Apropos spazierengehen... am Gargano (wie in ganz Süditalien) begegnet man so mancher Tragödie, wenn man mit offenen Augen bzw. Ohren herumspaziert.
So kamen wir bei unseren Spaziergängen gelegentlich an diesem alten Apecar vorbei:
Er gehörte einem stadbekannten Kriminellen.
Eines Tages hörten wir es aus der Richtig des Wagens bellen. Wir dachten nicht weiter darüber nach, aber als wir das Bellen am nächsten Tag wieder hörten, haben wir nachgesehen. Was wir zu sehen bekamen, verschlug uns die Sprache: zwei kleine Hundewelpen waren in dem Autowrack eingesperrt, inmitten von Exkrementen, Essensresten und Fliegen.
Es stank wie die Pest und die kleinen Hunde waren völlig verängstigt.
Was tun?
Wir haben damals in einer Ferienwohnung gewohnt, konnten die Welpen also nicht einfach mitnehmen und dort einquartieren.
Ausserdem konnten wir nicht einfach schnell mal diesem Kriminellen seine Hunde klauen und uns dann mit ihnen im Ort sehen lassen. In Peschici wurden Bekannte von uns wurden schon wegen geringerer Lapalien erschossen. (Im Ernst)
Zur Polizei gehen und die Tierquäterei anzeigen?
Sinnlos. (Ich hab's mal versucht... ausser, dass man mich wie eine hysterische Bekloppte behandelt hat - "Signora, wir sprechen hier doch nicht von einem Kind!", kam nichts dabei raus).
Die Moral von der Geschicht: wir haben die Welpen bei einer Nacht- und Nebelaktion geklaut und sie dann im Nachbarort bei einer Bekannten untergebracht, die sich um Streuner kümmert.
Nach einer Generalreinigung sahen sie so aus:
Das Männchen (links auf dem Foto) wurde relativ schnell vermittelt, das veränstigte Weibchen leider nicht. Ein Blick in ihre Augen genügt um zu sehen, welche Wunden die erste Zeit in ihrem Leben hinterlassen hat. Glücklicherweise konnte sie bei unserer Bekannten und ihrem Hunderudel bleiben. Das war auf alle Fälle besser, als dem B astardo ausgeliefert zu sein, der sie in dieses versiffte Auto gesperrt hat.
Ein Hoch auf die Menschen, die sich unter den widigsten Umständen für Tiere einsetzen und dabei oft Drohungen und Beschimpfungen ertragen müssen.
(Ich meine damit nicht mich, sondern Leute wie Fausta, die sich um diese beiden kleine Hunde und um viele andere gekümmert hat)