Unsitte von Deutschen in Italien

In unserer Hauptrubrik tauschen wir uns über all das aus, was uns momentan bewegt. :flag:
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Re: Unsitte von Deutschen in Italien

Beitrag von Marea »

castelvecchio hat geschrieben:Ich werde nie wieder ueber Deutsche laestern, die seit 30 Jahren auf "ihren" Campingplatz in Bibione fahren. Immerhin bringen sie jetzt nicht mehr wie vor 30 Jahren ihren Nescafe mit. :mrgreen:
:mrgreen: Dochdoch, Lästern muss manchmal sein. Sowohl über Deutsche als auch über Italiener... oder, als Kompromiss der alle zufrieden stellt, natürlich über Österreicher! :zwinker:
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SAN VITO PAAR
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Re: Unsitte von Deutschen in Italien

Beitrag von SAN VITO PAAR »

muß noch was klarstellen.
1. sorry habe überlesen den sinn wg. süditaliener korrektur
2.müllverbrennung. damit da nichts falsch interpretiert wird:
jeder um uns herum hat viele 1000...qm land mit obstbäumen , gemüse usw.
so wie wir auch.
da wird jede woche verbrannt was im garten so nicht verwertbar ist, wie kleine äste usw.
wir halten es auch so. dazu kommen natürlich noch dinge die keinen schaden zufügen.
natürlich trenne ich den platikmüll und metall heraus und auch die küchenabfälle.
was möglich ist , ( ohne das wir uns raten usw. einhandeln) versuchen wir zu kompostieren, ob das natürlich gelingt , weiß ich nicht ,
wenn jemand damit erfahrung hat bitte gerne info`s. vielleicht in il gardino
und zum thema essen
wenn jemand sich mit dem essen nicht umstellen will, soll er zu hause bleiben und die gute hausmannskost genießen. diesbezüglich kenne ich aber nur die ältere generation.
ich mag auch keine pasta, wenn ich aber eingeladen bin , esse ich sie ohne komentar
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Ondina
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Re: Unsitte von Deutschen in Italien

Beitrag von Ondina »

Marea hat geschrieben:Aber Ondì, man grenzt sich doch nicht ab, indem man isst was man mag. :zwinker:
Nein, das tut man nicht. Das war viel umfassender gemeint. Das war ein Absatz für sich, der sich nicht aufs Essen bezog. Hab ich wohl zu übergangslos hingeschrieben. :?
Ich meine Leute, die sich z.B. sowohl zu Hause als auch woanders völlig abschotten.
Vielleicht dann noch über andere ein Urteil fällen, ohne richtig hinzugucken.
Das geht zu Hause und im Urlaub.

Da ist dein Beispiel von deinem Irlandurlaub nur die eine Seite. Ich habe im vergangenen Jahr ein anderes Beispiel in Südfrankreich erlebt. Ein deutscher Großvater mit seiner kleinen Enkelin am Straßenrand wollten per Anhalter mitgenommen werden. Sie waren froh, dass Deutsche anhielten: "so ein Glück sie sind Deutsche!". Sie waren mit dem Mofa unterwegs um mit einem Kanister Benzin fürs Wohnmobil zu holen, dann ging das Moped kaputt. Wir haben sie dann zu ihrem Wohnmobil gefahren. Auf dem Weg hat der Mann erzählt, dass sie hier seit 20 Jahren Urlaub machen. Sie nehmen alles mit (außer Benzin natürlich :D ) und stehen kostenlos mit dem Wohnmobil am Strand. Er hat sich sogar geärgert, dass die Dünen jetzt renaturiert werden und sie dann auf Campingplätze müssen, "..dann ist es nicht mehr umsonst". Ich hab gefragt, warum sie dann überhaupt hierher kommen: wegen des Wetters und weils umsonst ist.
Als wir gesagt haben, dass wir aber froh sind, dass die Dünen in Ordnung gebracht werden, hat er uns mit großen Augen angeguckt und nichts mehr gesagt.

Ich kann verstehen, wenn solche Urlauber nicht besonders willkommen sind, weil sie nicht mal konsumieren, weder Waren noch Landeskultur. Und wenn man das dann alles zusammen nimmt, grenzt man sich dann doch ab. Oder?

