Kleiner Spaziergang durch Bologna
Verfasst: Samstag, 12.05.2007, 15:35
Bologna hat mir sofort gefallen, als ich in den achtziger Jahren nach Italien zog.
Die Farben dieser schönen, mittelalterlichen Stadt. Dieses warme Rot und das sanfte Gelb, beeindruckten mich sofort. Sie strömen Ruhe, "Serenità" aus.
Heute werden solche Städte nicht mehr gebaut, weil futuristische Architekten und der Beton gewonnen haben.
Wir haben noch nie im "Centro" gewohnt, sondern immer außerhalb. In einem dieser Orte, die sich an Bologna schmiegen, wie Kinder an ihre Mutter. Es war einfach günstiger und außerdem sind wir keine Stadtmenschen. Aber in einer Viertelstunde sind wir am Bahnhof von Bologna, an dem wir unseren Spaziergang beginnen.
Bologna besitzt, nach Venedig, die größte Altstadt Europas (wusste ich nicht).
Um in das "Centro Storico" von Bologna zu gelangen, muss man fast unweigerlich durch eines der gut erhaltenen Tore gehen. Porta Lame, Porta Saragozza, Porta Santo Stefano und wie sie alle heißen. Es sind zwölf, wie die Sternzeichen. Einige davon sind sehr gut erhalten; bei anderen sind nur noch Ruinen übrig.
In unserem Fall gelangen wir durch Porta Galliera in die Via Indipendenza, die Haupteinkaufstraße Bolognas. Rechts und links der Straße sind Arkaden, die sich fast überall in der Stadt auf insgesamt 38 km erstrecken (wusste ich nicht). Selbst spät in der Nacht sieht man Leute, die durch die Stadt bummeln. Durch die Arkaden ist man ja geschützt und kann bei jedem Wetter spazieren gehen.
Die nächste Kreuzung ist Via Inerio. Links auf dem Piazza dell'Otto Agosto wird freitags und samstags der große Markt abgehalten. Obst und Gemüse oder andere Köstlichkeiten findet man dort allerdings nicht, weil diese auf den vielen kleinen Märkten der einzelnen "Quartiere" angeboten werden.
Aber wer Kleidung, Schuhe und Haushaltsartikel sucht, ist hier am richtigen Platz.
Am Ende der Via Indipendenza stoßen wir rechts auf Via Ugo Bassi und links auf Via Rizzoli mit den beiden schiefen Türmen, "le due Torri", dem Wahrzeichen Bolognas. "Torre Garisenda“ und "Torre degli Asinelli" heißen sie. 137 Jahre lang waren sie die höchsten Gebäude in Europa (wusste ich nicht).
Geradeaus über den Piazza Nettuno, mit dem schönen, dem Meeresgott Neptun gewidmeten Brunnen, kommen wir zum Piazza Maggiore, dem Lucio Dalla sein Lied "Piazza Grande" gewidmet hat. Links Palazzo Enzio (Heinz, der Deutsche), König von Sardinien und unehelicher Sohn Kaiser Friedrichs II. und der schwäbischen Adligen Adelheid (hört, hört). Rechts das Rathaus und geradeaus die Basilika San Petronio, die halb aus Marmor und halb aus dunklen Steinen gebaut ist, weil den damaligen Herrschern wohl irgendwann das Geld ausgegangen ist. Sie ist die fünftgrößte Kirche der Welt (wusste ich auch nicht).
Bei meinen ersten Besuchen in Bologna, besonders Sonntags morgens, fielen mir Gruppen von Personen auf, die auf dem Piazza Maggiore standen und miteinander sprachen. "Die diskutieren über Politik", sagte man mir. "Das gehört zur Tradition der Stadt". Und so ist es wohl auch geblieben.
Es gibt zwar noch irrsinnig viel zu sehen, aber nun bin ich müde vom Laufen. Ich werde mich wohl in eins der vielen Straßencafes auf dem Piazza Maggiore setzen oder auf die Stufen San Petronios.
Ich wünschte ihr wäret hier!
Relativ wenige Touristen verirren sich bei ihrer Italienreise nach Bologna. Sie werden vorher in Venedig, Florenz und Rom abgefangen. "Selber schuld und gut für uns", sage ich!
