中国 e molto altro

Hintergründe, Vertiefungen, Streitgespräche. Gern auch über die italienische Politik!
j.l.
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von j.l. »

@ neretino
Ich weiss nicht ob Du italienische (marktfahrer) kennst
una cinquantina haben wir als kunden. wir haben ja auch den groessten wochenmarkt der toscana in unserer stadt.
- Sollte der Chinese einen noch höheren Wohlstand erreichen, hat gesellschaftspolitisch und wirtschaftspolitisch meiner Meinung nach nichts mit unserem Wohlstand zutun.
da irrst du gewaltig. "der chinese" wie du es ausdrueckst (erinnert an die nazi ausdrucksweise) wird reicher, im gegenzug wird italien und die restliche welt aermer, weil er uns arbeit und vermoegen in unlauterer art und weise wegnimmt.
- "chinesische eigenkapitalbeteiligung" "in china gibt es keinen einzigen rein italienischen betrieb" -- Das hat nichts mit uns zutun. Das ist die schein-kommunistische Diktatur in China, die können "wir" nicht beenden oder verbessern. Sind wir uns da einig?
da zeigt sich dein altruistisches tolerantes wesen! wir und unsere politiker koennen sehr wohl entscheiden, ob wir von einer diktatur kaufen oder nicht (siehe iran und korea). wenn menschenrechtler und regierungskritiker eingesperrt und getoetet werden, getraut sich hoechsten noch die merkel ihre stimme zu erheben. leccaculo berlusca und co duerfen sich in die inneren angelegenheiten anderer staaten ja doch nicht einmischen (gadaffi, putin und hu jintao sind ja seine persoenlichen freunde) und machen ihre ueblen geschaefte. das prinzip der gegenseitigkeit sollte sehr wohl gelten, z.b auch fuer rumaenien.
Neretino
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von Neretino »

- Und die sind alle glücklich und zufrieden? Verdienen Geld, haben Ansehen, können Frau und Kinder ernähren und sogar die Playstation zu Weihnachten ist drin? Ohne weitere Einnahmen?
Das glaube ich mitnichten! Ich bleibe dabei, weil ich es in der eignenen Verwandtschaft (um nicht fast Familie zusagen) erlebe und erlebt habe.
50 ist ja ne Hausnummer, dann gibts ja doch mehr als keinen..

- Der emigrierte Italiener hat keine Angst, als Nazi verspeist zu werden. Kann man gerne von mir halten, mir ist das schnuppe.
Ich bleibe dabei: Der deutsche oder der Italiener (um in meinem rechtsextrem Wortschatz zu bleiben) wird in 10, 20 oder 50 Jahren nicht arbeitsloser sein als heute. Es werden immer neue Technologien entwickelt werden, neue Ideen und es wird weiterhin "Arbeit für jeden" geben. Darüberhinaus wird der Dienstleistungsbereich ins Unermessliche wachsen, Dienstleistung kann nicht aus China aus online betrieben werden... Wir können uns ja in ein, zwei Jahrzehnten noch einmal unterhalten (Smart, drücke die Daumen :D)

- Auch in deinem letzten Punkt bleib ich dabei: Ein Staat darf sich nicht in inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischen. Was passiert wenn, zeigen die letzten 15 Jahre in Bezug mit deutschen Einsätzen beispielsweise oder mal um andere Staaten zu nennen, die schon einen riesen Koflikt ausgelöst haben, nur um sich mal verbal einzumischen.
Mir muss es am Arsch vorbeigehen, wie eine andere Regierung mit den Leuten umgeht. Einmischung hat schwerwiegende Folgen. Bei humanene Angelegenheiten "meiner" Leute, sieht das natürlich anders aus. Das hat aber tagespolitische Geschehensgründe nachsich (Journalisten werden festgenommen zum Beispiel)
Jedoch ist ein Unternehmer, der nicht die gleichen Rechte in seinem eigenen Land hat, wie in einem anderen, kein humaner Grund für Den Haag.
Die persönlichen Beziehungen eines Regierungschefs interessieren mich ebenfalls nicht. Ich wüsste nicht, welche Nachteile der Italiener ansich hat, wenn sein Regierungschef mit Putin befreundet ist. Mein Neffe in Italien muss noch kein russisch lernen...

Ach, das altruistische in mir, nehme ich als Kompliment.
j.l.
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von j.l. »

Mein Neffe in Italien muss noch kein russisch lernen..
vieleicht sollte er chinesisch lernen. bei uns gibt es diese kurse hin und wieder gratis, von den gemeinden veranstaltet.
http://www.laogai.it/?p=22293 lies doch mal bei aldo forbice nach!
Ich bleibe dabei: Der deutsche oder der Italiener (um in meinem rechtsextrem Wortschatz zu bleiben) wird in 10, 20 oder 50 Jahren nicht arbeitsloser sein als heute. Es werden immer neue Technologien entwickelt werden, neue Ideen und es wird weiterhin "Arbeit für jeden" geben.
hast du nichts von den sparplaenen der carfagna gehoert. die uniassistenten und professoren streiken, manche studienrichtungen fangen erst am montag mit den vorlesungen an. die neuen technologien wird es schon geben, allerdings nicht in italien (la fuga dei cervelloni), schon eher in deutschland und china. draghi hat heute die echte arbeitslosenzahl auf 11% geschaetzt. nach der cgil hat die toscana 38.000 arbeitsplaetze verloren, vom juni 2009 bis zum juni 1010.
- Auch in deinem letzten Punkt bleib ich dabei: Ein Staat darf sich nicht in inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischen
haetten sich im maerz 1938 ausser mexiko auch noch andere staaten gegen den einmarsch hitlers in oesterreich gestellt, vielleicht waere die geschichte anders verlaufen. anders gesagt, sollte sich rumaenien nicht einmischen in die inneren alluminiumangelegenheiten ungarns? sollten sich oesterreichs gruene nicht gegen die akw berluscas wehren? was du sagst ist kindlich und naiv. es gibt absolut gar nichts, was nicht auch auswirkungen zumindest im nachbarstaat, wenn nicht auf der ganzen welt hat.
Zuletzt geändert von j.l. am Sonntag, 17.10.2010, 19:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von BO »

