Spiegel Online hat geschrieben:Der italienische Mann, nennen wir in Luigi Forello, ist lässt sich gern fallen. Auch auf dem Fußballplatz. Luigi Forello ist fortgesetzt damit beschäftigt, seine Hilflosigkeit zu zeigen. Das fängt schon beim Namen an. Wer nicht Luigi heißt, hört auf "Andrea" oder "Luca".
Luigis vorrangiges Lebensziel ist das Vermeiden von Anstrengung. Dabei hilft ihm "La Mama", seine Erzeugerin, die ihm seine halbseidenen Socken wäscht und jeden Tag Nudeln kocht, mit dick Soße drauf. Wenn er ungefähr 30 Jahre alt ist, wechselt der italienische Mann die Köchin. Er heiratet, um sich fortzupflanzen. Die Folgen sind grausam. Eine ehemals strahlend schöne Italienerin verwandelt sich binnen weniger Monate in eine breithüftige Küchenmaschine - eine neue Mama. Das ist ihm aber egal, denn Luigi ist mit der Teilnahme an einem Autokorso beschäftigt, sofern sein klappriger Fiat es bis dahin schafft. Zum Essen ist er aber wieder da.
Beim Sport ist unser Luigi besonders tückisch, wie man jedes Jahr millionenfach an den Stränden der Adria beobachten kann. Er braucht Stunden, um seinen schmächtigen Körper und das Haupthaar einzuölen, seinen Rücken von Fellresten zu befreien und sein wenig spektakuläres Gemächt in eine viel zu enge Badehose zu stopfen. Dann stolziert er stundenlang umher, um schließlich maximal fünf Minuten beim Strandfußball mitzumachen. Er springt wie ein Wahnsinniger umher, imitiert brüllend Gesten, die er im Fernsehen gesehen hat, trifft den Ball höchst selten, die Knochen der anderen dafür umso härter.
Weil er schnell erschöpft ist, genügt ihm die leiseste Berührung eines Gegners, um melodramatisch zu Boden zu gehen. Noch im Stürzen wirft er einen Blick ringsum, ob im Publikum genügend Menschen sind, insbesondere Frauen, die ihn bemitleiden und wieder aufpäppeln. Schmachtende Blicke deutscher Urlauberinnen sind die Lebensgrundlage des italienischen Mannes.
Insofern geschah gestern nicht Ungewöhnliches. Fabio Grosso fiel im Strafraum und grinste noch im Fallen. Der nicht minder ölige Francesco Totti verwandelte dann den Elfmeter gegen Australien. Danach lutschte er am Daumen. Das ist normal bei italienischen Männern. Es war wie immer. Am Freitag werden die kickenden Holzfäller aus der Ukraine eingeölt und angeschmiert. So schlawinern sich die Italiener mal wieder bis ins Halbfinale. Dann, liebe Luigis, ist allerdings Feierabend. Wir haben da noch ein paar Rechnungen vom letzten Italien-Urlaub offen.
Anmerkung: In der ersten Fassung dieses satirischen Beitrags wurden italienische Männer als "parasitäre Lebensformen" bezeichnet. Diese Worte hat die Redaktion nachträglich gestrichen. Einige Leser hatten sich über die Wortwahl beschwert - die Grenzen der Satire seien überschritten. SPIEGEL ONLINE bittet die Wortwahl zu entschuldigen.
Nota: Nella prima versione di questo testo satirico gli uomini italiani sono stati definiti come "forme di vita parasitaria". La redazione ha provveduto immediatamente a cancellare queste espressioni. Alcuni lettori hanno contestato la scelta di quei termini, in quanto oltrepassavano i limiti della satira. SPIEGEL ONLINE si scusa per la scelta delle parole usate.
Der SPIEGEL-Skandal
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Da haben wir den Text - allerdings schon mit abgeändertem Anfang:
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Und noch ein paar Meinungen aus Italien:
Originalversion des Ursprungstextes als PDF-Download
Artikel in La Stampa
Beppe Grillo, "Der Stronzen" (italiano)
Beppe Grillo, "Heil Spiegel" (the same in english)
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Artikel in La Stampa
Beppe Grillo, "Der Stronzen" (italiano)
Beppe Grillo, "Heil Spiegel" (the same in english)
Wikipedia Italia hat geschrieben:Giuseppe Grillo, meglio noto come Beppe Grillo (Savignone di Genova, 21 luglio 1948) è un opinionista e attore teatrale, cinematografico, televisivo ed il blogger italiano di maggior successo.
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Es ist mir unbegreiflich, wie ein an sich so ernsthaftes Magazin wie der Spiegel diesen Horrorblödsinn zulässt.
Mir ist allerdings schon bei anderen gelegenheiten aufgefallen, dass die Zahl der verantwortungsbewussten Journalisten abnimmt und der Sensationslüsternheit gewisser Leserschichten ohne im geringsten nachzudenken Rechnung getragen wird.
Ich habe es anders gelernt.
Lanonna
Mir ist allerdings schon bei anderen gelegenheiten aufgefallen, dass die Zahl der verantwortungsbewussten Journalisten abnimmt und der Sensationslüsternheit gewisser Leserschichten ohne im geringsten nachzudenken Rechnung getragen wird.
Ich habe es anders gelernt.
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Freunde wirst du viele lieben, wie es Muscheln gibt am Meer,
doch die Schalen, die dort liegen, sind gewöhnlich alle leer.
Autor unbekannt
doch die Schalen, die dort liegen, sind gewöhnlich alle leer.
Autor unbekannt
Entschuldigung aufgegriffen: La Repubblica
[web]http://www.repubblica.it/2006/06/specia ... itira.html[/web]
[web]http://www.repubblica.it/2006/06/specia ... itira.html[/web]