@Befana:
Gerne, allein mir fehlt der Lottogewinn...
@Marea:
Danke!
Freitag, 30. September - 14. Tag, Kofferpacktag, ein paar allgemeine Gedanken
Unsere Koffer hatten wir vormittags schneller gepackt als angenommen, gefühlt lag mein Koffer knapp unter 20 kg. Für 6.00 Uhr früh wurde ein Auto mit Fahrer bestellt, um uns direkt zum Flughafen nach Fiumicino zu bringen - den Luxus erlaubten wir uns.
Einen kleinen Spazierweg durch den Ort machten wir und im uns lieb gewordenen Ristorante aßen wir ein letztes Mal Pasta. Nun, wo wir kurz vor der Abreise standen, hatte man uns wohl als Stammkundschaft ins Herz geschlossen und war total freundlich zu uns - spätestens seitdem die Köchin (sie bediente zeitweise auch persönlich) der Cousine quasi aufgenötigt hatte, ihr den Rest der viel zu großen Pizza einzupacken "per portare via".
Wir hatten uns in diesen zwei Wochen nach bestem Wissen und Können bemüht, Italienisch zu sprechen, was zum größten Teil verhindert wurde: Die Einwohner dieses Ortes waren überwiegend "maulfaul" bis unfreundlich (Ausnahme: der Eisenwarenhändler, die Restaurantköchin und der junge Mann in der Bar, wo wir deshalb bevorzugt Eis kauften)
Der Bahnhofsbedienstete am Fahrkartenschalter kann offenbar nur grunzen, die Bedienung an der Brottheke im Supermarkt war völlig unfreundlich, die KassiererInnen hatten uns einfach nicht zur Kenntnis genommen und während des Bezahlvorganges sich ungehindert weiter miteinander unterhalten. Höflichkeitsformeln will hier offenbar niemand hören, am Pizzaimbiss gaben nur alle kurz und knapp im Kommandoton ihre Wünsche auf und das Gekaufte wurde auf den Tresen geknallt. Das alles betrifft die Erledigungen, die ich (mit)gemacht habe, was die Cousine auf Einzelwegen erlebt hat, kann ich nicht beurteilen.
In Rom sah die ganze Angelegenheit ein wenig anders aus. "Capitale" und an Touristen gewöhnt (Einnahmequelle par excellence!), wurden wir - sobald man uns miteinander hatte reden hören und dadurch wusste, dass wir Ausländer waren, gnadenlos auf Englisch abgefertigt. Da half auch kein noch so häufiger Gebrauch von "buongiorno, grazie, ciao" etc. (Immerhin: mit Englisch kommt man hier immer durch!) Ausnahme: der Gewürzhändler auf dem Campo de' Fiori - mit dem war es lustig!
Allerdings, was wirklich klasse funktionierte, waren kleine Reklamationen. Wir wollten z.B. vor einer Trattoria nicht den zugewiesenen Tisch haben (direkt an der Straße) - Fußgängerzone hin oder her. Zwei Male bekamen wir nach dem Bezahlen den "Scontrino"nur auf hartnäckige Nachfrage ausgehändigt. Das funktionierte auf Italienisch hervorragend.
Im Fußgängergetümmel von Rom ein Zauberwort: permesso. Das nützte hundertmal mehr als das Äquivalent unseres "Verzeihung" (scusi), wenn wir irgendwo durch wollten. Bei "permesso" hüpften alle sofort zur Seite!
Die Stunden, die wir mit F. verbracht hatten, waren mir auch sprachlich eine Bereicherung. Leider mit Verzögerung. Lange noch gingen mir Gesprächsteile durch den Kopf, von denen ich im Nachhinein dann wusste, wie ich etwas richtig hätte sagen müssen - ich hatte halt nur immer schnell reagieren müssen. Aber besser spät als nie!
Diese letzten beiden Fotos...
... zeigen ein Gefährt, dass durch wohl jede Straße des Ortes fuhr. Mittels Lautsprecherdurchsagen wurde bekannt gemacht, dass ein Zirkus im Ort ist... mit Artisten, Clowns, Tieren und Musik. Die Tiere auf dem Anhänger waren allerdings aus plastica
Sonnabend, 01. Oktober - Zurück
Alles hatte sehr gut geklappt, der bestellte Fahrer war pünktlich zur Stelle. Das Koffergewicht war gut geschätzt, er brachte 19 kg auf die Waage - trotz allerlei Mitbringsel. Wir hatten einen sehr schönen Rückflug mit klarer (Aus-)Sicht und wunderbar netter Crew.
Von der Tochter in Empfang genommen worden. Gottseidank war hier auch feines Wetter, so fiel die Umstellung nicht zu schwer.
Ein paar Nachgedanken jetzt, wo mich der Alltag schon seit drei Wochen wieder hat:
Bracciano:
Kann man machen, muss man aber nicht. Ich hatte mir vom Wohnen in einer Kleinstadt vor allem Kontakt und Austausch zu und mit Einheimischen erhofft - auch als lebendiges Sprachtraining. Wie schon erzählt, hatten wir es überwiegend mit einem eher unfreundlich-abweisenden Völkchen zu tun.
Lago di Bracciano:
Sehr schön anzusehen, im September aber ohne jeden Freizeitwert. Bademöglichkeiten nicht vorhanden und das Seeufer - abgesehen von der Promenade - beidseitig versperrt durch Maschendrahtzaun und Privatgrundstücke.
In Anguillara ist der "begehbare" Teil bedeutend größer, leider aber auch total befestigt. Von Natur ist da nicht mehr so sehr viel übrig. Außer natürlich einem sehr schönen Panorama.
Das Befahren des Sees ist nicht möglich, so bald das einzige Schiff einen Maschinenschaden hat.
Rom:
ROM! Immer wieder schön, Touristenmassen hin oder her. Ich werde immer wieder hinfliegen, allerdings die Hauptanziehungspunkte Forum Romanum, Palatin, Colosseum und Petersdom meiden. Es gibt noch so viel zu entdecken.
So, liebe Foristi, das war mein Reisebericht.
Und jetzt mache ich mich startklar für das Konzert heute Abend von Mario di Leo.
Cari saluti
Flora
