Witziges aus der WG
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Heute: Ein Engel!
Heute: Ein Engel!
Heute Morgen wurde ich von einem Engel geweckt. Ich kannte ihn nicht. Er hatte strahlend-grüne Augen, lächelte mich an und sagte: "Vuoi un caffè?" Und "er" war eine Sie!
Fortsetzung folgt...
Heute Morgen wurde ich von einem Engel geweckt. Ich kannte ihn nicht. Er hatte strahlend-grüne Augen, lächelte mich an und sagte: "Vuoi un caffè?" Und "er" war eine Sie!
Fortsetzung folgt...
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Heute: Ein Engel! - Fortsetzung
Heute: Ein Engel! - Fortsetzung
Zurück zum Engel: Ich liege noch in meinem Bett, es ist Wochenende - ausschlafen. Doch plötzlich werde ich am Zeh gekitzelt. Vor mir steht ein wunderschönes Mädchen und fragt mich, ob ich einen Espresso möchte. Natürlich nehme ich die Einladung an! Ich gehe schnell ins Bad, wasche mir die Augen. Danach ein Blick in die Küche: Es war tatsächlich kein Traum! Antonella ist meine neue Mitbewohnerin. Heute wollte sie sich die Wohnung noch einmal ganz in Ruhe anschauen, bevor sie Anfang September hier einzieht. Und nach einer Stunde, in der sich nichts rührte, hat sie sich ganz dreist entschlossen, die erste Tür zu öffnen und denjenigen zu wecken. Und ich habe wohl das große Los gezogen.
Zurück zum Engel: Ich liege noch in meinem Bett, es ist Wochenende - ausschlafen. Doch plötzlich werde ich am Zeh gekitzelt. Vor mir steht ein wunderschönes Mädchen und fragt mich, ob ich einen Espresso möchte. Natürlich nehme ich die Einladung an! Ich gehe schnell ins Bad, wasche mir die Augen. Danach ein Blick in die Küche: Es war tatsächlich kein Traum! Antonella ist meine neue Mitbewohnerin. Heute wollte sie sich die Wohnung noch einmal ganz in Ruhe anschauen, bevor sie Anfang September hier einzieht. Und nach einer Stunde, in der sich nichts rührte, hat sie sich ganz dreist entschlossen, die erste Tür zu öffnen und denjenigen zu wecken. Und ich habe wohl das große Los gezogen.

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Heute: Ein Ausrutscher
Heute: Ein Ausrutscher
Ich muss zur Post, Rechnungen bezahlen, die sich in der Urlaubszeit angestaut haben. Auf der Piazza della Repubblica sitzen alte Opis auf einer durchgebrochenen Steinbank, die abgesperrt ist. Sie sitzen jeden Tag dort. Selbst in der Baustelle.
Nach dem Postamtsbesuch will ich gerade über die Straße gehen, da sehe ich, dass die Fahrbahnrand-Markierung extrem frisch aussieht. Eine Dame bemerkt es jedoch nicht - ich sehe nur noch im Augenwinkel, wie sie auf der frischen Farbe ausrutscht. Ich helfe ihr hoch, sie blickt an sich herunter.
"Da können die doch mal ein Schild aufstellen", schimpft sie. Ihr Schuh ist nun weiß, auch ihr sommerbraunes Bein hat Farbe abbekommen. Ich frage sie, ob sonst alles in Ordnung sei. "Na klar - ist noch einmal gut gegangen." "Immerhin haben Sie sich hier jetzt verewigt", scherze ich. Sie lacht. Dann bedankt sie sich und dreht sich um. Doch was ist das? Auch die Linie hat sich bei ihr verewigt! Ein weißer Strich führt hinten quer über ihren Rock. Wenn das ein florentinischer Designer sieht: Könnte der neueste Modeschrei werden!
Ich muss zur Post, Rechnungen bezahlen, die sich in der Urlaubszeit angestaut haben. Auf der Piazza della Repubblica sitzen alte Opis auf einer durchgebrochenen Steinbank, die abgesperrt ist. Sie sitzen jeden Tag dort. Selbst in der Baustelle.
Nach dem Postamtsbesuch will ich gerade über die Straße gehen, da sehe ich, dass die Fahrbahnrand-Markierung extrem frisch aussieht. Eine Dame bemerkt es jedoch nicht - ich sehe nur noch im Augenwinkel, wie sie auf der frischen Farbe ausrutscht. Ich helfe ihr hoch, sie blickt an sich herunter.
