Google scannt alte italienische Bücher
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Digitalisierung von einer Million Bücher aus italienischen Nationalbibliotheken
Google wird Teile der Bestände der Nationalbibliotheken von Rom und Florenz scannen. Das hat das Unternehmen mit der italienischen Regierung vereinbart. Von der Übereinkunft könnte auch die Europeana profitieren. weiter...
© GOLEM.DE
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- Ondina
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Re: Google scannt alte italienische Bücher
Ich weiß nicht recht, wie ich das sehen soll.
Auf der einen Seite finde ich es unglaublich wichtig, dass Bücher auf diese Art "gesichert" werden und so auch ohne Abnutzung und Beschädigung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. Aber auf der anderen Seite sehe ich auch, dass das nicht aus konservatorischen Gründen geschieht, sondern des Geldes und der Monopols wegen. Und da kann ich nicht abschätzen, ob sich Italien damit ein Eigentor schießt und Einflussmöglichkeiten aufgibt.
Eine Digitalisierung ist teuer, bei derartig wichtigen Büchern muss mit einer unglaublichen Sorgfalt und Kenntnis gearbeitet werden und das kostet. Und das Geld fehlt, wobei es manchmal auch sicher zur Verfügung stünde, wenn Italien den Umgang mit seiner Geschichte ernster nähme. Da versackt schon manches Geld im Nirvana. Und ernst wird das Problem nicht genommen, weil man so viele Kunstschätze hat. Da fehlt der Bezug zum außergewöhnlichen.
Es ist ja grundsätzlich ein großes Problem in Italien, wie mit der unglaublichen Menge an Kunstschätzen umgegangen werden soll. Es ist fast nicht möglich, sich adäquat um all diese wichtigen Dinge zu kümmern, das betrifft ja nicht nur Bücher.
Auf der anderen Seite finde ich die französische Entscheidung gut, ein staatliches Programm anzuschieben, da es in die Verantwortung des Staates gehört.
saluti
Ondina
Auf der einen Seite finde ich es unglaublich wichtig, dass Bücher auf diese Art "gesichert" werden und so auch ohne Abnutzung und Beschädigung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. Aber auf der anderen Seite sehe ich auch, dass das nicht aus konservatorischen Gründen geschieht, sondern des Geldes und der Monopols wegen. Und da kann ich nicht abschätzen, ob sich Italien damit ein Eigentor schießt und Einflussmöglichkeiten aufgibt.
Eine Digitalisierung ist teuer, bei derartig wichtigen Büchern muss mit einer unglaublichen Sorgfalt und Kenntnis gearbeitet werden und das kostet. Und das Geld fehlt, wobei es manchmal auch sicher zur Verfügung stünde, wenn Italien den Umgang mit seiner Geschichte ernster nähme. Da versackt schon manches Geld im Nirvana. Und ernst wird das Problem nicht genommen, weil man so viele Kunstschätze hat. Da fehlt der Bezug zum außergewöhnlichen.
Es ist ja grundsätzlich ein großes Problem in Italien, wie mit der unglaublichen Menge an Kunstschätzen umgegangen werden soll. Es ist fast nicht möglich, sich adäquat um all diese wichtigen Dinge zu kümmern, das betrifft ja nicht nur Bücher.
Auf der anderen Seite finde ich die französische Entscheidung gut, ein staatliches Programm anzuschieben, da es in die Verantwortung des Staates gehört.
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Ondina
Vivere come se morissi il giorno dopo,
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Re: Google scannt alte italienische Bücher
Deine Bedenken Ondina in Bezug auf die Sicherung dieser Schätze kann ich nachvollziehen. Hoffe natürlich, dass sich Italien hinsichtlich der Zugangsrechte abgesichert hat und es nicht zu einer Monopolisierung bzw. Kultur „pay for view“ für einige Auserwählte kommen wird.
Die Anzahl der italienischen Kunst- und Kulturschätze ist, wie du sagst, wirklich enorm groß. Das stellt ein finanzielles, aber auch ein Sicherheitsproblem dar. Dazu fallen mir beispielsweise die geplünderten etruskischen Gräber ein, u.v.m. Selbst in dem kleinen Ort, in dem ich lebe, wurden wertvolle Gemälde aus einer Kirche gestohlen, die jetzt in irgendeinem Bunker, irgendeines Magnaten hängen und nur noch diesem (unwiederbringlich für die Allgemeinheit) zugänglich sind.
Ein kleiner Versuch könnte es sein diese Schätze zu einem Weltkulturerbe zu machen. Aber ob sie dadurch vor dem Egoismus geschützt werden können, bezweifele ich sehr stark.
Nur kurz noch zum Thema „Ernst nehmen“. Wenn ich unseren Ort als Beispiel für die Meinungsbildung einer Bevölkerung nehmen würde, könnten man sagen, dass es hier geteilte Fronten gib. Zur Zeit wird darüber diskutiert, ob die alte aus dem 16. Jahrhundert stammende, mittlerweile entweihte Kirche renoviert werden soll. Einige sagen, man sollte dieses Kunstwerk unbedingt erhalten; für andere ist es total sinnlos, dafür Geld auszugeben.
