich dann noch einmal in Schale geschmissen. Selbst Leonardo kommt mit, das ist ein tiefer Beweis von Anerkennung seinerseits. Die Anderen machen sich fertig, Dario bereitet in der Küche einen Cuba Libre vor.
0.45 Uhr: Cecilia füllt sich den Cuba Libre in einen Plastikbecher, es geht los. Wir gehen ins Mayday, eine gemütliche Bar in der Altstadt, Nähe "Casa di Dante". Wir trinken etwas, unterhalten uns, alles soweit ganz nett. Dann scheint es, als sei das unser Abend gewesen. Ein "Giro" ist wohl noch drin, dann soll es nach Hause gehen.
Aber dann kommt alles anders.
Ich finde einen 50-Euro-Schein! Liegt auf dem Boden, einfach so. Weit und breit ist keiner in Sicht. Aus Gewissensgründen warte ich ein paar Minuten, aber niemand kommt. Dann geht der Abend erst einmal so richtig los. Wir gehen ins "Lochness" (sprich: "Lockness"), einen Club, in den man nur mit Mitgliedsausweis kommt. Den haben wir. Der Barmann lässt sogar mit sich handeln, gibt uns auf die Massenbestellung 5 € Rabatt. Dumm nur, dass ich ein Glas umschmeiße. Wieder 5 € drauf.
Wir spielen Kicker, haben Spaß, essen auf dem Rückweg eine frisch gebackene "Brioche" vom Bäcker. Um 5.15 Uhr bin ich im Bett, die 50 € haben wir gemeinsam vertrunken und ich schlafe in drei Sekunden ein. Happy Halloween!
*Cecilia ist eine meiner Mitbewohnerinnen, die erst seit Kurzem bei uns ist. Ganz süß, leider vergeben.
Es ist Halloween, acht Uhr abends. Alle in der WG wollen heute Abend "was machen", haben aber noch keine genauen Pläne. "Nur nicht so lange", sagt Dario. Unsere Vermieterin Francesca ist zwar im 7. Monat schwanger, will aber auch "raus".
Es ist kurz nach 21 Uhr. Alle sitzen in der Küche, essen und gucken sich italienischen Schrott im Fernsehen an. Auf Rai 1 läuft "La vita è bella" mit Roberto Beningni, aber mein Vorschlag, den Sender zu wechseln, wird schlicht überhört. An der Abendgestaltung will sich niemand gestalten. Zu interessant ist die dämliche Parodie einer mittelalterlich gekleideten Person, die mit schrecklicher Stimme zu Darth Vader aus Star Wars spricht. Ich verziehe mich.
23 Uhr. Ich überrede Dario, gemeinsam einen Cocktail zu mixen.
23.30 Uhr. Auch Cecilia* will einen Cocktail. Langsam scheint der Abend gerettet zu sein. Francesca ruft mich auf dem Handy an, fragt, was wir denn noch vorhaben. Mein Aufruf, doch mal kurz zu überlegen, was man noch machen könnte, wird ignoriert. Dario sagt nur: "Aber höchstens 'ne Stunde."
Mitternacht. Ich zwinge meine Mitbewohner zur Entscheidung. Dario: "Jetzt ist doch eh nichts mehr los." Draußen strömen minütlich hunderte von Leuten an unserem Haus vorbei. Nix mehr los, klar. Antonella liegt schon im Bett, Leonardo geht generell abends nicht gerne weg, Francesca ist es schon zu spät. Gute Aussichten, heute Abend noch etwas zu machen.
0.30 Uhr. Ich habe es geschafft! Antonella war nur kurz wach, weil eine Mücke ihren Schlaf störte, hat sich dann noch einmal in Schale geschmissen. Selbst Leonardo kommt mit, das ist ein tiefer Beweis von Anerkennung seinerseits. Die Anderen machen sich fertig, Dario bereitet in der Küche einen Cuba Libre vor.
