Katastrophen-Poesie
Verfasst: Dienstag, 15.03.2011, 14:31
ciao a tutti,
Japan mag weit weg sein, aber wir Deutschen sind von der dortigen Entwicklung sehr stark berührt.
Italien hat Deutschland in Sachen Nuklearenergie einiges voraus.....
die ehemaligen Kraftwerke sind meines Wissens abgeschaltet.
Vielleicht sind / waren die Italiener genügend weitsichtig, die Gefahren von Erdbeben richtig einzuschätzen?
Immerhin aus 1799 kommt die mahnende Vision Friedrich Schillers, ein Auszug aus seiner Ballade "Das Lied von der Glocke", mit einer erstaunlichen Aktualität:
"............ Wohtätig ist des Feuers Macht,
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,
Und was er bildet, was er schafft,
Das dankt er dieser Himmelskraft,
Doch furchtbar wird die Himmelskraft,
Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einhertritt auf der eignen Spur
Die freie Tochter der Natur.
Wehe, wenn sie losgelassen
Wachsend ohne Widerstand
Durch die volkbelebten Gassen
Wälzt den ungeheuren Brand!
Denn die Elemente hassen
Das Gebild der Menschenhand.
Aus der Wolke
Quillt der Segen,
Strömt der Regen,
Aus der Wolke, ohne Wahl,
Zuckt der Strahl!
Hört ihr's wimmern hoch vom Turm?
Das ist Sturm!
Rot wie Blut
Ist der Himmel,
Das ist nicht des Tages Glut!
Welch Getümmel
Straßen auf!
Dampf wallt auf!
Flackernd steigt die Feuersäule,
Durch der Straße lange Zeile
Wächst es fort mit Windeseile,
Kochend wie aus Ofens Rachen
Glühn die Lüfte, Balken krachen,
Pfosten stürzen, Fenster klirren,
Kinder jammern, Mütter irren,
Tiere wimmern
Unter Trümmern,
Alles rennet, rettet, flüchtet,
Taghell ist die Nacht gelichtet,
..................
Und als wollte [die Flamme] im Wehen
Mit sich fort der Erde Wucht
Reißen, in gewaltger Flucht,
Wächst sie in des Himmels Höhen
Riesengroß!
Hoffnungslos
Weicht der Mensch der Götterstärke,
Müßig sieht er seine Werke
Und bewundernd untergehn............."
Es soll auch Übersetzungen in italienischer Sprache geben, leider bin ich beim Googeln nicht fündig geworden, abgesehen von einem kurzen Auszug:
http://www.goitre.it/CRG_file/archivio_ ... s_vari.htm
Dem dunkeln Schoß der heilgen Erde
aus Schillers “Lied von der Glocke”
"Dem dunkeln Schoß der heilgen Erde
vertraut der Sämann seine Saat
und hofft, daß sie entkeimen werde
zum Segen nach des Himmels Rat.
Noch köstlicheren Samen
bergen wir trauernd in der Erde Schoß
und hoffen, daß er aus den Särgen
erblühen soll zu schönerm Los.
Al buio ventre della sacra terra
(pubblicato 1927)
dal “Canto della campana” di Schiller
Al buio ventre della sacra terra
affida il seminatore la sua semenza
e spera che essa germoglierà
in abbondanza secondo il volere del cielo.
Semi ancora più meravigliosi
racchiudiamo fiduciosi nel ventre della terra
e speriamo che dalle bare
fioriranno a un destino migliore."
Hat jemand Hinweise auf weitere Übersetzungen,
ggf. auch von anderen Gedichten Schillers?
Japan mag weit weg sein, aber wir Deutschen sind von der dortigen Entwicklung sehr stark berührt.
Italien hat Deutschland in Sachen Nuklearenergie einiges voraus.....
die ehemaligen Kraftwerke sind meines Wissens abgeschaltet.
Vielleicht sind / waren die Italiener genügend weitsichtig, die Gefahren von Erdbeben richtig einzuschätzen?
Immerhin aus 1799 kommt die mahnende Vision Friedrich Schillers, ein Auszug aus seiner Ballade "Das Lied von der Glocke", mit einer erstaunlichen Aktualität:
"............ Wohtätig ist des Feuers Macht,
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,
Und was er bildet, was er schafft,
Das dankt er dieser Himmelskraft,
Doch furchtbar wird die Himmelskraft,
Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einhertritt auf der eignen Spur
Die freie Tochter der Natur.
Wehe, wenn sie losgelassen
Wachsend ohne Widerstand
Durch die volkbelebten Gassen
Wälzt den ungeheuren Brand!
Denn die Elemente hassen
Das Gebild der Menschenhand.
Aus der Wolke
Quillt der Segen,
Strömt der Regen,
Aus der Wolke, ohne Wahl,
Zuckt der Strahl!
Hört ihr's wimmern hoch vom Turm?
Das ist Sturm!
Rot wie Blut
Ist der Himmel,
Das ist nicht des Tages Glut!
Welch Getümmel
Straßen auf!
Dampf wallt auf!
Flackernd steigt die Feuersäule,
Durch der Straße lange Zeile
Wächst es fort mit Windeseile,
Kochend wie aus Ofens Rachen
Glühn die Lüfte, Balken krachen,
Pfosten stürzen, Fenster klirren,
Kinder jammern, Mütter irren,
Tiere wimmern
Unter Trümmern,
Alles rennet, rettet, flüchtet,
Taghell ist die Nacht gelichtet,
..................
Und als wollte [die Flamme] im Wehen
Mit sich fort der Erde Wucht
Reißen, in gewaltger Flucht,
Wächst sie in des Himmels Höhen
Riesengroß!
Hoffnungslos
Weicht der Mensch der Götterstärke,
Müßig sieht er seine Werke
Und bewundernd untergehn............."
Es soll auch Übersetzungen in italienischer Sprache geben, leider bin ich beim Googeln nicht fündig geworden, abgesehen von einem kurzen Auszug:
http://www.goitre.it/CRG_file/archivio_ ... s_vari.htm
Dem dunkeln Schoß der heilgen Erde
aus Schillers “Lied von der Glocke”
"Dem dunkeln Schoß der heilgen Erde
vertraut der Sämann seine Saat
und hofft, daß sie entkeimen werde
zum Segen nach des Himmels Rat.
Noch köstlicheren Samen
bergen wir trauernd in der Erde Schoß
und hoffen, daß er aus den Särgen
erblühen soll zu schönerm Los.
Al buio ventre della sacra terra
(pubblicato 1927)
dal “Canto della campana” di Schiller
Al buio ventre della sacra terra
affida il seminatore la sua semenza
e spera che essa germoglierà
in abbondanza secondo il volere del cielo.
Semi ancora più meravigliosi
racchiudiamo fiduciosi nel ventre della terra
e speriamo che dalle bare
fioriranno a un destino migliore."
Hat jemand Hinweise auf weitere Übersetzungen,
ggf. auch von anderen Gedichten Schillers?