Wir haben uns heute beim Frühstück über das Thema unterhalten und darüber nachgedacht, was uns an Deutschen in Italien stört bzw. im Laufe der Jahre gestört hat. Viel ist uns dazu nicht eingefallen, denn diese wie von Papili beschriebenen, deutschen Lüstlinge die Scheinchen in den Ausschnitt stecken, haben wir noch nie gesehen... nur in schlechten Filmen.
Auch diese Deutschen die den Winzern erklären wie man Wein macht... nie gesehen und auch nie davon gehört, obwohl wir viel mit italienischen Winzern arbeiten.
Auch auf Messen habe ich durchwegs Deutsche getroffen, die Interesse an den Produkten und ihrer Entstehung haben. Die grösste Kritik, die man so hörte war "das heisst doch nicht Limoncino sondern Limoncello".
Gelegentlich sind mir diese superinformierten Deutschen untergekommen, die meinen sie müssten Andere darüber aufklären, wie man in Italien richtig isst, richtig trinkt, richtig einkauft, richtig grüsst usw. usf. "Man trinkt doch keinen Cappuccino am Nachmittag!!" "Man trinkt doch keinen Wein zur Pizza!!" "Man kauft doch in Italien kein Bier!!" "Man sagt nach 14 Uhr nicht mehr buon giorno!!"
Natürlich hört man mal "bei uns gäbe es das nicht", aber an wirklich penetrante Vergleiche dieser Art kann ich mich eher aus früheren Zeiten erinnern (in den 70er und 80er Jahren), jetzt hab' ich's schon lange nicht mehr gehört, wenn dann eher scherzhaft. Eigentlich stosse ich durchwegs auf Deutsche, die Italien lieben und von ihrem Urlaub schwärmen.
Deutsche Auswanderer kenne ich nicht viele und die, die ich zufällig kennengelernt habe, waren deutsche Frauen, die Italiener geheiratet haben. Mit den meisten habe ich Italienisch geredet, weil es uns oft leichter von den Lippen kam.
Andersrum haben wir vorhin beim Frühstück versucht, an "Unsitten" von Italienern zu denken, die sich im Ausland aufhalten, aber da ist uns auch nichts Gravierendes eingefallen.