0.45 Uhr: Cecilia füllt sich den Cuba Libre in einen Plastikbecher, es geht los. Wir gehen ins Mayday, eine gemütliche Bar in der Altstadt, Nähe "Casa di Dante". Wir trinken etwas, unterhalten uns, alles soweit ganz nett. Dann scheint es, als sei das unser Abend gewesen. Ein "Giro" ist wohl noch drin, dann soll es nach Hause gehen.
Aber dann kommt alles anders.
Ich finde einen 50-Euro-Schein! Liegt auf dem Boden, einfach so. Weit und breit ist keiner in Sicht. Aus Gewissensgründen warte ich ein paar Minuten, aber niemand kommt. Dann geht der Abend erst einmal so richtig los. Wir gehen ins "Lochness" (sprich: "Lockness"), einen Club, in den man nur mit Mitgliedsausweis kommt. Den haben wir. Der Barmann lässt sogar mit sich handeln, gibt uns auf die Massenbestellung 5 € Rabatt. Dumm nur, dass ich ein Glas umschmeiße. Wieder 5 € drauf.
Wir spielen Kicker, haben Spaß, essen auf dem Rückweg eine frisch gebackene "Brioche" vom Bäcker. Um 5.15 Uhr bin ich im Bett, die 50 € haben wir gemeinsam vertrunken und ich schlafe in drei Sekunden ein. Happy Halloween!
*Cecilia ist eine meiner Mitbewohnerinnen, die erst seit Kurzem bei uns ist. Ganz süß, leider vergeben.

Zuletzt geändert von smart am Mittwoch, 02.11.2005, 21:05, insgesamt 4-mal geändert.
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Heute: Der Tag danach
Heute: Der Tag danach
8.05 Uhr, ich schlafe, mein Handy klingelt. "Ciao, sono io, Elena. Sei già giù?" Ich, noch halb schlafend: "Äääh, giù? Sì sì, sono giù." Im doppelten Sinne sogar: Erstens wohnt sie über uns, und zweitens fühle ich mich wirklich hundselend. Ich habe nicht einmal drei Stunden geschlafen, drei Wecker überhört und mehr Alkohol im Blut als je zuvor! Beim Zähneputzen ruft sie wieder an: "Ma dove sei? Non sei giù!" Ich entschuldige mich für das Missverständnis so gut es geht, sie erwartete mich wohl schon vor der Haustür. "Tu intanto va' alla stazione - vengo subito", versichere ich. Wir wollen ja heute nach Rom! Das heißt: Unsere WG will nach Rom. Naja, eigentlich nur ich aus der WG.
Also: Elena, die Spanierin, hat mit Helen, unserer Ex-Mitbewohnerin, ein Treffen in Rom verabredet. Die ist nämlich im Moment in Neapel, gibt dort Englischunterricht als Assistentin. Mitkommen wollte noch Katja, eine Estländerin (oder Estin, klingt aber doof) und eine weitere Freundin von Helen, die auch gerade in Florenz ist. Klingt alles recht kompliziert, ist es aber nicht. Rom ist schließlich für alle ungefähr der halbe Weg - und zudem immer eine Besichtigung wert. Dass dann zur gleichen Zeit noch zwei Freunde von mir in Rom sind, passt mehr als gut. Dumm nur, dass ich dass nach dem dritten Cocktail gestern ganz verdrängt habe.
Aufgestanden, Zähne geputzt, gewaschen, angezogen - alles in 10 Minuten. Treffen am Bahnhof ist um 8.25 Uhr, der Zug kommt nämlich schon um 8.35 Uhr - jetzt ist es 8.15 Uhr. Aiutoooo!
In der Piazza San Marco ist kein Bus zu sehen, an der Haltestelle stehen nur zwei Leutchen, die meine Hoffnung nicht wirklich stärken. Schnell in ein Taxi gesetzt, mit dem Fahrer 6 Euro ausgehandelt und ab geht es. Ich schaffe es pünktlich, werde natürlich ausgelacht, darf aber im Zug schlafen. Das schaffe ich dann auch 15 Minuten, dann kommt der Schaffner und anschließend bin ich durch die ganze Hektik zu aufgedreht, wieder einzuschlafen.
