中国 e molto altro

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lanonna
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von lanonna »

Du musst unheimlich viel Zeit haben, dass du so einen uralten Artikel ausgräbst.

Lanonna :flag: :flag:
Freunde wirst du viele lieben, wie es Muscheln gibt am Meer,
doch die Schalen, die dort liegen, sind gewöhnlich alle leer.
Autor unbekannt
j.l.
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von j.l. »

@lanonna
im gegenteil, ich habe sehr wenig zeit. dieser spiegel artikel soll nur verstaendlich machen, wie die chinesische invasion funktioniert und auf andere provinzen uebergreift.

I.k.e.a.: laesst zur zeit in italien modernste maschinen bauen, die in zentralchina in riesigen fabriken moebel produzieren werden. die frage ist jetzt nicht, ob ikea diese moebel in italien und europa verkaufen wird, sondern ob die spanplatten aus italienischer produktion nach den neuesten europaeischen standart (der ikea standart in italien ist formaldehydemission 0) nach china geliefert werden oder ob die chinesen selber auf dem europaeischen niveau produzieren werden und italien auch die plattenproduktion verlieren wird.
Befana
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von Befana »

Bei uns auf dem Markt ,sieht man seit drei Jahren nur noch vereinzelte Italiener die Stände haben.Das macht schon zu denken.
Neretino
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von Neretino »

j.l.:
IKEA steht seit Anfang der 90er Jahren auf dem Servierteller von Gewerkschaften und Umweltschützer. Die brauchen wir hier nicht dazu mischen; IKEA würde auch ohne Italien so reagieren - es ist meiner Meinung nach im Falle IKEA kein italienisches Problem.

Nun sind die Chinesen schon einmal da... Ich bin weiterhin der Meinung, dass die Chinesen nicht die Italiener ausrotten werden und wir irgendwann mal ein "gelbes Italien" haben werden. Ich glaube auch weiter, dass sich der Chinese an sich wirtschaftlich auch anpassen wird. Ob nun in China oder in Mitteleuropa - das ist nur eine Frage der Zeit.

Das ein Ausländer ein Unternehmen führen darf, sollte beibehalten bleiben. Ich selbst habe selbstverständlich einen italienischen Pass, habe in der Schweiz und nun in Deutschland gelebt und war selbst jahrelang selbstständig. Ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde, wenn es in Deutschland hieße: "Italiener müssen als Arbeitnehmer agieren, nicht selbstständig sein und schon garnicht Mitarbeiter einstellen, die ebenfalls Italiener sind!". Da würde ich verrückt werden!

Ich kenne desweiteren genügend Chinesen in Italien (Vor zwei Jahren habe ich auch einige in Madrid kennen gelernt.
Ich musste eins feststellen: Unglaublich nett, die Mitarbeiter haben mehr Urlaub und mehr Geld als manch Italiener in einer italienischen Traditionsfabrik (beispielsweise die ganzen Schuhfabriken in den Abruzzen und Marche) und trotzdem fährt der chinesische Chef eine S-Klasse. What else?

Befana:
Fragt man einen Italiener, was er beruflich macht und er sagt dir dann ganz leise "Ich verkaufe Socken und Hosen auf dem Markt". dann ist man gesellschaftlich unten durch. Dieser "Beruf" war schon immer ein Zigeunerberuf. Dass der heutige, mehr oder weniger gebildete Italiener diesen Beruf nicht mehr ausüben möchte, ist mir mehr als verständlich!
j.l.
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von j.l. »