Neretino hat geschrieben:Dienstleistung kann nicht aus China aus online betrieben werden...“
Das dachten die entlassenen Techniker von Apple, IBM, usw. auch mal. Mittlerweile kommt die beste Software aus Indien, von hochqualifizierten indischen Ingenieuren. Bei Callcentern, beispielsweise großer Fluggesellschaften, weiß man auch nicht mehr, von wo aus sie anrufen. Und das ist nur ein Beispiel, dass uns auch nicht jucken darf. Wer will schon in einen Callcenter arbeiten, wenn er nicht muss.
Aber vertun wir uns da mal nicht: Dienstleistungen sind jederzeit von irgendwo her auf der Welt durchführbar.
Davon abgesehen sehe ich die Gefahr der großen „Invasion“ nicht.
Neretino hat geschrieben:Ein Staat darf sich nicht in inneren Angelegenheiten anderer Staaten einmischen.
Da gebe ich dir Recht! Aber man kann nicht mit allen und mit jedem Business machen. Ein wenig Ethik sollten zumindest die „demokratischen“ Staaten schon haben, finde ich.
Non ho mai avuto la pretesa né la presunzione che qualcuno debba avere la mia stessa opinione (H.Z.)
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von j.l. »

apropos dienstleistungen und handwerk, die ja nicht online verfuegbar sind:
-) albanische, rumaenische, polnische, ungarische usw. handwerker arbeiten bereits seit jahren erfolgreich in italien und anderswo. was neu ist, ist dass auch chinesen diese dienstleistungen (baurenovierungen und tischlerarbeiten) fuer italiener machen; billig, diskret und selbstverstaendlich ohne iva.
-) was ist mit den chinesischen bars, hotels, reisebueros, geschaefte und grasverkaeufer (erboristerie) bzw scheinapotheken
-) massagesalons und was dazugehoert natuerlich auch
-) die jungen wilden chinesischen freiberufler sind und werden natuerlich auch rechtsanwaelte, steuerberater und aerzte
@bo
Da gebe ich dir Recht! Aber man kann nicht mit allen und mit jedem Business machen. Ein wenig Ethik sollten zumindest die „demokratischen“ Staaten schon haben, finde ich.
wenn zur ethik noch ein bischen logik dazukaeme, waer das ja auch nicht schlecht. die gewerkschaften muessten doch endlich gegen den italienischen staat streiken, der die loehne der laboratori aussaugt wie ein vampir den letzten blutstropfen. sie muessten fuer einfuhrzoelle aus laendern mit schlechteren arbeitsbedingungen streiken, aus solidaritaet mit den auslaendischen arbeitern. sie streiken lieber wie die fiom gegen die plaene marchionnes, die arbeitsplaetze in italien zu sichern und fuer ihre eigenen privilegien.
wir saegen tatsaechlich am ast, auf dem wir sitzen.
j.l.
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von j.l. »

aus dem profil.at
Nur so viel: Bei den gefälschten Produkten handle es sich um elektronische Produkte, aber auch Modeartikel: „Diese Waren werden in Neapel und Umgebung hergestellt und wandern oft direkt in die Geschäfte. Als Kunde habe ich also keine Chance zu erkennen, welche Produkte von der Mafia hergestellt worden sind und welche nicht.“.........
Das klingt vage, aber doch einigermaßen alarmierend. Ernst Geiger, Chef der Ermittlungsabteilung im Bundeskriminalamt (BK), hält Behauptungen wie diese jedoch für haltlos. „In Österreich hatten wir nie Probleme mit den Italienern, weil es hierzulande auch kaum italienische Gastarbeiter gibt“, so Geiger. Sein Resümee: „Der Verkauf von gefälschten Waren wird von den Chinesen dominiert. Derzeit sind uns keinerlei Aktivitäten der italienischen Mafia in Österreich bekannt.“
die oesterr.haben noch nicht kapiert, dass comorra und chinesische markenartikelindustrie ein und dasselbe sind. aber schoen langsam werden sie diesen zusammenhang auch noch erkennen.
j.l.
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Re: 中国 e molto altro

Beitrag von j.l. »

@neretino
willst du das ausmass der krise erfassen:
http://www.youtube.com/watch?v=nEo9OMIdkJc
was will epifani:
-die regierung soll die multis zwingen in italien zu bleiben? hat nicht die linke alles dazu beigetragen mit diversen regierungen die zustaende, die heute herrschen, herbeizufuehren. die multis gehen, wann sie wollen! da kann er hupfen soviel er will.
-kein wort zu den sklavenarbeitern in italien!ich habe noch keinen gewerkschafter gesehen, der einen einzigen sklaven aus seiner situation befreit haette.
-diritti, diritti, diritti per i lavoratori! e gli obblighi?
-das einzig gute an der entindustrialisierung ist die tatsache, dass es dann auch keine gewerkschaften mehr gibt!
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