(Fortsetzung folgt "vielleicht")
Die Farben dieser schönen, mittelalterlichen Stadt. Dieses warme Rot und das sanfte Gelb, beeindruckten mich sofort. Sie strömen Ruhe, "Serenità" aus.
Heute werden solche Städte nicht mehr gebaut, weil futuristische Architekten und der Beton gewonnen haben.
Wir haben noch nie im "Centro" gewohnt, sondern immer außerhalb. In einem dieser Orte, die sich an Bologna schmiegen, wie Kinder an ihre Mutter. Es war einfach günstiger und außerdem sind wir keine Stadtmenschen. Aber in einer Viertelstunde sind wir am Bahnhof von Bologna, an dem wir unseren Spaziergang beginnen.
Bologna besitzt, nach Venedig, die größte Altstadt Europas (wusste ich nicht).
Um in das "Centro Storico" von Bologna zu gelangen, muss man fast unweigerlich durch eines der gut erhaltenen Tore gehen. Porta Lame, Porta Saragozza, Porta Santo Stefano und wie sie alle heißen. Es sind zwölf, wie die Sternzeichen. Einige davon sind sehr gut erhalten; bei anderen sind nur noch Ruinen übrig.
In unserem Fall gelangen wir durch Porta Galliera in die Via Indipendenza, die Haupteinkaufstraße Bolognas. Rechts und links der Straße sind Arkaden, die sich fast überall in der Stadt auf insgesamt 38 km erstrecken (wusste ich nicht). Selbst spät in der Nacht sieht man Leute, die durch die Stadt bummeln. Durch die Arkaden ist man ja geschützt und kann bei jedem Wetter spazieren gehen.
Die nächste Kreuzung ist Via Inerio. Links auf dem Piazza dell'Otto Agosto wird freitags und samstags der große Markt abgehalten. Obst und Gemüse oder andere Köstlichkeiten findet man dort allerdings nicht, weil diese auf den vielen kleinen Märkten der einzelnen "Quartiere" angeboten werden.
Aber wer Kleidung, Schuhe und Haushaltsartikel sucht, ist hier am richtigen Platz.
Am Ende der Via Indipendenza stoßen wir rechts auf Via Ugo Bassi und links auf Via Rizzoli mit den beiden schiefen Türmen, "le due Torri", dem Wahrzeichen Bolognas. "Torre Garisenda“ und "Torre degli Asinelli" heißen sie. 137 Jahre lang waren sie die höchsten Gebäude in Europa (wusste ich nicht).
Geradeaus über den Piazza Nettuno, mit dem schönen, dem Meeresgott Neptun gewidmeten Brunnen, kommen wir zum Piazza Maggiore, dem Lucio Dalla sein Lied "Piazza Grande" gewidmet hat. Links Palazzo Enzio (Heinz, der Deutsche), König von Sardinien und unehelicher Sohn Kaiser Friedrichs II. und der schwäbischen Adligen Adelheid (hört, hört). Rechts das Rathaus und geradeaus die Basilika San Petronio, die halb aus Marmor und halb aus dunklen Steinen gebaut ist, weil den damaligen Herrschern wohl irgendwann das Geld ausgegangen ist. Sie ist die fünftgrößte Kirche der Welt (wusste ich auch nicht).
Bei meinen ersten Besuchen in Bologna, besonders Sonntags morgens, fielen mir Gruppen von Personen auf, die auf dem Piazza Maggiore standen und miteinander sprachen. "Die diskutieren über Politik", sagte man mir. "Das gehört zur Tradition der Stadt". Und so ist es wohl auch geblieben.
Es gibt zwar noch irrsinnig viel zu sehen, aber nun bin ich müde vom Laufen. Ich werde mich wohl in eins der vielen Straßencafes auf dem Piazza Maggiore setzen oder auf die Stufen San Petronios.
Ich wünschte ihr wäret hier!
Relativ wenige Touristen verirren sich bei ihrer Italienreise nach Bologna. Sie werden vorher in Venedig, Florenz und Rom abgefangen. "Selber schuld und gut für uns", sage ich!
(Fortsetzung folgt "vielleicht")