@ neretino
Fragt man einen Italiener, was er beruflich macht und er sagt dir dann ganz leise "Ich verkaufe Socken und Hosen auf dem Markt". dann ist man gesellschaftlich unten durch. Dieser "Beruf" war schon immer ein Zigeunerberuf. Dass der heutige, mehr oder weniger gebildete Italiener diesen Beruf nicht mehr ausüben möchte, ist mir mehr als verständlich!
ich glaube, du beurteilst den beruf des ambulanten haendlers nach deutschen kriterien. der ambulante haendler in italien hat meiner meinung nach das gleiche prestige wie der kleine haendler mit bottega ( viele haben eine innenstadtboutique und einen marktstand). dass diese berufe die italiener nicht mehr ergreifen wollen, ist nicht anders als in deutschland. der unlautere wettbewerb durch die grossen filialgeschaefte und die schlechte ertragssituation sind die ursachen, nicht weil es nicht cool ist, ambulanter zu sein.
Ich glaube auch weiter, dass sich der Chinese an sich wirtschaftlich auch anpassen wird.
wenn du damit meinst, in absehbarer zeit wird china einen aehnlichen wohlstand erreichen, wie wir ihn heute in europa haben, liegst du falsch.
circa 1 mia menschen leben im wohlstand. wenn 1 mia chinesen dazukommen sollen, wird das nur dadurch moeglich sein, dass wir auf einen grossteil unseres wohlstandes verzichten muessen.
Das ein Ausländer ein Unternehmen führen darf, sollte beibehalten bleiben.
da sollst du recht haben. nur sollten auslaendische firmen auch in china ohne joint venture oder sonstige chinesische eigenkapitalbeteiligung arbeiten duerfen. in unserer provinz gibt es ca 4000 chinesische betriebe, in china gibt es keinen einzigen rein italienischen betrieb, ist das gerechtfertigt.
IKEA würde auch ohne Italien so reagieren
auch da hast du recht. italien ist fuer china nichts anderes als ein markt, der zu nutzen ist und ein lieferant fuer design und technologie. was mit den italienischen betrieben und ihren angestellten ist, ist den chinesen egal, wie auch sonst ueberall auf der erde.
j.l.
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von j.l. »

s-klasse bei chinesen?
heute fahren sie audi Q7, bmw x6 und porsche cayenne! moeglichst weiss.
Neretino
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von Neretino »

- Es ist ca. 30 Jahre her, dass ich den letzten Boutiquen-Verkäufer kennen gelernt habe, der gleichzeitig auch einmal die Woche vor der Boutique einen Stand hätte.

- Ich kenne genügend Abgründe (auch in der Verwandtschaft), denen nichts anderes übrig blieb als, als Marktverkäufer zu arbeiten. Ich weiss nicht ob Du italienische kennst (ja, es gibt noch italienische!) oder kanntest - Ich kann dir garantieren, dieser Beruf hta nichts mit mediterraner Romantik und "bella vita" zutun.

- Sollte der Chinese einen noch höheren Wohlstand erreichen, hat gesellschaftspolitisch und wirtschaftspolitisch meiner Meinung nach nichts mit unserem Wohlstand zutun. Ich bin aber auch der Meinung, dass "unser" mitteleuropäischer Stand nicht unglaublich weiter steigen wird. Solche Stagnierungen, Wachstum, Stagnierung, Wachstum könnte man (mal von der Wirtschaftsidee der letzten 100 Jahre abgesehen) seit gut 200 Jahre beobachten. Ich mache mir da keine Sorgen.

- "chinesische eigenkapitalbeteiligung" "in china gibt es keinen einzigen rein italienischen betrieb" -- Das hat nichts mit uns zutun. Das ist die schein-kommunistische Diktatur in China, die können "wir" nicht beenden oder verbessern. Sind wir uns da einig?
Wir könnten auch Dikaturen und Deppen nachahmen und in Westeuropa das gleiche machen... Wäre das dann wieder gleichberechtigt?

IKEA würde auch ohne Italien so reagieren, j.l: "auch da hast du recht." --- Dann erwähne es doch bitte auch nicht.

Wo liegt denn der Unterschied zwischen diesen Modellen? Ich kenne genügend Chinesen, die gerne Mercedes fahren. Andere fahren BMW, andere wieder Porsche.
Preislich sind alle ungefähr gleich.

Und ne S-Klasse gibts auch in weiss.

Die Farbe weiss ist übrigens bei den meisten Herstellern, die einzigste Farbe, die kein Aufpreis kostet. Und weiss liegt seit 2 Jahren im Trend, da darf der Chinese ruhig mit dem Trend mitgehen.
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