Rom ist herrlich. Helen freut sich tierisch, hat viel zu erzählen. Dann setze ich mich ab, will meine Freunde treffen. An der Fontana di Trevi. Dort angelt gerade jemand mit einem Magneten nach Münzen, wird zwar von Touris angesprochen, aber die Vigili 10 Meter weiter bemerken nichts. Bis sie einen Tipp bekommen - und ich noch kurz "der, mit dem orangenen Rucksack" rüberrufe. Ordnung muss sein, gerade in Italien.
Außerdem geht es mir gegen den Strich, wenn die Gelder gespendet werden und andere sie klauen. Und Glück bringen tut der Wurf über die Schulter dann auch keins mehr.
Auch meine Freunde haben mir viel zu erzählen. Von den neuen Lederschuhen, die sie gekauft haben - und ein Hund hineinbiss, als sie gerade aus dem Laden waren. Und von der tollen Villa Borghese, dem perfekten Wetter der letzten Tage und dem Typen, der sie aus dem Auto heraus nach dem Weg fragte, und dann ein "originales" Versace-Kleid gegen etwas Geld für die Tankfüllung tauschen wollte. Sie haben dankend abgelehnt. Die 50 € können sie gut gebrauchen. Immerhin wissen sie jetzt noch nicht, dass sie morgen den Flieger verpassen werden, dann nur einen nach Basel bekommen werden und von dort den teuren Schnellzug nehmen müssen, weil man als Arzt wieder pünktlich am Donnerstagmorgen in der Praxis sein muss.
Auf unserem Rückweg ist der Zug brechend voll. Hätten wir uns ja denken können. Allerheiligen hat halb Italien als "Ponte" genutzt. Um 21 Uhr sind wir zu Hause, ich schlafe 14 Stunden am Stück. Wusste gar nicht, dass das überhaupt geht.
8.05 Uhr, ich schlafe, mein Handy klingelt. "Ciao, sono io, Elena. Sei già giù?" Ich, noch halb schlafend: "Äääh, giù? Sì sì, sono giù." Im doppelten Sinne sogar: Erstens wohnt sie über uns, und zweitens fühle ich mich wirklich hundselend. Ich habe nicht einmal drei Stunden geschlafen, drei Wecker überhört und mehr Alkohol im Blut als je zuvor! Beim Zähneputzen ruft sie wieder an: "Ma dove sei? Non sei giù!" Ich entschuldige mich für das Missverständnis so gut es geht, sie erwartete mich wohl schon vor der Haustür. "Tu intanto va' alla stazione - vengo subito", versichere ich. Wir wollen ja heute nach Rom! Das heißt: Unsere WG will nach Rom. Naja, eigentlich nur ich aus der WG.
Also: Elena, die Spanierin, hat mit Helen, unserer Ex-Mitbewohnerin, ein Treffen in Rom verabredet. Die ist nämlich im Moment in Neapel, gibt dort Englischunterricht als Assistentin. Mitkommen wollte noch Katja, eine Estländerin (oder Estin, klingt aber doof) und eine weitere Freundin von Helen, die auch gerade in Florenz ist. Klingt alles recht kompliziert, ist es aber nicht. Rom ist schließlich für alle ungefähr der halbe Weg - und zudem immer eine Besichtigung wert. Dass dann zur gleichen Zeit noch zwei Freunde von mir in Rom sind, passt mehr als gut. Dumm nur, dass ich dass nach dem dritten Cocktail gestern ganz verdrängt habe.
Aufgestanden, Zähne geputzt, gewaschen, angezogen - alles in 10 Minuten. Treffen am Bahnhof ist um 8.25 Uhr, der Zug kommt nämlich schon um 8.35 Uhr - jetzt ist es 8.15 Uhr. Aiutoooo!