Ein gutes Beispiel der Kultur für die große Masse ist m.E. auch Amerika (zwar manchmal ein wenig kitschig). Da geht aber meistens alles nur über die private Förderung.
Die Anzahl der italienischen Kunst- und Kulturschätze ist, wie du sagst, wirklich enorm groß. Das stellt ein finanzielles, aber auch ein Sicherheitsproblem dar. Dazu fallen mir beispielsweise die geplünderten etruskischen Gräber ein, u.v.m. Selbst in dem kleinen Ort, in dem ich lebe, wurden wertvolle Gemälde aus einer Kirche gestohlen, die jetzt in irgendeinem Bunker, irgendeines Magnaten hängen und nur noch diesem (unwiederbringlich für die Allgemeinheit) zugänglich sind.
Ein kleiner Versuch könnte es sein diese Schätze zu einem Weltkulturerbe zu machen. Aber ob sie dadurch vor dem Egoismus geschützt werden können, bezweifele ich sehr stark.
Nur kurz noch zum Thema „Ernst nehmen“. Wenn ich unseren Ort als Beispiel für die Meinungsbildung einer Bevölkerung nehmen würde, könnten man sagen, dass es hier geteilte Fronten gib. Zur Zeit wird darüber diskutiert, ob die alte aus dem 16. Jahrhundert stammende, mittlerweile entweihte Kirche renoviert werden soll. Einige sagen, man sollte dieses Kunstwerk unbedingt erhalten; für andere ist es total sinnlos, dafür Geld auszugeben.
Ein gutes Beispiel der Kultur für die große Masse ist m.E. auch Amerika (zwar manchmal ein wenig kitschig). Da geht aber meistens alles nur über die private Förderung.
Non ho mai avuto la pretesa né la presunzione che qualcuno debba avere la mia stessa opinione (H.Z.)
Re: Google scannt alte italienische Bücher
Das ist eine so schöne Kirche (jedenfalls was ich von außen vom Bau her sehen konnte) und ich finde es traurig, das diese nicht wieder renoviert wird...denke aber, das es ein weltweites Problem ist, das diese Kunstschätze nicht instant gehalten werden und wenn nur über private Fördermittel.....und das einige das für sich als Privatansicht halten und damit es nicht der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung steht...wie man da einen Riegel vorlegen kann....weiß ich leider auch nicht!!! Aber gut finde ich es überhaupt nicht!!!
Liebe Grüße
Gise
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- Ondina
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Re: Google scannt alte italienische Bücher
Richtig, das Sicherheitsproblem ist nicht zu verachten. Es hat einen unglaublichen Charme, dass man in Italien über so viele kulturgeschichtlich interessante Dinge im wahrsten Sinne des Wortes "stolpert". Das macht solche Entdeckungen so spannend und man kommt so nah heran, wie sonst nicht oft auf der Welt. Aber es ist schwer sie zu sichern und wer erkennt, was er da vor sich hat und dann Dollarzeichen in den Augen kriegt, greift zu.BO hat geschrieben: ..aber auch ein Sicherheitsproblem dar...
In den USA habe ich mal erlebt, dass in einer Kirche ein 100 Jahre altes Türschloss in einer Vitrine als besonders sehenswert ausgestellt wurde. Sowas und auch wesentlich älteres wird hier in Deutschland benutzt und ist nichts besonderes. In Italien werden selbst barocke und gotische Schlösser einfach auf und zu gemacht und verschwinden nicht in der Vitrine.BO hat geschrieben:Ein gutes Beispiel der Kultur für die große Masse ist m.E. auch Amerika (zwar manchmal ein wenig kitschig). Da geht aber meistens alles nur über die private Förderung.
Mich hat mal der Dom in Cefalu unglaublich beeindruckt. Seit den 30er Jahren bereits wird die Kathedrale wieder in den Ursprungszustand versetzt und alle späteren Einbauten und Ergänzungen einfach entfernt, d.h. barocke Malereien und derartiges. Das wäre woanders kaum möglich. Ich fand das mutig und es gefiel mir.
Aber die Bücher sind ein anderes Problem, die sind gesichert (jedenfalls gegen Diebstahl). Aber ob das Geld für die Erhaltung da ist weiß ich nicht.
Es wäre schön, wenn sich die Liebhaber eurer Kirche durchsetzen könnten, denn es geht auch um die Schätze des alltäglichen Lebens und nicht nur um die Highlights.
saluti Ondina
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Re: Google scannt alte italienische Bücher
Ich denke mal, Google will damit seinen Einfluss und seine beherrschende Stellung im Internet sichern und ausbauen. Nicht umsonst ist "googeln" schon ein Synonym für die Suche in WWW.Ondina hat geschrieben:Ich weiß nicht recht, wie ich das sehen soll.
Auf der einen Seite finde ich es unglaublich wichtig, dass Bücher auf diese Art "gesichert" werden und so auch ohne Abnutzung und Beschädigung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. Aber auf der anderen Seite sehe ich auch, dass das nicht aus konservatorischen Gründen geschieht, sondern des Geldes und der Monopols wegen.
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Bisogna sfuggire due categorie di persone: quelle che non sanno niente e quelle che sanno tutto (Giuseppe Tornatore)