@Bo
Warum hältst du die Strafe für absurd, j.I.? Viele andere Möglichkeiten hat man ja eigentlich nicht, um ein Unternehmen zu zwingen die Umweltauflagen zu erfüllen. Entweder macht man die Firma dicht (welches Land kann es sich leisten Arbeitsplätze zu verlieren?) oder man lässt sie bei Verstößen bezahlen (bzw. man versucht es zumindest).
Ist eigentlich irgend jemand bewusst, wieviel 900mio € sind. Eine mittlere Steuerrefom bringt dem italienischen Staat zwischen 5mal und zehnmal soviel. Haette die Familie Riva soviel Geld bar in der Hand, wuerde sie das Stahlwerk sofort schliessen und ausschliesslich von den Zinsen leben. Diese absurden Strafen fuehren zur einfachsten Loesung: zusperren und in Albanien wieder aufmachen und mit der gleichen Umweltverschmutzung weiterproduzieren.
Die "deutsche" Organisation des Gemeinwesens ist viel effektiver als die italienische. Haeufige Kontrollen mit zahlbaren Sanktionen veraendern das Bewusstsein und in Folge auch das Verhalten. Seltene Kontrollen mit unverhaeltnissmaessig hohen Strafen fuehren zu Risikobereitschaft und im Falle des Erwischtwerdens zu radikalen Loesungen, im Falle Tarantos zum Zusperren bzw. zu Miliardensubventionen durch den italienischen Staat und/oder der EU.
P.s.: Ob die Dioxinverseuchung auslaendische Zweitwohnsitzinhaber mehr beeintraechtigt als die Pugliesen selbst?