"Da können die doch mal ein Schild aufstellen", schimpft sie. Ihr Schuh ist nun weiß, auch ihr sommerbraunes Bein hat Farbe abbekommen. Ich frage sie, ob sonst alles in Ordnung sei. "Na klar - ist noch einmal gut gegangen." "Immerhin haben Sie sich hier jetzt verewigt", scherze ich. Sie lacht. Dann bedankt sie sich und dreht sich um. Doch was ist das? Auch die Linie hat sich bei ihr verewigt! Ein weißer Strich führt hinten quer über ihren Rock. Wenn das ein florentinischer Designer sieht: Könnte der neueste Modeschrei werden!
Zuletzt geändert von smart am Freitag, 02.09.2005, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
Eine einfach geniale Geschichte.
Eine einfach geniale Geschichte.
le parole dei profeti sono scritte sulle parete della metropolitana
(Paulo Simon)
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Re: Eine einfach geniale Geschichte.
Danke! Das Schlimme ist nur, dass keine der Geschichten erfunden ist!storch hat geschrieben:Eine einfach geniale Geschichte.

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Heute: Auf dem Polizeirevier
Heute: Auf dem Polizeirevier
Ich habe mich ein Jahr davor gedrückt, überhaupt die Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen. Schließlich brauchte ich sie bisher nicht - weder für die Einschreibung an der Uni, noch zur Eröffnung eines Kontos. Ich bin ja nicht einmal hier angemeldet... Aber es reichte immer ein einfaches "ja" auf die Frage, ob ich es sei.
Für Florenz habe ich jetzt exakt fünf Male zur Questura, zum Polizeirevier gemusst. Am ersten Tag war schon geschlossen (Öffnungszeiten täglich von 9-12 Uhr, außer Freitags, da ist ganz geschlossen), beim zweiten Versuch war es zu voll, beim dritten habe ich drei Stunden darauf gewartet, meine Unterlagen abzugeben. Es war brütend heiß. Klimaanlage? Na klar! Aber hinter der Sportello-Scheibe... Der Raum war brechend voll und jeder, der nicht gerade Europäer war, wartete noch länger als ich und wurde auch - sagen wir "anders" behandelt. Generell wird einem sofort das einseitige "Du" angeboten und ich habe Sätze wie "Niente lavoro e niente università? Niente Italia! Puoi stare qui mezz' anno, poi torni in China!" aufgeschnappt.
Nummern ziehen? Fehlanzeige! Habe mich dann erst ein Stündchen am Schalter "Europa" angestellt. Vor mir ein Franzose, der kein Italienisch konnte, es mit Englisch versuchte. Die Dame hinter schusssicherem Glas: total unfreundlich. Bis sie dann bemerkte, dass der Pass, den sie da in den Händen hielt, ja aus Frankreich kam! Und schon kramte sie ihre Französich-Kenntnisse raus und wurde freundlich. Was mir leider nicht viel brachte. Es gab da nämlich noch den Schalter für Studenten. Also geschickt vorgedrängelt, Antrag ausgefüllt und Sachen abgegeben.
Gestern wollte ich sie abholen. Gut, dass natürlich nichts bearbeitet war und meine Akte aus dem riesigen Packen gefischt werden musste, der immerhin alphabetisch nach Anfangsbuchstabe (!) geordnet war. Dann merkte der nette Polizist, dass mein Gutscheinheft der ASL vor fünf Tagen abgelaufen ist. Das konnte seine Kollegin natürlich nicht wissen - ich habe die Brocken dort ja vor den Sommerferien abgeliefert, da war ja noch alles gültig. Heute bin ich also nochmal hin. Es war halb elf, da wird eigentlich gerade der Haupteingang geschlossen. In einer halben Stunde ist ja Feierabend. Aber ich habe den netten Herrn in Uniform gesagt, ich hätte nur kurz eine Kopie machen müssen, wäre aber schon drin gewesen. Und drin war ich. Dann habe ich die Europäische Krankenversichertenkarte (schön wär's: Natürlich nur das Ersatzformular) nachgereicht - die hatte ich zum Glück mit unbeschränkter Gültigkeit (bitte nicht fragen, wie ich da dran gekommen bin). Und habe drei Stunden gewartet, bis meine Akte widerum aus dem riesigen Packen gefischt (lag diesmal ganz unten) und alles bearbeitet wurde. Herrlich! In der Zwischenzeit lief im Wartesaal ein kleiner, japanischer Junge mit einer selbst aus Papier gefaltenen Pistole herum, und schoss auf die Wartenden. Tageslicht gibt es dort keins, defekte Neonröhren flackerten abwechselnd. Nach drei Stunden forderte eine Slawin ihren Sohn zum Tennisspielen auf, ein Papierknäul wurde quer durch den Nebenraum getitscht.