Mir ist klar, dass das eine seltene Ausnahme ist, war auch nur als Gegenbeispiel zu deinem Irlandurlaub gemeint. :zwinker:
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Re: Unsitte von Deutschen in Italien

Beitrag von Marea »

Ondina hat geschrieben:Nein, das tut man nicht. Das war viel umfassender gemeint. Das war ein Absatz für sich, der sich nicht aufs Essen bezog.
Ach soooo, dann bin ich ja erleichtert! Ich hab' schon überlegt, wo ich 'ne Sojaschweinshaxe herbekomme, um mich hier endlich mal zu integrieren. :zwinker:

Ja, die Urlauber, die alles aus D mitbringen, kenne ich auch. An einem Campingplatz hatten wir mal welche, die ihr Essen zu Hause zubereitet, mitgenommen und dann bei der Ankuft portionsweise eingefroren haben (sie hatten eine grosse Gefriertruhe dabei). :lol:

In der Regel sind sie aber mittlerweile wirklich die Ausnahme... und letztendlich geht das nur an Campingplätzen, denn wenn man ohne Wohnwagen/Wohnmobil reist, kann man ja garnicht soviel mitnehmen.

Da der Tourismus ja mein Job ist, höre ich natürlich viele Meinungen von Italienern, die im Tourismus arbeiten und die sind durchwegs positiv. Zum Einen reisen viele Deutsche in der Nebensaison, was ein grosser Pluspunkt ist, zum Anderen sind wirklich viele an der Landeskultur und der -sprache interessiert... vor allem diese Nebensaisontouristen.
Und in der Hauptsaison ist es besser, wenn die Touris am Strand bleiben und nicht im Supermakt dumm vor den Regalen rumstehen (das war jedenfalls meine Meinung, solange ich in einem Ferienort gewohnt habe :P )
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Re: Unsitte von Deutschen in Italien

Beitrag von Marea »

j.l. hat geschrieben:Auch Italiener nehmen wohl nur mehr selten ihren Chianti mit in den Urlaub und verlangen dann eine Flasche Leitungswasser (gratis ohne coperto).
Mein ehemaliger Schwiegervater (ein lieber, guter Mann der sehr viel innerhalb Italiens gereist ist und selten im Ausland) hat nach Deutschland seine Barilla-Sternchennudeln mitgenommen, weil der befürchtete, sonst keine pastina in brodo zum Abendessen zu bekommen. :zwinker:
Das sind aber so Sachen, die einem irgendwie in positiver Erinnerung bleiben, perchè fanno tenerezza.
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Re: Unsitte von Deutschen in Italien

Beitrag von Ondina »

Marea hat geschrieben:Ich hab' schon überlegt, wo ich 'ne Sojaschweinshaxe herbekomme, um mich hier endlich mal zu integrieren. :zwinker:
Da muss ich dich enttäuschen, da wirst du auf ewig unintegriert bleiben, denn die wächst hier nicht (zum Glück!). :zwinker:
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Re: Unsitte von Deutschen in Italien

Beitrag von lanonna »

:D Habe Folgendes erlebt:

Deutsche auf einem Campingplatz im Süden mit Wärmflasche und langen Unterhosen für den geliebten Gatten :lol: Und die langen Unaussprechlichen hae ich dann mal im August bei 40° auf dem Markt in Apulien gesehen :lol: :lol:

Westfalen auf dem selben Campingplatz, die auf ihr Münsterländer Töttchen nicht verzichten wollten :shock:

Deutsche eben dort mit Dosenfleisch (echt eklig), weil sie den ortsansässigen Metzgern nicht trauten :roll:

Ähnliche Beispiele habe ich noch viele. Aber das war jeweils sicher keine Unsitte sondern eher Unwissen. Darauf zeigt man sicher nicht mit dem Finger, nicht wahr?

Lanonna
Freunde wirst du viele lieben, wie es Muscheln gibt am Meer,
doch die Schalen, die dort liegen, sind gewöhnlich alle leer.
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