In der Piazza San Marco ist kein Bus zu sehen, an der Haltestelle stehen nur zwei Leutchen, die meine Hoffnung nicht wirklich stärken. Schnell in ein Taxi gesetzt, mit dem Fahrer 6 Euro ausgehandelt und ab geht es. Ich schaffe es pünktlich, werde natürlich ausgelacht, darf aber im Zug schlafen. Das schaffe ich dann auch 15 Minuten, dann kommt der Schaffner und anschließend bin ich durch die ganze Hektik zu aufgedreht, wieder einzuschlafen.
Rom ist herrlich. Helen freut sich tierisch, hat viel zu erzählen. Dann setze ich mich ab, will meine Freunde treffen. An der Fontana di Trevi. Dort angelt gerade jemand mit einem Magneten nach Münzen, wird zwar von Touris angesprochen, aber die Vigili 10 Meter weiter bemerken nichts. Bis sie einen Tipp bekommen - und ich noch kurz "der, mit dem orangenen Rucksack" rüberrufe. Ordnung muss sein, gerade in Italien.

Auch meine Freunde haben mir viel zu erzählen. Von den neuen Lederschuhen, die sie gekauft haben - und ein Hund hineinbiss, als sie gerade aus dem Laden waren. Und von der tollen Villa Borghese, dem perfekten Wetter der letzten Tage und dem Typen, der sie aus dem Auto heraus nach dem Weg fragte, und dann ein "originales" Versace-Kleid gegen etwas Geld für die Tankfüllung tauschen wollte. Sie haben dankend abgelehnt. Die 50 € können sie gut gebrauchen. Immerhin wissen sie jetzt noch nicht, dass sie morgen den Flieger verpassen werden, dann nur einen nach Basel bekommen werden und von dort den teuren Schnellzug nehmen müssen, weil man als Arzt wieder pünktlich am Donnerstagmorgen in der Praxis sein muss.
Auf unserem Rückweg ist der Zug brechend voll. Hätten wir uns ja denken können. Allerheiligen hat halb Italien als "Ponte" genutzt. Um 21 Uhr sind wir zu Hause, ich schlafe 14 Stunden am Stück. Wusste gar nicht, dass das überhaupt geht.
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Heute: Nichts zu berichten
Heute: Nichts zu berichten
Es gibt nichts zu berichten. Zumindest gab es gestern keine Nachrichten. Auch keine Zeitungen. Nix. Nur Bla-bla-Fernsehen, das nebenbei läuft, zur Untermalung der allgemeinen italienischen Klangkulisse. Denn die Nachrichtenjournalisten streikten wieder einmal. Weil es Berlusconi gibt, weil Italien auf der Liste der Pressefreiheit auf Platz 77 liegt (und das mit dem Hinweis "zum Teil unabhängig") und weil hier schließlich jeder mal streikt.
Dabei brauchen die vom Fernsehen sich doch gar keine Sorgen machen! Gab es doch soeben erst den Vorschlag, den Theatern und anderen kulturellen Institutionen die staatlichen Förderungen zu streichen und sie ins Digitalfernsehen zu stecken. Buona visione!
Es gibt nichts zu berichten. Zumindest gab es gestern keine Nachrichten. Auch keine Zeitungen. Nix. Nur Bla-bla-Fernsehen, das nebenbei läuft, zur Untermalung der allgemeinen italienischen Klangkulisse. Denn die Nachrichtenjournalisten streikten wieder einmal. Weil es Berlusconi gibt, weil Italien auf der Liste der Pressefreiheit auf Platz 77 liegt (und das mit dem Hinweis "zum Teil unabhängig") und weil hier schließlich jeder mal streikt.
Dabei brauchen die vom Fernsehen sich doch gar keine Sorgen machen! Gab es doch soeben erst den Vorschlag, den Theatern und anderen kulturellen Institutionen die staatlichen Förderungen zu streichen und sie ins Digitalfernsehen zu stecken. Buona visione!