Jetzt habe ich den Wisch aber - gültig erst einmal für ein Jahr. Auf ein Neues!
Ich habe mich ein Jahr davor gedrückt, überhaupt die Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen. Schließlich brauchte ich sie bisher nicht - weder für die Einschreibung an der Uni, noch zur Eröffnung eines Kontos. Ich bin ja nicht einmal hier angemeldet... Aber es reichte immer ein einfaches "ja" auf die Frage, ob ich es sei.

Für Florenz habe ich jetzt exakt fünf Male zur Questura, zum Polizeirevier gemusst. Am ersten Tag war schon geschlossen (Öffnungszeiten täglich von 9-12 Uhr, außer Freitags, da ist ganz geschlossen), beim zweiten Versuch war es zu voll, beim dritten habe ich drei Stunden darauf gewartet, meine Unterlagen abzugeben. Es war brütend heiß. Klimaanlage? Na klar! Aber hinter der Sportello-Scheibe... Der Raum war brechend voll und jeder, der nicht gerade Europäer war, wartete noch länger als ich und wurde auch - sagen wir "anders" behandelt. Generell wird einem sofort das einseitige "Du" angeboten und ich habe Sätze wie "Niente lavoro e niente università? Niente Italia! Puoi stare qui mezz' anno, poi torni in China!" aufgeschnappt.
Nummern ziehen? Fehlanzeige! Habe mich dann erst ein Stündchen am Schalter "Europa" angestellt. Vor mir ein Franzose, der kein Italienisch konnte, es mit Englisch versuchte. Die Dame hinter schusssicherem Glas: total unfreundlich. Bis sie dann bemerkte, dass der Pass, den sie da in den Händen hielt, ja aus Frankreich kam! Und schon kramte sie ihre Französich-Kenntnisse raus und wurde freundlich. Was mir leider nicht viel brachte. Es gab da nämlich noch den Schalter für Studenten. Also geschickt vorgedrängelt, Antrag ausgefüllt und Sachen abgegeben.
Gestern wollte ich sie abholen. Gut, dass natürlich nichts bearbeitet war und meine Akte aus dem riesigen Packen gefischt werden musste, der immerhin alphabetisch nach Anfangsbuchstabe (!) geordnet war. Dann merkte der nette Polizist, dass mein Gutscheinheft der ASL vor fünf Tagen abgelaufen ist. Das konnte seine Kollegin natürlich nicht wissen - ich habe die Brocken dort ja vor den Sommerferien abgeliefert, da war ja noch alles gültig. Heute bin ich also nochmal hin. Es war halb elf, da wird eigentlich gerade der Haupteingang geschlossen. In einer halben Stunde ist ja Feierabend. Aber ich habe den netten Herrn in Uniform gesagt, ich hätte nur kurz eine Kopie machen müssen, wäre aber schon drin gewesen. Und drin war ich. Dann habe ich die Europäische Krankenversichertenkarte (schön wär's: Natürlich nur das Ersatzformular) nachgereicht - die hatte ich zum Glück mit unbeschränkter Gültigkeit (bitte nicht fragen, wie ich da dran gekommen bin). Und habe drei Stunden gewartet, bis meine Akte widerum aus dem riesigen Packen gefischt (lag diesmal ganz unten) und alles bearbeitet wurde. Herrlich! In der Zwischenzeit lief im Wartesaal ein kleiner, japanischer Junge mit einer selbst aus Papier gefaltenen Pistole herum, und schoss auf die Wartenden. Tageslicht gibt es dort keins, defekte Neonröhren flackerten abwechselnd. Nach drei Stunden forderte eine Slawin ihren Sohn zum Tennisspielen auf, ein Papierknäul wurde quer durch den Nebenraum getitscht.
Jetzt habe ich den Wisch aber - gültig erst einmal für ein Jahr. Auf ein Neues!