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Re: Marilena...

Verfasst: Montag, 11.02.2008, 00:51
von papili
In Deutschland wird das solange herausgezögert bzw. geduldet bis der Stichtag der Übergangsregelung ausgeschöpft ist.
Die Regelungen in den einzelnen deutschen Bundesländern unterscheiden sich zum Teil beträchtlich. Seit 1. Januar 2008 gilt das Rauchverbot in den Bundesländern Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Ab 1. Februar tritt das Gesetz in Sachsen in Kraft, Stichtag in Rheinland-Pfalz und Saarland ist jeweils der 15. Februar 2008. In Nordrhein-Westfalen und Thüringen gilt das Rauchverbot ab 1. Juli 2008. Bereits in Kraft ist das Gesetz in Baden-Württemberg und Niedersachsen seit 1. August 2007. In Hessen gilt das Rauchverbot seit 1. Oktober 2007. Auch die zu erwartenden Strafen nach Übergangszeiten werden unterschiedlich geregelt: In Mecklenburg-Vorpommern werden dies jedoch bis zu 500 Euro für die Rauchsünder und bis zu 10.000 Euro für die Gastwirte sein.

Die Raucher meinen, dass man Ihnen das Rauchen verbietet.

Das ist aber nicht der Fall.

Die Italiener stehen vom Tisch auf, um mal schnell draußen eine zu rauchen, um sich dann wieder mit den Freunden oder der Familie am Tisch zu unterhalten.

Papili

Re: Marilena...

Verfasst: Montag, 11.02.2008, 10:23
von Diavolina
Bis zu 10 000 Euro?? Das scheint mir maßlos übertrieben und steht in keinem Verhältnis zur "Tat" .

Re: Marilena...

Verfasst: Montag, 11.02.2008, 12:33
von Ondina
Ich hab aber auch festgestellt, dass des öfteren in Italien die lustigsten Gespräche vor der Tür beim Rauchen stattfinden und man dort gemütlich mit seinem Wein oder Bier steht und quatscht.
Ich bin Gelegenheitsraucher und vom Rauchverbot oft mehr betroffen als die richtigen Raucher. Denen ist es nämlich egal, die rauchen immer und überall. Für mich ist es ein Genuss, wie für andere ein Digestivo oder ein Dolci nach nem guten Essen eine!!! rauchen zu können. Und der Effekt ist im Eimer, wenn man dann vor die Tür muss. Wie wenn jemand sein Tiramisu oder den Grappa mit raus nehmen muss.
Es wird bei der ganzen Debatte nur noch die Sucht und der Schaden gesehen, nicht mehr das Genussmittel, wie es viele andere gibt. Dran glauben müssen dann die Genießer.

Re: Marilena...

Verfasst: Montag, 11.02.2008, 12:41
von luigina
Ja, da sind die Italiener wesentlich kontaktfreudiger und vor allem aufgeschlossener. Der Deutsche ist da viel zu stur dazu. Ich bin auch immer rausgestanden und hab mich dann mit Händen und Füssen unterhalten, fand das recht lustig immer. :D

Re: Marilena...

Verfasst: Montag, 11.02.2008, 14:21
von lanonna
All diese "typisch" deutschen Sturkopf-Überlegungen interessieren in Italien keinen wirklich. Das Gesetz ist da, und es funktioniert.

Ein Richter feierte mit seiner Familie Geburtstag in dem Ristorante, in dem wir mit einer Gruppe saßen (alles Nichtraucher). Die Italiener verschwanden im Wrchsel vor die Tür, lachten und waren fröhlich. Bloß ließen sie die Tür immer wieder auf, so dass Qualm und Kälte herein kamen. Es zog wie Hechtsuppe.

Avete solo tende a casa? habe ich dann mal gebrüllt, Maleducati!!!

Nach dem zweiten Brüller sorgten Kellner und Richter dafür, dass die Türe geschloseen wurde und wir prosteten uns gegenseitig zu. Andere Gäste (Italiener) waren über meinen Ausbruch hocherfreut, hätten aber die Klappe gehalten und gefroren, wie sie sagten.

Zu Hause biete ich meinen rauchenden Gästen den Aschenbecher an. Aber der Treff auf der Terrasse ist eigentlich die nettere Alternative - freiwillig und mit Rauchern und Nichtrauchern und auch mal mit Prosecco!

Lanonna Bild

Re: Marilena...

Verfasst: Montag, 11.02.2008, 17:37
von Ondina
Wichtig ist einfach die gegenseitige Akzeptanz.
Im Moment fühlen sich manche Raucher schon wie Aussätzige, obwohl sie durchaus rücksichtsvoll sind.
Es muss auch jeder die Möglichkeit haben seinem Laster zu fröhnen, wenn er das will.
Und Leute, die hochmotorisierte Autos fahren, sind auch eine Gefahr für jede Lunge.
Es kommt immer aufs Maß an und das nichts fanatisch wird.
Und viele sind sehr rücksichtsvoll, wenn man sie darum bittet. Ich hab noch keinen Raucher erlebt, der beleidigt war, wenn ich ihn bat, erst nach dem Essen zu rauchen oder raus zu gehen. Und in Italien nimmts auch keiner übel, wenn man das sehr temperamentvoll tut. Wie papili sagte: dem sprechenden Menschen wird geholfen.
Also nicht zu viele Gesetze lieber drei Worte von Mensch zu Mensch.

Re: Marilena...

Verfasst: Montag, 11.02.2008, 18:13
von BO
lanonna hat geschrieben:All diese "typisch" deutschen Sturkopf-Überlegungen interessieren in Italien keinen wirklich. Das Gesetz ist da, und es funktioniert.
.... und es funktioniert wirklich sehr gut! :D

Saluti
BO