gise hat geschrieben:...@Hühner zu halten ist keine schlechte Idee, hätte nur Probleme damit diese irgendwann mal als Suppenhuhn oder sonstiges zu verarbeiten
LG Gise
Ja, die würden bei mir auch aus Altersschwäche von der Stange fallen. Ehrlich, wenn ich Tiere selber schlachten müsste, würde ich wahrscheinlich zum Vegetarier mutieren. Ich könnte kein Fleisch von Tieren essen, denen ich vorher in die Augen geschaut habe...
Aber Hühner u. a. Geflügel würde ich schon aus Gründen des Geruchs nicht halten wollen, wir sehen bzw. riechen das im Umfeld. Ich hätte früher nie gedacht (wie auch als Stadtkind?), dass Vogelkot so penetrant stinken kann - vor allem in der warmen Jahreszeit. Ich kenne Leute, die ihr Haus in der Nähe von Geflügelfarmen kauften (wahrscheinlich hatten die auch keine Vorstellung von der zu erwartenden Geruchsbelästigung) und jetzt am liebsten wieder weg wollen, weil's im Sommer kaum auszuhalten ist. Ich bin froh, dass unsere nächsten Nachbarn, die Geflügel (privat, nicht gewerblich) halten, rund 500 m von uns entfernt leben, da merkt man rein gar nichts. Klar, wir leben auf dem Land und von daher muss man schon mal das ein oder andere in Kauf nehmen - z. B. wenn in aller Herrgottsfrühe Traktoren mit Ketten durch die Weinberge rasseln (hört sich immer irgendwie nach Panzergeschwadern an) oder die Reben auch bei starkem Wind gespritzt werden, aber in unmittelbarer Nachbarschaft zu Viehbetrieben leben zu müssen, ist schon sehr unangenehm.
Deshalb kaufe ich unsere Frühstückseier bei einer alten Signora, die ca. 4 km von uns entfernt lebt. Da sie auch Kaninchen hält, fragte sie mich einmal, ob ich an Kaninchenfleisch interessiert wäre. Auf meine bejahende Antwort wollte sie wissen, ob ich welches mitnehmen wolle. Auch das bejahte ich und darauf meinte sie, das würde ca. eine 3/4 Stunde dauern. Auf meine irritierte Frage hin, warum das Herbeiholen des Fleisches so lange dauern würde, erwiderte sie, dass sie das Tier ja erst einmal schlachten, ausbluten lassen und dann abziehen müsse. Ich war entsetzt und sagte, dass ich es nicht fertigbrächte, darauf zu warten, dass just in diesem Moment wegen mir ein Tier getötet würde. Sie hat sich köstlich über mich "deutsche Stadtpflanze" amüsiert, notierte sich dann aber meine Telefonnummer und sagte, sie würde mich nach der nächsten Schlachtung anrufen, wenn das Fleisch fix und fertig wäre und im Prinzip nichts mehr mit dem ursprünglichen Tier zu tun habe. Ich weiß ja, das ist völlig paradox, inkonsequent und was weiß ich noch alles, denn ich esse nun mal gerne Fleisch und dafür müssen Tiere sterben, aber das war mir dann doch ein bisschen zu "hautnah"... Marea und alle anderen Vegetarier mögen mir bitte diese letzten Zeilen verzeihen!
LG
Elvira